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Schulbaupläne kommen nicht gut an

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Von: Friedrich Reinhardt

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Ein Pflegeheim, Wohnungen oder weiterhin ein Kirchort? Im Mai wurden die Zukunftsszenarien für St. Christophorus vorgestellt. FOTO: Müller
Ein Pflegeheim, Wohnungen oder weiterhin ein Kirchort? Im Mai wurden die Zukunftsszenarien für St. Christophorus vorgestellt. © Monika Müller

Anwohner fürchten Bebauung von Wiesen neben St. Christophorus

Sorgen wegen eines möglichen Schulbaus auf dem Gelände der Kirche St. Christophorus hat am Dienstagabend Anwohner und Gemeindemitglieder in die Sitzung des Ortsbeirats 10 (Berkersheim, Bonames, Eckenheim, Frankfurter Berg, Preungesheim) getrieben. Die Stadt hatte angekündigt den Bau einer vierzügigen Integrierten Gesamtschule auf dem Grundstück zu prüfen. Vor allem fürchteten die Nachbarn, die Grünflächen rund um die Schule könnten dann zugebaut werden.

Riesengroße Veränderung

Keine andere Möglichkeit sieht etwa Christine Emmerich, Anwohnerin der Straße An den Drei Steinen und Mitglied der CDU Nordost. „Eine vergleichbare IGS, nämlich die IGS Süd, hat 11 000 Quadratmeter Fläche.“ Die Grundfläche des Kirchengeländes sei jedoch nur 6000 Quadratmeter groß. Sollte also eine Schule gebaut werden, müssten die Grünflächen rundum die Kirche bebaut werden. „Bitte bedenken sie, dass das eine riesengroße Veränderung für Preungesheim bedeuten würde.

Auch ein anderer Anwohner meinte: „Das Gelände ist eindeutig zu klein. Es brauche auch einen Pausenhof und einen Parkplatz für rund 60 Lehrer. „Die Stadt fordert immer, wir sollen eine klimagerechte Stadt bauen. Wir sollen Fassaden begrünen, Flächen entsiegeln und Bäume Pflanzen. Aber da, wo die Stadt selbst Grünflächen erhalten soll, da soll das nicht gelten?“

Um auf sinkende Mitgliedszahlen und Einnahmen zu reagieren, spielt das Bistum mit dem Gedanken, die Kirche St. Christophorus abzureißen. Die CDU-Fraktion hatte in der Sitzung am Dienstagabend zwei Anträge zu dem Thema gestellt. Der erste Antrag sprach sich gegen einen Schulbau auf dem Grundstück aus. Die Anschlüsse an den ÖPNV seien dafür nicht ausreichend, ein Fuß- und Radweg zum Frankfurter Bogen, der einmal geplant war, ließe sich nicht realisieren. Außerdem fehle ein Bebauungsplan, weshalb der Schulbau lange dauern werde und scheitern könnte. Diesen Antrag haben die Fraktionen geschoben, so wurde er nicht diskutiert.

Als Kirchort oder als Gebäude erhalten

Im zweiten Antrag zum Thema sprach sich die CDU-Fraktion für den Erhalt der Kirche aus. Die Stadt solle „auf vorauseilende Gedankenspiele oder gar Planungen des Magistrats verzichten, die dem Erhalt der Kirche entgegenstehen würden“.

Julian Langner, Fraktionsvorsitzender der FDP, wollte es genauer wissen. Was sei denn unter „Kirche“ zu verstehen? Die Kirche als Kirchort oder die Kirche als Gebäude? Langner schlug vor, den Antrag konkreter zu fassen und den Erhalt des Kirchengebäudes zu fordern. Unterstützung für diesen Vorschlag erhielt er vom SPD-Vorsitzenden Michael Bartram-Sitzius. Er verwies auf die Auskunft des Bildungs- und Baudezernats. Demnach hat „der Erhalt der vorhandenen baulichen Substanz, insbesondere des Kirchengebäudes“ Priorität bei den Planungen der Stadt. „Für die Umnutzung von ehemaligen Kirchengebäuden gibt es deutschland- und europaweit gute Beispiele“, sagte Leiterin des Dezernatsbüros Jetta Lüdecke.

Damit der Ortsbeirat den Antrag einstimmig verabschiedete, änderte Antragsteller und CDU-Fraktionsvorsitzender Gero Gabriel den Antrag zu „Erhalt des Kirchengebäudes“ ab. Zuvor hatte die CDU die Position vertreten, dass die Kirche als Kirchort erhalten bleiben müsse. msr

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