Frankfurter Wirt klagt auf Sat 1: „Corona-Regeln brechen mir das Genick“

Wirt aus Frankfurt klagt bei Sat 1 über die Situation der Gastronomie in Frankfurt. Seine Worte sind dramatisch.
- Corona* hat die Gastronomie stillgelegt.
- Nun öffnen Restaurants am 15.05.2020 wieder.
- Es gelten jedoch die Corona-Kontaktverbote* - und nicht jeder Gastronom freut sich.
Frankfurt - Es fühlt sich an wie eine Ewigkeit. Wann saßen Sie zuletzt in einem Restaurant? Rund zwei Monate müsste das mindestens her gewesen sein. Doch es ist Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Restaurants dürfen nämlich seit dem 15.05.2020 wiedereröffnen. Doch nicht jeder Gastronom freut sich darüber, da es besondere Hygienevorschriften gibt. Manch einer möchte wegen der Corona-Regelungen sein Restaurant gar nicht erst öffnen. Woran liegt das?
Wirt beklagt sich auf Sat 1: Restaurant Blaues Wasser bleibt nicht - „Müssten drauflegen“
In einem Beitrag von „Sat1“ erklärt Martin Martinsohn aus Frankfurt, dass sein Szene-Restaurant „Blaues Wasser“ in Zeiten von Corona geschlossen bleibt. „Wir machen jetzt nicht auf, weil es sich nicht rechnet und wir drauflegen würden“, sagt er. Pro Tag würde Martinsohn 1000 bis 1500 Euro Verlust machen, wenn sein Restaurant Gäste bewirten würde. Der Gastronom ist zudem mit den Regelungen in der hessischen Gaststättenverordnung nicht einverstanden.
Vor allem stört ihn, dass er wegen Corona nur einen Gast auf fünf Quadratmetern bewirten kann. Ausgenommen sind Menschen, die in einem Haushalt wohnen. Laut Sat1 „bricht ihm die Gaststättenverordnung das Genick.“ So erklärt Martinsohn, dass sein Restaurant eine Kapazität von rund 100 Plätzen habe. „Bei der fünf-Quadratmeter pro-Person-Regelung fallen wir auf 22“, sagt er. Man könne sich vorstellen, dass man nicht kostendeckend arbeiten könne, wenn 70 Prozent des Umsatzes wegfallen.
Frankfurt: Restaurant Blaues Wasser und Corona: „Wir sind die menschliche App“
Auch die Meldepflicht der Gäste sowie die Hygienemaßnahmen gehen ans Geld. Pro Monat verliert Martinsohn rund 40000 Euro. „Wir sind die menschliche App, die aufschreiben muss, wann jemand hier sitzt und sind jetzt in der Erklärungsnot“, ergänzt der Gastronom. Er fühle sich nicht wohl dabei, sensible Daten der Kunden aufzuschreiben. Doch das Restaurant „Blaues Wasser“ ist ein Frankfurt nicht der einzige Betrieb, der wegen der strengen Corona-Regelungen nicht öffnet. In einem Video-Beitrag der Initiative Gastronomie Frankfurt e.V. erklären Gastronomen, weshalb ihre Gaststätte dicht bleibt. Und wehren sich gegen die Regelungen.
Wirt aus Frankfurt beklagt sich auf Sat 1: Restaurants spüren die Auswirkung
Die Restaurant-Tagesbar „Chinaski“ in Frankfurt spürt ebenfalls die Auswirkungen der Corona-Regelungen. Inhaber Julian Smith wird ebenfalls wegen der fünf-Quadratmeter-Regelung nicht öffnen. „Im Idealfall habe ich acht Sitzplätze. Das gilt aber auch nur, wenn zwei Familien kommen“, sagt Smith. Wenn er Pech habe, könne er sogar nur vier Gäste bewirten. Wegen des Umsatzeinbruches musste der Gastronom einen Großteil seiner Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken.
Doch es gibt in Zeiten von Corona auch einen Hoffnungsschimmer für ihn. „Das Take-away-Geschäft ist für uns gut. Sogar besser als wir dachten“. Die Kunden würden das Konzept annehmen. Allerdings decke das Take-away-Geschäft gerade so die Kosten. „An manchen Tagen ist es so, dass wir drauflegen. Wichtig ist aber, dass die Leute sehen, dass es einen noch gibt“, sagt Smith.
Auch Kneipen öffnen am 15.05.2020 wieder. Dennoch bleiben trotz der Corona-Lockerungen auch viele Bars dicht.
Kritische Stimmen werfen der Gastronomie wie Bars, Cafés und Restaurants in Frankfurt die Missachtung einer Corona-Regel* vor. Jetzt hat das Ordnungsamt Informationen zur Lage veröffentlicht.
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