„Warum wird nichts getan?“ Anwohner sauer über Verkehrschaos rund ums Waldstadion

Im Ortsbeirat Niederrad beschweren sich Menschen über vollgeparkte Bewohnerparkzonen rund ums Frankfurter Waldstadion.
Frankfurt – Das Verkehrschaos in den Wohnstraßen in Frankfurt-Niederrad vor, während und nach Veranstaltungen im Stadion spitzt sich offenbar zu: Bürger und Bürgerinnen äußerten am Freitag (15. September) ihren Unmut in der Sitzung des Ortsbeirats 5 (Niederrad, Oberrad, Sachsenhausen).
„Anwohner können nicht mal mehr in den Bewohnerparkzonen parken, denn sie sind zugeparkt. Die Leute kommen nicht mehr in ihre Einfahrten rein oder raus. Vor Spielbeginn kommt man mit dem Auto schon gar nicht mehr in die Straße, weil der Verkehr steht“, schilderte eine Anwohnerin die Situation. Weil die Rennbahnstraße vor Spielen mittlerweile gesperrt wird, versuchten mehr Autofahrer und Autofahrerinnen, durch die Gerauer und die Reichsforststraße zu fahren und dort ihr Auto abzustellen, schildert die Bürgerin.
„Neulich hatten wir das an fünf Tagen hintereinander. Wie soll das werden, wenn im November die NFL spielt, dann die Conference League und die Europameisterschaft? Warum wird nichts getan, obwohl immer wieder Bürger dem Ortsbeirat davon berichten?“, fragte sie.
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Dass der Ortsbeirat selbst bei diesem Thema bei der Stadt auf Granit beißt, stellte Jan Binger, Fraktionsvorsitzender der SPD, klar: „Das Thema ist bei uns mindestens ein Mal im Quartal auf der Tagesordnung, wir fordern seit Jahren ein Verkehrskonzept. Der Magistrat ist in dieser Angelegenheit träge“, hielt Binger fest. Der Ortsbeirat als beratendes Gremium könne selbst nichts tun außer den Missstand immer wieder bei der Stadt anmahnen, schloss sich Martin-Benedikt Schäfer, Fraktionschef der CDU, an: „Es ist auch für uns eine einsame Situation, wir verabschieden Anträge und sind darauf angewiesen, dass die Stadt reagiert.“ Dass das Problem, dränge, weil die Stadionkapazität ausgebaut wird, sei bekannt.
Die Anwohnerinnen und Anwohner müssten deshalb selbst mehr Druck machen. „Ich kann Ihnen nur vorschlagen, dem Magistrat zu schreiben und auch im Verkehrsausschuss vorzusprechen, riet Schäfer. „Dort müssen Sie sich bemerkbar machen, denn im Ausschuss sitzt derjenige, der für die Sache verantwortlich ist, nämlich der Mobilitätsdezernent selbst.“
Bei der Stadt hieß es zuletzt, dass die Gesellschaft Sportpark Stadion Frankfurt ein Verkehrkonzept erstellen soll. Bis dahin könne jedoch die Verkehrspolizei einen höheren Personaleinsatz, etwa für Verkehrssperren, „nicht leisten“. Die Uhrzeiten für das Bewohnerparken in Niederrad wurden verlängert. Weil Strafzettel jedoch nur zehn Euro kosten, lassen sich Falschparkende offensichtlich nicht abhalten. Die Stadt selbst weiß das: „Diese Sanktionshöhe verfehlt die Wirkung, da sie nicht ausreichend abschreckt und vielmehr billigend in Kauf genommen wird“, hieß es im Juli in einer Stellungnahme. (Stefanie Wehr)
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