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Schwere Sicherheitspanne: Mann aus Frankfurt umarmt Kanzler Scholz auf Rollfeld

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Von: Florian Dörr

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Sicherheitspanne am Flughafen Frankfurt: Ein Mann gelangt aufs Rollfeld. Dort trifft er direkt auf Bundeskanzler Olaf Scholz.

Update vom Freitag, 26. Mai, 16.24 Uhr: Wie die dpa inzwischen berichtet, handelt sich nach Angaben eines Sprechers des Polizeipräsidiums bei dem Mann um einen 48-jährigen Herrn aus Frankfurt. Nach der Feststellung seiner Personalien sei er wieder freigelassen worden. Gegen ihn werde wegen Hausfriedensbruchs ermittelt. Verletzt worden sei niemand, erklärte das Bundeskriminalamt (BKA).

Scholz war vor dem Zwischenfall vom Frankfurter Sitz der Europäischen Zentralbank (EZB) zum Flughafen Frankfurt gefahren worden. Der Wagen des 48-Jährigen konnte zusammen mit dem Kanzlerkonvoi - trotz nicht angemeldeten Kennzeichens - die Sicherheitsschranke des Airports passieren.

Sicheheitspanne am Flughafen Frankfurt - Innenministerin Nancy Faeser kündigt Konsequenzen an

Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigte Konsequenzen an. „Das darf nicht passieren“, sagte die SPD-Politikerin am Freitag nach einem Treffen mit dem tschechischen Innenminister Vit Rakusan am Grenzübergang Petrovice-Bahratal. Man werde jetzt „sehr genau aufarbeiten, woran es lag, um die Dinge dann auch möglichst abstellen zu können“.

Scholz BKA-Team habe intern zugegeben, dass es zu einer derartigen Situation nicht noch einmal kommen dürfe. Der Geschäftsführer des auch für private Personenschützer zuständigen Bundesverbands der Sicherheitswirtschaft, Martin Hildebrandt, sagte mit Blick auf den Vorfall mit dem Kanzler: „In 25 Jahren habe ich noch nicht von so was gehört. Das ist ein Gau für Personenschützer. Da muss irgendwas im Vorfeld schiefgelaufen sein.“ Eine Sprecherin der Bundespolizei am Flughafen Frankfurt sagte: „Aus unserer Sicht hat die Bundespolizei richtig gehandelt.“ Das BKA wollte „aus polizeitaktischen Gründen“ keine weiteren Auskünfte erteilen.

Flughafenbetreiber Fraport erklärte auf dpa-Anfrage, der Vorfall werde untersucht. Das Rollfeld des Frankfurter Flughafens ist für normale Passagiere nicht zugänglich. Pressevertreter werden, wenn sie den Bereich auf Einladung betreten dürfen, zuvor ausgiebig kontrolliert, auch auf Sprengstoff.

„Inakzeptabel“: Kanzler-Zwischenfall am Flughafen Frankfurt sorgt für Kritik

Update vom Freitag, 26. Mai, 13.05 Uhr: Die Sicherheitspanne am Flughafen Frankfurt, nach der ein fremder Mann aufs Rollfeld gelangte und Bundeskanzler Olaf Scholz umarmte, wirft Fragen auf. Ein Sprecher des Innenministeriums bezeichnete den Vorgang als „natürlich inakzeptabel“. Es sei „auf den ersten Blick nicht ganz ersichtlich, wo der Fehler liegt“. Deshalb werde die Situation analysiert. Betroffen seien Sicherheitsmaßnahmen von Landespolizei, Bundespolizei und Bundeskriminalamt. „Ziel der Aufarbeitung ist selbstverständlich, dass sich so ein Geschehen nicht wiederholen kann“, hieß es.

Der Vorfall am Flughafen Frankfurt endete letztlich glimpflich. Und Scholz geht nach Angaben eines Regierungssprechers gelassen damit um. „Der Bundeskanzler hat sich auch zu keiner Zeit bedroht gefühlt“, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Freitag in Berlin. Weder Begegnung noch Umarmung seien von Scholz geplant gewesen. „Von daher war es überraschend für ihn, aber in der konkreten Situation kein großer Vorfall.“ Trotzdem stellten sich Fragen, die nun sorgfältig aufgeklärt werden müssten.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) soll offenbar noch im Juni nach Kiew reisen.
Seine Abreise vom Flughafen Frankfurt hatte sich Olaf Scholz sicherlich anders vorgestellt. (Archivfoto) © Michael Kappeler/dpa

Kanzler-Schreck am Flughafen Frankfurt: „Was da alles hätte passieren können“

Erstmeldung vom Freitag, 26. Mai, 7.51 Uhr: Große Aufregung nach einem Besuch von Olaf Scholz (SPD) in Frankfurt. Der Bundeskanzler war am Mittwoch (24. Mai) in der Mainmetropole, um dem 25. Jubiläum der Europäischen Zentralbank beizuwohnen. Bei der Abreise über den Flughafen Frankfurt kam es zu einer Sicherheitspanne.

Ein Autofahrer schloss sich mit seinem Privatwagen unbefugt dem Kanzler-Konvoi an und umarmte später Scholz nach dem Aussteigen vor dem Regierungsflieger, ohne dass die Personenschützer rechtzeitig eingeschritten sind. Zunächst hatte die Bild über den Fall berichtet.

Nach Sicherheitspanne am Flughafen Frankfurt: Kanzler-Umarmer festgenommen

Ein Regierungssprecher sagte auf Anfrage der dpa: „Ich kann den Bericht im Wesentlichen bestätigen.“ Eine Sprecherin des Bundeskriminalamts (BKA) erklärte: „Es wurde niemand verletzt. Die Person wurde ohne Widerstand von der Bundespolizei am Flughafen Frankfurt festgenommen.“ Eine Stellungnahme der Bundespolizei war zunächst nicht zu bekommen.

Was genau war passiert? Dem Bericht zufolge kam es zu dem Zwischenfall, nachdem Scholz am Mittwoch vom Frankfurter Sitz der Europäischen Zentralbank zum Flughafen gefahren worden war. Der Wagen des fremden Mannes konnte demnach zusammen mit dem Kanzler-Konvoi - trotz nicht angemeldetem Kennzeichen - auch die Sicherheitsschranke des Flughafens passieren. Als der Kanzler seine Limousine auf dem Rollfeld verließ, stürmte der Fahrer des Autos auf Scholz zu, schüttelte ihm die Hand und umarmte ihn. Scholz habe es geschehen lassen, schilderte die Zeitung. Erst in diesem Augenblick seien die BKA-Personenschützer und Polizisten auf die potenziell bedrohliche Situation aufmerksam geworden und hätten den Mann festgenommen.

Fremder Mann umarmt Bundeskanzler auf Rollfeld des Frankfurter Flughafens

Dieser soll später behauptet haben, er habe geglaubt, es handle sich bei dem Konvoi um eine große Familienhochzeit.

Die Bild zitierte Kanzleramtskreise mit den Worten: „Für Olaf Scholz war es in der konkreten Situation kein großer Vorfall, nur eine überraschend innige Umarmung. Im Rückblick stellt sich heraus, was da alles hätte passieren können.“ Scholz‘ BKA-Team habe intern zugegeben, dass es zu einer derartigen Situation nicht noch einmal kommen dürfe. (fd/dpa)

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