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Pfaue auf Abwegen: Drei junge Vögel reißen aus dem Zoo aus und schauen sich in Frankfurt um

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Spontaner Hausbesuch: entflogene Pfaue am Dienstagmorgen.
Spontaner Hausbesuch: entflogene Pfaue am Dienstagmorgen. © Manus

Die Zoo-Ausreißer sehen sich im Ostend um – aber mit Lizenz. Beliebte Tierparkbewohner auf Abwegen.

Frankfurt - In manchen Gegenden Frankfurts muss man auf exotische Tiere gefasst sein. Im Westen der Stadt trifft man schon mal einen Dinosaurier, im Norden das Grüngürteltier, im Süden einen Monsterspecht, und im Osten ist es nicht selten, dass plötzlich ein Pfau auftaucht, vor allem in der Nähe des Zoos.

So erwischte am Dienstagmorgen ein Kollege drei junge Ausreißer mit bunten Hälsen in einem Hauseingang der Zoo-nahen Straße Untere Atzemer. Er alarmierte den für tierische Angelegenheiten zuständigen FR-Redakteur, der wiederum noch von unterwegs die Pressestelle des Tierparks anrief. „Wir haben gerade den Funkspruch empfangen“, hieß es dort; der Ausbruch war also bekannt, der Suchtrupp bereits unterwegs.

Pfaue erkunden Frankfurt und finden wieder zurück in den Zoo

Wobei „Ausbruch“ natürlich maßlos übertrieben ist. Die insgesamt neun Pfauen des Zoos – sechs Herren, drei Damen – besäßen durchaus die Lizenz, ihre Umgebung zu erkunden. „Sie sind ja voll flugfähig“, sagt Christine Kurrle, Kommunikationschefin des Zoos. „Sie erkunden die Gegend.“ Traditionell gern in der Unteren Atzemer. Sie pickten gern Gras, wo welches zu finden sei. „Und sie würden vermutlich auch ohne großes Aufsehen wieder zurückkommen, wenn uns nicht Anwohner unterrichteten – oder die Presse.“

Anders als Reiher, Spatzen oder Schwalben, die ebenfalls im Zoo ein- und ausfliegen, gehören die Pfaue dem Tierpark. Der hat somit eine Verantwortung ihnen gegenüber. „Wir gucken natürlich immer nach ihnen“, sagt Kurrle. „Misslich ist es, wenn sie in einem kleinen Hinterhof landen und nicht mehr starten können.“ Dann ist es gut, dass der Suchtrupp erfährt, wo die Tiere sind, und sie nach Hause holen kann. Die Pfaue seien aber in keinster Weise gefährlich: „Das sind ganz harmlose Tiere.“ Die Besucher, sagt die Sprecherin, liebten es, den farbenfrohen Vögeln auf den Wegen im Zoo zu begegnen.

Jung und neugierig: Pfaue erkunden die Stadt

Das Trio vom Dienstagmorgen bestand aus drei Jungpfauen, die im vorigen Jahr aus dem Ei geschlüpft und somit noch besonders neugierig sind. Sie kehrten wohlbehalten wieder zurück. Nachts schlafen Pfaue übrigens auf Bäumen – vorzugsweise im Zoo. „Sie wissen, dass sie hier zu Hause sind.“

Was nicht ausschließt, dass die drei jungen Zoobewohner morgen wieder einen Teil des Ostends erkunden möchten. Das ist ja auch völlig in Ordnung. Solange es nicht drei Löwen sind.

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