Schlangestehen vorm Zoo

Mit den ersten Sonnenstrahlen kommt sie wieder zum Vorschein: Die lange Schlange vor dem Zoo. Trotzdem, so verspricht Zoodirektor Prof. Manfred Niekisch, sollte niemand lange warten müssen.
Eine Dreiviertelstunde Wartezeit bis zur ersehnten Eintrittskarte, eine Schlange Wartender, die sich bis zum Ende des Gesellschaftshauses und wieder zurück zieht – wenn viele in den Zoo wollen, geht nichts mehr schnell. Dabei, so versichert Zoodirektor Prof. Manfred Niekisch, habe der Tiergarten sein Kassensystem so gut wie möglich verbessert: „An Wochenenden und Feiertagen haben wir fünf Kassen besetzt. Situationen wie die beschriebenen sollten die absolute Ausnahme sein.“
Doch es gibt Stoßzeiten, da reichen die Kapazitäten nicht aus: An schönen Tagen machen sich die Familien und Tierfreunde besonders gern morgens gegen zehn, elf oder dann ganz gemütlich nach dem Mittagessen auf den Weg in den Zoo. „Dann kommen mit einer U-Bahn gleich ganz viele Menschen an und es bildet sich eine Schlange.“, erklärt Niekisch die Unannehmlichkeiten. Wenn dann noch Krankmeldungen eingegangen oder einzelne Mitarbeiter in der Pause sind, haben noch nicht alle Wartenden ihre Karten, bis die nächste Bahn einen weiteren Schwung Besucher bringt. . . „Manchmal geht es nicht schneller.“ Aber natürlich sei das oberste Ziel, die Wartezeiten so kurz wie möglich zu halten.
Grünes Licht für temporäre Zoo-Öffnung über Osteingang
Dazu könnte auch die lang geforderte Wiedereröffnung des zweiten Eingangs an der Rhönstraße einen Betrag leisten. Am 15. Juni soll es so weit sein. Eintrittskarten wird man dort allerdings keine kaufen können, Einlass haben nur Inhaber von Dauerkarten und alle, die ihre Tickets schon vorab gekauft haben. Denn wer bereits weiß, dass er am Wochenende in den Zoo möchte, kann seine Tickets während der Woche kaufen, wenn es an den Kassen meist leer ist. Diese muss er dann am Tag des Besuchs nur vorzeigen und kann an den Warteschlangen vorbeiziehen.
„Die Öffnung des Eingangs Rhönstraße ist ein Probelauf, wir werden ihn vom 15. Juni bis zum 15. September aufmachen“, kündigt Niekisch an. Seit Jahren hatte es Initiativen aus der Nachbarschaft gegeben, den östlichen Zooeingang wieder in Betrieb zu nehmen. Er war 2012 aus Kostengründen geschlossen worden, als ein neues Kassensystem an den Start ging. „An dieses können wir den zweiten Eingang aber nicht anschließen, da uns die baulichen und technischen Voraussetzungen fehlen“, erklärt Niekisch. Vor allem mangelt es an der notwendigen Internet-Verbindung, für die eigens ein Kabel verlegt werden müsste. Ob sich dieser Aufwand lohnt, darüber soll dann mit Hilfe der Erfahrungen aus diesem Sommer entschieden werden.
(ing)