Sie weiß genau, was die Jüngsten benötigen

Ehemalige Schuldirektorin kümmert sich um Eschersheim
Das Wohl der Kinder liegt Heidi Bachmayer (80) am Herzen und das nicht erst, seitdem sie 2016 das Amt der Kinderbeauftragten für Eschersheim erstmals antrat. Als ehemalige Rektorin der Münzenbergerschule in Eckenheim weiß die älteste Kinderbeauftragte Frankfurts sehr genau, was Mädchen und Jungen im Stadtteil benötigen - nicht nur in ihrem Schulalltag, sondern vor allem auch in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld. Dafür wünscht sie sich, dass die Kinderbeauftragten in der Stadtpolitik mehr Gehör finden, wenn zum Beispiel die Fraktionen in den Ortsbeiräten Anträge formulieren, die auch die Interessen der Kinder betreffen. "Es wäre schön, wenn in solchen Fällen die Kinderbeauftragten zuvor informiert und nach ihrer Meinung befragt werden würden", sagt sie.
Heidi Bachmayer kämpft dafür, dass die ehrenamtlich ausgeführte Funktion der Kinderbeauftragten und deren Bedeutung stärker in den Fokus der politischen Entscheidungsträger rückt, und hat zumindest im Ortsbeirat 9 (Dornbusch, Eschersheim, Ginnheim) durchgesetzt, dass es für die Kinderbeauftragten einen eigenen Punkt auf der Tagesordnung der Sitzungen gibt. Für sie ein weiterer Schritt dahin, sich für die Interessen der Kinder starkzumachen und ihnen eine Stimme in der Politik zu geben. Als fester Punkt auf der Tagesordnung des Gremiums gehören die Kinder und ihre Belange jetzt zumindest auf Stadtteilebene ganz selbstverständlich mit dazu. Selbstverständlich sollte auch die Verankerung der Kinderrechte in die Verfassung sein, findet sie - und auch dafür möchte sie sensibilisieren.
Wird sie nach den aktuellen Herausforderungen gefragt, die im Stadtteil dringend zum Wohle der Kinder angegangen werden müssen, nennt sie als Erstes die Schulwegsicherheit. Ein altbekanntes Problem sei die Sicherheit des Schulweges zur Fried-Lübbecke-Schule in Alt-Eschersheim, zählt Bachmayer beispielhaft auf. Die Grundschule werde auch von den Mädchen und Jungen aus dem Wohngebiet "Im Geeren" besucht. Durch den derzeitigen Ausbau der Main-Weser-Bahn und der damit verbundenen Baustelle seien wichtige Fußgänger- und Fahrradwege über die Gleise gesperrt, was den Schulweg der Kinder aus dem Wohngebiet "Im Geeren" noch umständlicher und gefährlicher gestalten würde.
Schulwegsicherheit ein großes Problem
"Meines Erachtens sollte darüber nachgedacht werden, diese Mädchen und Jungen auf die leichter zu erreichende Grundschule an der IGS Eschersheim zu schicken", schlägt Bachmayer vor. In Alt-Eschersheim selbst seien die Straßen und Gehwege zudem nicht breit genug und es gebe Baustellenverkehr, führt sie das Problem weiter aus. Und nicht jeder Autofahrer halte sich an die Regeln. So sei es schon vorgekommen, dass Autos über den Bordstein fuhren, was mit einer weiteren Gefahrenkonstellation für die Kinder verbunden sei.
Angesprochen auf die Spielplätze im Stadtteil sagt die Kinderbeauftragte: "Im Vergleich zu anderen Stadtteilen sind die Spielplätze in Eschersheim zwar so weit grundsätzlich in Ordnung." Eine zeitgemäße Ausstattung, durch die vor allem die Bewegung von Kindern gefördert werden kann, sei aber sehr wichtig und sollte nicht daran scheitern, dass nicht ausreichend Geld dafür zur Verfügung stehe. "Mit so einer Antwort gebe ich mich nicht zufrieden, denn ich bin der Meinung, dass die Politik die hierfür notwendigen finanziellen Mittel dann entsprechend erhöhen müsste", sagt Bachmayer kämpferisch. "Als Kinderbeauftragte haben wir schließlich einen Auftrag und sind nicht einfach nur die Kindertanten", betont sie. Es sei eine Querschnittsaufgabe, die alle Ressorts betreffe. Alexandra Flieth