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Die schönen Seiten von Fechenheim

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„Positivbotschaften“, wie schön Fechenheim ist, will Sabine Lauer aussenden. Und zwar mit Kunstprojekten im Stadtteil. Eines dieser Projekte ist die „Freiluftgalerie“ am Mainufer. Hier malt Guido Zimmermann zurzeit das zweite Bild der „Galerie“, zwei weitere sind geplant.

Die Nachmittagssonne brennt auf das Fechenheimer Mainufer, aber Guido Zimmermanns (38) Arbeitsplatz liegt angenehm im Schatten. Rund drei Meter hoch und 37 Meter lang ist die Wand, die er als zweiten Teil der Fechenheimer Freiluftgalerie am Leinpfad verschönert. Teil eins entstand 2014 direkt am Carl-von-Weinberg-Steg, ein Fechenheim-Wimmelbild des Karikaturisten Klaus Puth. Das neue Motiv widmet sich dem Sport im Stadtteil: vom Rudern und Wakeboarden auf dem Main über Fußball und Hockey, über Tennis, Turnen und Tanzen bis hin zum Volksradfahren.

Dynamisch soll das Bild sein, das zwar auch vom Leinpfad aus gut zu sehen ist, besser jedoch mit etwas Abstand von jenseits der Straßenbahngleise, von der Mainuferpromenade aus. Denn die Figuren, die Zimmermann gemalt hat, sind überlebensgroß. Die Idee, den Sport im Stadtteil darzustellen, stammt von Sabine Lauer, die Vorsitzende des Vereins Polymer FM sowie Geschäftsführerin von „Das Kunstbüro“ ist. Der Entwurf des neuen Kunstwerks stammt von Guido Zimmermann. „Das Sportbild passt sehr gut zu einer Serie mit dem Titel ,Korrelation‘, also Wechselbeziehung, an der ich gerade arbeite. Dabei geht es um Bewegung“, sagt Zimmermann. An der Hanauer Landstraße etwa ist eine wilde Rodeo-Szene zu sehen. „Während ich dort die Unterdrückung der Natur am Beispiel des Rodeos zeige, geht es mir hier am Leinpfad um das Miteinander beim gemeinsamen Sport.“

Stadtteil aufwerten

Gesponsort wird das neue Wandbild am Leinpfad vom Programm Aktive Kernbereiche, deren ,lokale Partner‘, im Stadtteil engagierte Bürger, das Projekt befürworteten. Es ist ein Teil der Verschönerung des Stadtteils. Dazu gehören etwa auch die bunt bemalten Altglas- und Altkleider-Container oder die Verschönerung der Gassen von Alt-Fechenheim zum Mainufer als Teil des Projekts Aktive Kernbereiche.

Ihre eigene Projektreihe, zu der die Freiluftgalerie gehört, nennt Lauer „Positivbotschaften in und für Fechenheim“. Mit Kunstwerken will sie die Identität der Fechenheimer mit ihrem Stadtteil fördern und ihnen zeigen, wie schön Leinpfad und Mainufer sind. „Ich liebe meinen Stadtteil. Daher will ich Besucher hierherlocken. Die Promenade ist schön, wir haben inzwischen eine gute Gastronomie und könnten ein Ausflugsstadtteil sein.“

Die erste von Lauers „Positivbotschaften“ war 2012 das „Tor nach Fechenheim“. Es besteht aus sechs großformatigen, auf Leinwand gedruckten Bildern des Stadtteils auf Höhe des Cassella-Geländes an der Straße Alt-Fechenheim, einer der Einfahrten in den Stadtteil. Vor zwei Jahren kam dort ein „Willkommen-in-Fechenheim“-Schild über der Straße hinzu.

Zwei weitere Bilder geplant

Die zweite „Positivbotschaft“ ist die Freiluftgalerie, für die Lauer zwei weitere Teile in Planung hat. „Zwei Wände, die wir dafür nutzen können, habe ich bereits in Aussicht. Ein Hausbesitzer hat leider wieder abgesagt.“ Details will Lauer noch nicht nennen, auch wenn sie bereits Künstler für die Projekte gewinnen konnte. „Man kann aber so viel sagen: Sie liegen zwischen dem Carl-von-Weinberg-Steg und der Straßenbahnhaltestelle Alt-Fechenheim am Leinpfad.“

Unterdessen ist Guido Zimmermann glücklich, dass die Aktive Nachbarschaft das Verputzen der Wand, die er in der vergangenen und dieser Woche verschönert, finanziert hat. „Es ist sehr wichtig, eine glatte Wand zu haben, weil ich gerne mit einem flachen Pinsel arbeite. Und das hat super geklappt.“ Der studierte Kommunikationsdesigner malt seit vielen Jahren. „Ich habe 1993 mit dem Sprayen angefangen, davor habe ich auf Leinwand gemalt, aber am liebsten arbeite ich an großen Wänden“, erzählt der Künstler. Oft mische er Techniken, auch hier habe er einige Teile gesprüht, andere mit dem Pinsel gemalt. Die Sportler halte er bewusst etwas vage, etwa die Gesichter. „So können die Leute immer noch etwas Neues hineininterpretieren“, sagt Zimmermann.

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