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Roten Teppich für Frankfurter Radler ausgerollt

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Radeln in der Walter-Kolb-Straße FOTO: faust
Radeln in der Walter-Kolb-Straße © Michael Faust

Walter-Kolb-Straße in Sachsenhausen fertig umgebaut

Die roten Radwege sind endgültig in Sachsenhausen angekommen: Auf der Walter-Kolb-Straße vom Mainufer bis zur Gartenstraße 6 über eine Länge von 400 Metern können Radfahrer beidseitig auf bis zu drei Meter breiten roten Streifen mit genug Abstand zu geparkten Autos und zum Autoverkehr fahren. Dem Autoverkehr bleibt auf beiden Seiten eine 3,50 Meter breite Fahrspur.

"Wir rollen den Radfahrern den roten Teppich aus", freute sich darüber der neue Mobilitätsdezernent Stefan Majer (Grüne), Zusammen mit der Leiterin des Amts für Straßenbau und Erschließung (ASE), Michaela Kraft, und dem Leiter der Stadtpolizei, Rainer Michaelis, stellte er gestern das jüngst fertiggestellte Projekt vor. Ein bedeutender Lückenschluss des roten Radwegenetzes nach Sachsenhausen sei damit vollbracht, so Kraft.

Vom Friedberger Platz im Nordend über die Innenstadt und die Alte Brücke bis zur Gartenstraße zieht sich jetzt die Radspur. Geplant ist, den Radstreifen bis zum Otto-Hahn-Platz zu führen, dort ist der Anschluss zum Fernradweg nach Neu-Isenburg und Darmstadt über die Holbeinstraße und den Ziegelhüttenweg geplant. "Neu-Isenburg bietet sich für Fahrradpendler an, es ist näher als Höchst oder Fechenheim. Die Radfahrer sollen eine alltagstaugliche, sichere Verbindung bekommen", so Majer. Sicherheit sei bei den neuen Radwegen groß geschrieben. "Nicht zuletzt, weil es so viele Fahrradunfälle und auch Tote gab, setzt die Stadt Frankfurt die Wünsche des Radentscheids um. Die Sicherheit sind wir den Menschen schuldig", sagt der Dezernent, der selbst schon einen schweren Fahrradunfall durchgemacht hat. Von den insgesamt geforderten 28 Kilometern sicherer Radstreifen seien erst 7,5 Kilometer seit Herbst 2020 gebaut worden.

Nächstes Projekt Schweizer Straße

In Sachsenhausen sollen künftig die Mörfelder Landstraße als weitere Hauptverkehrsstraße fahrradtauglich ummarkiert werden, als Nebenstraßen die Brückenstraße und die Gutzkowstraße. Einen Zeitplan dafür gibt es noch nicht. "Als nächstes steht die Umgestaltung der Schweizer Straße an", erläutert Stefan Lüdecke, Referent der Stabsstelle Radverkehr. Zudem soll die Straßenbahnhaltestelle Schweizer Straße/Gartenstraße barrierefrei umgebaut und die "runtergekommene" Gartenstraße saniert werden. Nachgebessert werden soll auf der Kreuzung Walter-Kolb-Straße/Elisabethenstraße. Diese sei "noch nicht ideal auf die Bedürfnisse des Radverkehrs abgestimmt. Langfristig ist ein Umbau der Kreuzung erforderlich". sagte Majer.

Für den Radstreifen wurde die Walter-Kolb-Straße stellenweise komplett neu gestaltet: Zwischen Dreikönigsstraße und Schifferstraße etwa wurden die Parkplätze auf die Mitte der Fahrbahn gelegt, der Radweg führt rechts an den dort parkenden Autos vorbei. Trennelemente wurden verbaut. Rechtsabbiegespuren für den Autoverkehr wurden einkassiert.

Auf dem Weg in die Einfahrt ins Parkhaus müssen Autofahrer den roten Radstreifen schräg überqueren, dem Vernehmen nach haben Dauerparker schon Unmut geäußert. Auf wenig Gegenliebe stößt auch die Tatsache, dass acht Bewohnerparkplätze und fünf bewirtschaftete Parkplätze an der Walter-Kolb-Straße weggefallen sind. Dafür wurden 30 Fahrradbügel neu montiert. Zudem wurden hundert Meter Asphaltdecke erneuert.

Vertreter von ADFC und des Radentscheids freuten sich: "Ich träume davon, dass ich in ein paar Jahren von Neu-Isenburg bis Bad Vilbel auf einer sicheren Radstrecke durchfahren kann. Das erscheint mir sogar realistisch," sagt Bertram Giebeler vom ADFC. "Wir sehen die 400 Meter als Startschuss in Sachsenhausen", ergänzte Rebecca Faller vom Radentscheid. "Uns ist wichtig, dass es auf der Gartenstraße weitergeht". Stefanie Wehr

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