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Sprit-Schock in Frankfurt: Benzin teuer wie nie - Trick hilft, günstiger zu tanken

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Er reagiert auf den Wahnsinn an den Zapfsäulen: Bei den aktuellen Spritpreisen tankt Pascal in Frankfurt seinen Audi nicht mehr voll.
Er reagiert auf den Wahnsinn an den Zapfsäulen: Bei den aktuellen Spritpreisen tankt Pascal in Frankfurt seinen Audi nicht mehr voll. © Thomas Schmidt

In Frankfurt hat die teuerste Benzinsorten die Zwei-Euro-Marke geknackt. Doch es gibt einen Trick, um billiger zu tanken.

Frankfurt - Die Preise rasen davon. Alle spüren es im Portemonnaie. Mieter und Hausbesitzer wegen der gestiegenen Heiz- und Stromkosten, beim Einkaufen trifft's jeden, und am schlimmsten sind die Autofahrer dran. Die ersten Tankstellen haben gestern die Marke von zwei Euro pro Liter geknackt - allerdings bei Ultimate. Die Preise steigen jedoch bei allen Sorten. Auf "Ich-tanke.de" sind 69 Tankstellen in Frankfurt aufgelistet.

Gestern um 10.34 Uhr weist Esso in der Wiesbadener Straße Nord mit 1,949 Euro je Liter Benzin den höchsten Preis auf. Esso steht am Ende der Liste, bei den Teuersten. Ganz oben, bei den Günstigsten, stehen unter anderem Jet und Roth-Energie, beide in der Borsigallee benachbart, und Mr. Wash in der Hanauer Landstraße. 1,819 kostet der Liter bei ihnen. Der Unterschied mithin: 13 Cent je Liter E5-Krafstoff.

Der Schüler Zoran (18) hat das schon bemerkt. Er betankt bei Roth-Energie in Frankfurt seinen Opel Astra mit Super E5, für 1,819 Euro pro Liter. "Ganz schön teuer ist das", knurrt er, "aber hier ist es immerhin noch günstiger als an anderen Tankstellen." Nur hin und wieder nutzt er sein Auto, um zur Schule zu fahren, private Fahrten versucht er künftig zu vermeiden, wo es nur geht.

Ernüchterung an Frankfurts Tankstellen: "Pendler tun mir richtig leid"

Tiefes Mitleid für Pendler hat Joachim Kaufmann. "Ich wohne in der Innenstadt und fahre gar nicht viel", sagt er. 7000 Kilometer pro Jahr lege er nur zurück, entsprechend gering sind seine Spritkosten. "Die Pendler tun mir richtig leid. Aber man muss wissen, dass die meisten Kosten durch den Staat entstehen: die hohen Steuern und Abgaben auf den Sprit." Wer Arbeitnehmer entlasten wolle, könne hier etwas tun.

Viele Autofahrer haben es gestern an den Frankfurter Tankstellen so gemacht wie Pascal. Er betankt seinen Audi nicht voll: 24 Euro werden angezeigt, und ein paar Cent dazu. Knapp 13 Liter Sprit hat er bekommen. "Vielleicht sinkt der Preis ja wieder, und solange es nicht so ist, tanke ich nur die Menge, die ich aktuell wirklich brauche", sagt Pascal.

Für Stefan Gleiser, Inhaber der Glaserei Schneider Gleiser in Schwalbach, ist es anders: "Ich bin beruflich auf den Firmenwagen angewiesen, und ich tanke ihn voll." Sein Glück, es geht auf Rechnung der Firma. Sein Pech: Die Firma gehört ihm. "Privat", sagt er, "nutze ich das Auto fast gar nicht. Das steht von Freitag bis Montag unberührt bei mir zu Hause." Eben wegen des hohen Spritpreises.

Frankfurter Traditionstankstelle schließt

An einer Tankstelle in Frankfurt wird so schnell niemand mehr tanken: Die Tankstelle der Familie Zügel in der Römerstadt hat nach vielen Jahren geschlossen. Die Anwohner sind geschockt.

Hohe Spritpreise in Frankfurt: Vor zehn Jahren fast schon einmal so teuer

Für Cornelius Blanke ist die Schlacht um den letzten Cent Alltag. Er ist Sprecher des ADAC Hessen. "Schon vor zehn Jahren waren die Spritpreise mal so hoch, dass es an die Zwei-Euro-Grenze gegangen ist", erinnert er sich.

Aktuell sieht Blanke mehrere Gründe für die hohen Preise: Die Inflation generell, zudem die Ukraine-Krise, der Dollar-Kurs und nicht zuletzt die Regierung. Denn mit dem CO2-Aufschlag zu Jahresbeginn sind die Preise noch einmal gestiegen. "Das wird im nächsten Jahr noch teurer." Obwohl auch unabhängig von CO2-Aufschlag das weitaus teuerste am Sprit die Steuer ist: Mineralölsteuer, Ökosteuer, Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf die Mineralöl- und Ökosteuer, die der Autofahrer vorher schon bezahlt hat.

Auch in Frankfurt: Es gibt eine perfekte Zeit, um günstig zu tanken

In Frankfurt gibt es ausweislich der Webseite "Ich-tanke.de" Preisschwankungen von bis zu 20 Cent - sowohl zwischen einzelnen Tankstellen, oben und unten auf der Liste, als auch innerhalb eines Tages. Blanke kennt kein anderes Produkt, bei dem der Preis um rund fünf Prozent des Produktpreises herauf- und herabgesetzt wird. Die Tankstellen reagieren mitunter minütlich auf Preissignale der Konkurrenten.

Generell, so Blanke, ist der Preis zwischen 19 und 21 Uhr am günstigsten im Tagesverlauf. Er steigt dann wieder an, ist früh morgens um 7 Uhr auf einem Rekordhoch, sinkt dann wieder ab, steigt erneut am Nachmittag. Ein Auf und Ab. "Aber man kann schon einiges sparen, wenn man das berücksichtigt", so Blanke. Ebenso wie bei der Wahl der Tankstelle. Meist seien freie Tankstellen etwas günstiger als Markentankstellen. (Thomas J. Schmidt)

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