Sachsenhäuser mahnt zur Entschleunigung im Advent und schreibt ein Buch
Weihnachten soll eigentlich die Zeit der Besinnlichkeit sein, der Familie und Freunde. Doch die Menschen verfallen stets in Hektik. Für den Sachsenhäuser Autor Georg Magirius ist dies nichts. Er mag die Langsamkeit und schreibt darüber nun ein Buch für den nächsten Advent.
Entschleunigung, das Finden von Langsamkeit, bloß keine Hektik aufkommen lassen – nach diesen Prinzipien lebt Georg Magirius. Gerade hat der Sachsenhäuser Autor zu diesem Thema einen Beitrag in dem Buch „Zeit für das Wesentliche“ (Coppenrath-Verlag) von Nina Sträter veröffentlicht. „Wer stoppt, kommt früher an“ heißt dieser, Magirius’ Gedanken für ein beruhigendes Lebenstempo. „Ich erzähle darin von meinem Fahrraderlebnis in Frankfurt“, sagt er. Denn er habe festgestellt, dass man mit Langsamkeit genauso schnell vorankommt, wie die anderen Radfahrer. „Man muss nicht kräftig in die Pedale treten, nur um alle grünen Ampeln zu erwischen. Schneller ist man dadurch nicht“, so seine Erfahrung.
Der Weg zum Innehalten
Und diesen Gedanken, den will der studierte und zum Pfarrer ausgebildete Theologe nun auch in die Adventszeit projizieren – mit einem Buch, das der 48-Jährige gerade zu schreiben angefangen hat. „Einfach freuen“ soll es heißen und zur Adventszeit im kommenden Jahr erscheinen. „Der Advent ist eine schöne Zeit“, sagt Magirius. „Alle freuen sich darauf.“ Aber von der Besinnlichkeit, die die Wochen vor Weihnachten eigentlich ausstrahlen sollen, ist längst nichts mehr zu spüren. Schnell muss dort noch ein Geschenk gekauft werden, da die Gans für das Festmahl an Heiligabend.
„Obwohl sich die Menschen Jahr für Jahr vornehmen, die Ruhe zu genießen, mit Freude an die Sache heranzugehen, verfallen sie in Hektik und bekommen am Ende einen Weihnachtskoller“, sagt der Autor. Doch seiner Ansicht nach muss das nicht sein. „Man kann die Vorfreude und Erwartungen an Weihnachten mit ganz alltäglichen Dingen in Verbindung bringen und sich so zur Langsamkeit ermutigen, in dem man kurz innehält und einfach genießt.“ Als Beispiel nennt er das Öffnen des ersten Türchens am Adventskalender. „Am Ende verspeist man das Stückchen Schokolade, das sich dahinter verbirgt und verspürt ein Glücksgefühl“, so Magirius.
Die Mülltüte entsorgen
Sein Buch soll deshalb für jeden Tag einen Text enthalten, der kleine Geschichten aus dem Alltag erzählt – dazu zählt neben dem Öffnen des Adventskalenders etwa auch das Entsorgen der vollen Mülltüte in der Küche. „Mein Buch soll kein Totalausstieg aus dem ganz normalen und damit eben oft auch hektischen Leben sein“, sagt er. „Es geht darum, Augenblicke zu finden, in denen die Zeit beruhigend still steht.“ Ab September 2017 ist „Einfach freuen“ im Handel erhältlich.
(jlo)