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Schluss mit der millimetergenauen Zirkelei

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Von: Judith Dietermann

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Eine enge Kurve und störende Drängelgitter: Die Rampe vom Stadtweg zur Platenstraße ist für Radfahrer eine Slalomfahrt, Lastenräder kommen gar nicht erst hindurch. Das soll sich mit dem Umbau ändern.
Eine enge Kurve und störende Drängelgitter: Die Rampe vom Stadtweg zur Platenstraße ist für Radfahrer eine Slalomfahrt, Lastenräder kommen gar nicht erst hindurch. Das soll sich mit dem Umbau ändern. © Judith Dietermann

Rampe für Fußgänger und Radfahrer in den Stadtweg in Ginnheim wird umgestaltet

Für die aus der Platenstraße kommende Radfahrer, die weiter in den Ginnheimer Stadtweg wollen, ist die Kurve zu dem dortigen kurzen Verbindungsweg eine wahrlich knappe Kiste. Langsam müssen sie um die enge Kurve fahren, passgenau die Lücke zwischen Drängel- und Begrenzungsgittern treffen. Auch der Laie sieht sofort: Lastenräder oder Räder mit Anhänger sind an dieser Stelle schlichtweg chancenlos. Sie müssen bremsen, absteigen und die danebenliegende Treppe hinaufgeschoben werden. Nachdem sie das Rad an der mittig vor der Treppe stehenden Litfaßsäule vorbei manövriert haben.

Litfaßsäule versetzen

Doch das soll sich nun ändern: Denn die Rampe und die Treppe sollen zu einer gemeinsamen Auf- und Abfahrt umgebaut werden. Das teilt der Magistrat in einer Stellungnahme mit. Zudem werde geprüft, ob die Litfaßsäule versetzt oder gar ganz entfernt werden soll. Bereits bis zum Sommer soll die Maßnahme umgesetzt werden.

Angestoßen hat diesen Schritt der Ortsbeirat 9 (Dornbusch, Eschersheim, Ginnheim), der mehrheitlich einen entsprechenden FDP-Antrag verabschiedet hatte. Der unter anderem die schmale Stelle an der Einmündung kritisiert. Die Antragsteller Sven-Erik Holm nur zu gut kennt. Ist der Familienvater doch dort oft mit seinem Lastenrad unterwegs. „Das ist ein echtes Hindernis“, sagt er. Dementsprechend freut er sich, dass seine Anregung tatsächlich umgesetzt werden soll.

Und nicht nur das. Auch der Ginnheimer Stadtweg, der für Radfahrer eine wichtige Nord-Süd-Verbindung zwischen Ginnheim, dem Westend und Bockenheim darstellt, soll zwischen der Platenstraße und der Wilhelm-Epstein-Straße künftig mehr Komfort bieten. Vielleicht sogar als Fahrradstraße - ein weiterer Vorschlag der FDP. Weil in der ruhigen Sackgasse ohnehin fast mehr Radfahrer als Autos unterwegs seien. Die bereits bestehende Anlieger-frei-Regelung sollte freilich bestehen bleiben - wegen der Anwohner und der dort ansässigen Freiwilligen Feuerwehr. Allerdings sollte die in den vergangenen Jahren immer wieder geflickte Asphaltoberfläche erneuert werden, heißt es in dem neuen Antrag.

Keine direkte Zu-, aber auch keine Absage gab es zu diesem Vorschlag vom Magistrat. Der die Wichtigkeit der Radverbindung nicht in Frage stellte, sondern gar betonte. Wie auch den schlechten Zustand der Fahrbahn. Eine Umwidmung in einer Fahrradstraße sei allerdings erst nach deren Sanierung sinnvoll, schreibt er in einer Stellungnahme. Die wiederum zunächst in das Jahresbauprogramm aufgenommen werden müsste, daher sei eine kurzfristige Umwidmung zur Fahrradstraße nicht möglich. Aber: Man begrüße die Anregung, die erforderlichen Maßnahmen würden weiter verfolgt.

Asphaltdecke erneuern

Grundsätzlich befinde sich die Fahrbahnoberfläche im Ginnheimer Stadtweg in einem verkehrssicheren Zustand. Für alle Verkehrsteilnehmer. Komfort für Fahrradfahrer biete sie jedoch wenig, so der Magistrat und begründet dies mit einer Vielzahl von Werksaufbrüchen und Reparaturstellen. Im Rahmen der allgemeinen Straßenunterhaltung würden zumindest kleinflächige Sanierungsarbeiten ausgeführt, um einzelne Unebenheiten zu beseitigen.

Weitere Möglichkeiten zur Verbesserung der aktuellen Situation sieht Sven-Erik Holm derweil auch den Kreuzung Ginnheimer Stadtweg/ Franz-Werfel-Straße - mit Spiegeln könnte dort die Sicht für aller Verkehrsteilnehmer verbessert werden, meint er.

Eine deutliche Absage gab es für diesen Vorschlag allerdings vom Magistrat an den Ortsbeirat für die vorgeschlagenen Verkehrsspiegel an der Ecke Ginnheimer Stadtweg/ Franz-Werfel-Straße. Die Straße befinde sich in einer Tempo-30-Zone, es gelte Rechts-vor-links. Soll heißen: Wer aus dem Stadtweg in die Franz-Werfel-Straße einbiegen will, ist muss warten und den von dort kommenden Verkehrsteilnehmern Vorfahrt gewähren. Die Sichtverhältnisse dafür seien gut, allen Verkehrsteilnehmern sei es daher durchaus zuzumuten, sich unter vorsichtigem Annähern und Berücksichtigung der allgemeinen Sorgfaltspflicht in den Querverkehr einzureihen, so der Magistrat.

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