Starkoch Steffen Henssler in Frankfurt: „Grüne Soße macht man viel zu selten“
Im Interview spricht Steffen Henssler über seine Tour, sein Restaurant im Frankfurter Bahnhofsviertel und nicht zuletzt über die Grie Soß.
Frankfurt – Gerade macht er eine kleine Tour-Pause, sitzt in seinem Büro in Hamburg. Doch schon bald steht er in der Süwag Energie Arena in Frankfurt auf der Bühne und präsentiert sein Programm „Manche mögen’s heiß“. In der Mainmetropole hat er mit der größten Kochshow aller Zeiten einen Weltrekord aufgestellt. Enrico Sauda sprach mit Starkoch Steffen Henssler über die Tournee, sein Restaurant im Bahnhofsviertel und – natürlich – das Frankfurter Nationalgericht.

Was erwartet denn die Zuschauer?
Unterhaltung.
Ach ...
Ich bin Unterhalter. Es ist eine lustige Kochshow, bei der ich einfache Gerichte zeige, die aber einen leichten Trick haben, bei denen die Zuschauer aber wissen, dass sie sie zu Hause auch wirklich nachkochen können.
Das heißt, das Publikum kommt auf seine Kosten.
Ja, definitiv. Ich hole Leute auf die Bühne, es gibt eine Koch-Jacken-Wahl und wir haben die Rubrik „Frag’ den Henssler“, bei der mir Leute in der Pause eine Frage stellen können, die ich dann auf der Bühne vorlese und beantworte.
Also volles Programm.
Rückblickend auf die anderen, die ich gespielt habe, ist es das stärkste, weil es sehr kurzweilig ist und vor allem sehr launig. Wir haben schon sechs Termine damit gespielt und es kam sehr gut an. Es ist schnell und lustig. Wir haben Bild-technisch noch mal eins draufgelegt. Dank mehrerer Kameras auf der Bühne und einer LED Leinwand verpassen die Zuschauer nichts von dem, was auf dem Herd passiert.
Klingt, als wären Sie sehr glücklich damit.
Ich bin rundum zufrieden.
Steffen Henssler zu Gast in Frankfurt: Autogrammstunde nach der Show
Insgesamt haben Sie 17 Auftritte. Ist das anstrengend?
Nö. Eigentlich nicht. Ich gebe danach noch eine Autogrammstunde, die dann auch wirklich eine Stunde oder mehr dauert. Ich habe großen Spaß dran.
2019, als Sie anfingen, die Tickets für diese Tour zu verkaufen, kündigten Sie an, dass es die letzte sein würde. Bleibt es dabei?
Ich merkte, dass ich damals so viele andere Sachen noch hatte und dass die Tour sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Aber als ich angefangen habe, sie vorzubereiten, habe ich gemerkt, wie viel Bock ich darauf habe. Und auch die Abende machen Bock. Deshalb gehen wir kommendes Jahr auch wieder auf Tour.
Sehr gut. Das freut Ihre Fans sicher sehr. Dabei kann Sie, wer will, jederzeit sehen. Fernsehen und, und, und. Wo nehmen Sie überhaupt die Zeit her für Projekte wie „Manche mögen’s heiß“? Da muss doch sicher auch geprobt werden ...
Ich halte es da wie Thomas Gottschalk, eins meiner Idole. Er probt auch nicht gern. Ich habe auch schon einige Tourneen hinter mir, weiß was funktioniert und lasse einige Sachen auch mal passieren. Bin spontan. Und das Beste: Ich muss nicht auf Tour gehen.
Das bedeutet?
Es ist etwas, worauf ich Lust habe. Deshalb komme ich nicht in die Lage sagen zu müssen, dass mir alles zu viel wird. Nein. Ich habe den großen Luxus, dass ich nur Dinge mache, die ich will und zu denen ich stehe.
Steffen Henssler über sein Restaurant im Frankfurter Bahnhofsviertel
Sie haben vergangenes Jahr in Frankfurt ihr Lokal im Bahnhofsviertel eröffnet. Wie läuft’s?
Wir sind sehr zufrieden. Tolle Resonanz und tolle Bewertung.
Gehen Sie nach der Show hin?
Nein. Ich werde wohl tagsüber hingehen. Denn nach der Show gibt es die Autogrammstunde und das wird dann sehr spät.
Was halten Sie von der Frankfurter Küche?
Wir machen ein Kochbuch, das im Herbst erscheint, und in dem es um die hundert Klassiker geht. Und da ist die Grüne Soße auch ein Thema.
Sind Sie ein Fan?
Ja. Ich muss sagen, dass ich, als ich sie dann mal probiert habe, mich geärgert habe, dass ich das nicht schon vorher gemacht habe. Sie ist so lecker. Mit dem Sauerampfer und der Pimpernelle. Das ist so eine geile Soße, die man viel zu selten macht.
Darüber können wir hier wahrlich nicht klagen. Wir haben sogar ein Festival, das sich nur um die Grie Soß dreht.
Und das zurecht. Diese Soße passt zu so vielem. Die wird’s auch im Restaurant wieder geben.
Was passiert denn nach der Tour?
Danach ist „Grill den Henssler – Sommer-Special“ angesagt. Danach sitze ich viel im Rennauto und wir haben ein neues Kochbuch am Start und auch Podcast ist ein Thema.
Das Interview führte Enrico Sauda.