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Problem in Schwanheim erkannt - doch nicht gebannt

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Die Situation am Schwanheimer Grillplatz dürfte wohl noch länger Grund zur Sorge geben.
Die Situation am Schwanheimer Grillplatz dürfte wohl noch länger Grund zur Sorge geben. © Maik Reuß

Magistrat wird keine Wächter am Grillplatz einsetzen - auch Toilettenmisere bleibt unverändert

SCHWANHEIM - Vermüllt, verdreckt, verkotet und des Nachts von lärmendem Partyvolk heimgesucht: Der Grillplatz am Schwanheimer Waldspielpark macht den Bürgern und dem zuständigen Ortsbeirat 6 seit langem Ärger. Und eine wesentliche Besserung stellt auch die jüngste Stellungnahme des Magistrats nicht in Aussicht. Darin erteilt die Stadt dem Ansinnen des Stadtteilparlaments, Parkwächter über die regelkonforme Nutzung des Grillplatzes wachen zu lassen, eine Absage. Schon beim Ortstermin mit Vertretern des Grünflächenamtes und des Ortsbeirats habe sie deutlich gemacht, dass dem Amt weder finanzielle noch personelle Kapazitäten zur Verfügung stehe, „um entsprechendes Personal dauerhaft im Waldspielpark und dem benachbarten Grillplatz zu verorten“. Das Grünflächenamt lasse aber in den Abendstunden bereits den Grillplatz durch einen Wachdienst, bestehend aus zwei Mitarbeitern und einem Hund, bestreifen, der täglich zweimal kontrolliere: Die Einsatzzeiten seien zwischen 20 und 21 Uhr sowie 23 und 24 Uhr.

Auch die Polizei habe in den vergangenen Monaten ein besonders wachsames Auge auf den Grillplatz gehabt, um die Einhaltung des seit Juni geltenden „Grill- und Feuerverbots“ zu kontrollieren. Zwischen dem 3. Juli und dem vierten August sei der Schwanheimer Grillplatz insgesamt 21 Mal kontrolliert worden. Dabei wurden 15 Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung, drei Verstöße gegen das Feld- und Forstschutzgesetz sowie vier Verstöße gegen das Grillverbot festgestellt und entsprechend angezeigt. Der Schwanheimer Grillplatz werde auch weiterhin kontrolliert.

Für neue WCs ist kein Geld da

Auch dem Wunsch des Ortsbeirates, die kaputten Toilettenanlagen zu erneuern und zu erweitern, wird die Stadt nicht entsprechen, wie sie deutlich macht: „Die vorhandene Toilettenanlage ist marode und ist nicht mehr zu ertüchtigen. Hier kann nur ein Neubau eine Alternative darstellen, wofür derzeit allerdings keine Haushaltsmittel zur Verfügung stehen“, erklärt sie. Die Toilettenanlage im direkt benachbarten Waldspielpark stehe allerdings zu den Betriebszeiten der Wasserspielanlage zur Verfügung und könne genutzt werden. Zudem seien am Parkplatz ganzjährig Dixi-Toiletten aufgestellt.

Um die Situation am Grillplatz zu verbessern, kündigt der Magistrat an, weitere und verständlichere Verbotsschilder sowie die bereits beim Ortstermin zugesagten neue Mülleimern und Aschebehälter aufzustellen.

Nach Einschätzung des Schwanheimer SPD-Ortsbeirat Jürgen Storjohann ist das alles zu wenig. Sie lasse „nicht erwarten, dass sich grundsätzlich an den von der Nutzung des Grillplatzes ausgehenden unzumutbaren Beeinträchtigungen etwas ändern wird“, sagte er. Zwar sei es zutreffend, dass der Grillplatz zumindest während der Zeit, in der ein generelles Grillverbot ausgesprochen worden ist, zuverlässiger bestreift wurde. Er bezweifle allerdings, dass eine solche engmaschigere Überwachung auch nach Ende des Grillverbots weitergeführt wird.

Ernüchternd nennt Storjohann es, dass nicht beabsichtigt sei, die Toilettenanlagen zu erneuern. Bereits in den vergangenen zwei Jahren waren die von Grünflächenamt genannten Toilettenanlagen vorhanden. Gleichwohl sei es zu einer unhaltbaren Verkotung des umliegenden Waldes gekommen. Auch die angekündigten Mülleimer können ihn nicht überzeugen, Denn: „Wenn bedacht wird, dass derzeit der Grillplatz ganz überwiegend mit einfachen Draht-Mülleimern ausgestattet ist, die regelmäßig von Wildschweinen umgeworfen werden, ist die Ausstattung mit neuen und hoffentlich mehr Mülleimern wirklich nichts, was zu Enthusiasmus Anlass gibt.“

Die vom Magistrat erwähnten Verbesserungen hinsichtlich der Abgrenzung des Grillplatzes wiederum ließen sich vor Ort nicht feststellen. Die erwähnten neuen Schilder seien wieder abgenommen worden.

Michael Forst

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