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Sebastian Rode unterstützt Hilfe für krebskranke Kinder

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40 Jahre im Einsatz gegen Krebs bei Kindern: Jan-Henning Klusmann, Dr. Jennifer Gotta ,Gisela Dingert, Karin Reinhold-Kranz, Sebastian Rode und Thomas Klingbiel.
40 Jahre im Einsatz gegen Krebs bei Kindern: Jan-Henning Klusmann, Dr. Jennifer Gotta ,Gisela Dingert, Karin Reinhold-Kranz, Sebastian Rode und Thomas Klingbiel. © Enrico Sauda

Seit 40 Jahren setzen sich betroffene Eltern mit dem Verein „Hilfe für krebskranke Kinder“ für Heilen und Forschen ein

Die Diagnose Krebs bei Kindern und Jugendlichen ist besonders schlimm. Für die jungen Patienten ebenso wie für ihre Eltern. Vor 40 Jahren wurde der Verein Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt von Eltern gegründet, deren Kinder Krebs hatten. Heute hat er 1300 Mitglieder und mit Eintracht-Kapitän Sebastian Rode einen prominenten Fürsprecher.

Jennifer Gotta (25) war Teil der Ruder-Nationalmannschaft, lacht gerne und viel und ist promovierte Ärztin. Die ersten fünf Schuljahre konnte sie keine Schulbank wie andere Kinder drücken. Sie hatte Knochenkrebs und lebte weitgehend in der Kinderkrebsstation der Uniklinik. „Sie hatte drei Rückfälle in diesen fünf Jahren, durfte ihre kleine Schwester nicht sehen und hat kein Weihnachten oder Ostern zu Hause verbracht“, erzählt ihr Vater Thomas Gotta und strahlt. Er ist stolz auf seine Tochter, die zwei Beinprothesen trägt und zwei Lungen-Operationen hinter sich hat. Sie hat den Kampf geschafft, ein Einser-Abi hingelegt und Medizin studiert.

„Anfangs wollte ich nie wieder etwas von Krankenhäusern hören“, sagt die junge Frau mit den langen blonden Haaren. Aber dann wollte ich alles wissen, was mir passiert ist und unbedingt Medizin studieren.“ Wann immer es ging hat sie Zeit in der Elternküche und in der Spielecke der Klinik verbracht. „Da konnte man über etwas anderes reden und es gab mittwochs Frühstück und montags Essen. Da haben wir wenigstens zweimal in der Woche etwas zu uns genommen“, so Gotta ohne Groll.

Nicht nur die Ärzte in der Uniklinik haben ihr geholfen, sondern auch die Erzieher und Mitglieder vom Verein Hilfe für krebskranke Kinder. Vor 40 Jahren von betroffenen Eltern gegründet, entstand nicht nur ein Familienzentrum als Anlaufstelle für Patienten und Angehörige in Niederrad. Hier werden jedes Jahr 3000 Übernachtungen für Eltern ermöglicht und Psychoonkologen und Therapeuten helfen jederzeit. Auch das 2017 eröffnete Johanna-Quandt Stammzellenzentrum mit exzellenter Forschung ist mit Spenden des Vereins entstanden. „800 Kinder konnten bisher geheilt werden“, berichtet die ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende Karin Reinhold-Kranz. „Unser Ziel ist es, dass alle Kinder geheilt werden können ohne Spätfolgen“, so die ebenfalls betroffene Mutter, die sich wünscht, dass bald eine neue Kinderklinik gebaut werden kann.

Neue Kinderklinik ist das Ziel

Die Stiftung hat 2022 erstmals ein Forschungsbudget in Höhe von einer Millionen Euro in Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Beirat zur Verfügung gestellt. „Die Versorgung ist zum Teil nicht optimal. Chemotherapien werden verschoben und Operationen nicht gemacht, weil zu wenig Personal und Ärzte da sind“, klagt sie. „Wir können einen Teil der Kosten abdecken, aber wir können nicht die großen Löcher in der Kinderklinik stopfen.“ Das müsse das Land Hessen machen, denn Hilfe für krebskranke Kinder finanziert sich ausschließlich aus Spenden. Ob Clown-Doktoren, Reittherapie, Erzieher, Hilfe bei Behördengängen, Unterhaltung und Ablenkung für Kinder, Ferienwohnungen an der Ostsee oder Gelder für Forschung. All das stemmt der Verein.

Der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Uniklinik, Prof. Jan-Henning Klusmann, weiß was die ehrenamtlichen Helfer leisten. „Sie tun alles, um optimale Versorgung sicherzustellen und die Kinder und ihre Familien durch die schwere Zeit zu begleiten. Die Gründung der Forschergruppe aus den unterschiedlichsten medizinischen Bereichen durch den Verein ist einzigartig und ermöglicht uns große Schritte“, sagt er dankbar. Das Stammzellenzentrum sei weltweit anerkannt. Auch er wünscht sich eine neue Kinderklinik.

Eintracht-Kapitän Sebastian Rode (32) hat sein Herz an den Verein verloren. „Ich habe Jenny letztes Jahr bei einem Ausflug ins Eintracht-Museum kennengelernt. Sie ist so motivierend, dass ich mir aus ihrer Energie ganz viel Kraft rausziehen kann“, erzählt er und plant einen Besuch mit der ganzen Mannschaft in der Kinderklinik und Nachmittage gemeinsam mit den Patienten. „Im Verein wird uns viel zugejubelt und ich hoffe, dass dieser Jubel auf den Verein Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt, der so viel Gutes leistet, und auf die jungen Patienten übertragen werden kann.“

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