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S6-Ausbau: Fußgängerbrücke über die Bahngleise soll früher fertig werden

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Die Stadt Frankfurt möchte die Brücke für Fußgänger und Radfahrer so schnell es geht bauen. Der Magistrat will dabei Zeit sparen.

Frankfurt - Die Stadt will die Brücke für Fußgänger und Radfahrer über die Bahngleise in Berkersheim schnellstmöglich bauen. Dafür will sich der Magistrat in Frankfurt ein aufwendiges und vor allem langwieriges Planfeststellungsverfahren sparen, um stattdessen „ein eigenes Baurechtsverfahren in der Hoheit der Stadt Frankfurt am Main durchzuführen und dadurch die Zeit bis zum Baubeginn erheblich zu verkürzen“. Das berichtet der Magistrat auf eine Anfrage der CDU-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung. Ob sich der Verfahrensschritt nun tatsächlich einsparen lässt, hängt auch von den Nachbarn in Berkersheim ab.

Aber der Reihe nach: Wegen des S6-Ausbaus wurde der Bahnübergang an der Berkersheimer Bahnstraße geschlossen und abgebaut. Die Auslastung auf der viergleisigen Strecke hätte dazu geführt, dass man die Schranken nur wenige Minuten pro Stunde hätte öffnen können. Landwirte und viele Ausflügler sind aber auf den Übergang angewiesen. Auch soll perspektivisch ein Bus von Nieder-Erlenbach über Berkersheim bis zur U-Bahnstation Preungesheim fahren. Darum soll der Bahnübergang ersetzt werden.

Hier könnte an der Station Berkersheim die neue Brücke entstehen. Im Hintergrund der bereits existierende Überweg. FOTO: archiv
Hier könnte an der Station Berkersheim die neue Brücke entstehen. Im Hintergrund der bereits existierende Überweg. © Friedrich Reinhardt

Frankfurt: Auch eine neue Fußgängerbrücke ist geplant

Dafür will die Stadt nicht nur eine Omega-Brücke bauen, die sich in einem weiten Bogen Richtung Bad Vilbel über die Gleise spannen soll. Unmittelbar an der Berkersheimer Bahnstraße baut sie auch eine neue Fußgängerbrücke. Über die sollen Fußgänger und Radfahrer - anders als beim provisorischen Steg von der Deutschen Bahn - auf einer etwa 120 Meter langen, einmal gewundenen Rampe die Seiten wechseln können. Nur um barrierefrei auf den mittleren Bahnsteig zu gelangen, wird man bei der neuen Überführung einen Fahrstuhl brauchen, erklärte Projektleiter Jens Müller vom Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE), als er die Planungen für die Omega-Brücke im Ortsbeirat 10 (Berkersheim, Bonames, Eckenheim, Frankfurter Berg, Preungesheim) vorstellte.

Zwei Brücken werden also in Berkersheim errichtet. Für die Omega-Brücke für den Bus- und Traktorenverkehr sei zwingend ein Planfeststellungsverfahren nötig. „Dafür sind mindestens zwei Jahre anzusetzen, so dass wir mit dem Bau erst in der zweiten Hälfte der 2020er-Jahre werden beginnen können“, erklärt Michaela Kraft, Leiterin des ASE.

Frankfurt: Die reine Bauzeit wird nicht verkürzt

Für die Fußgängerbrücke lasse sich das einsparen. Dafür sei aber die Zustimmung aller nötig, die von dem Projekt betroffen sind. Das seien etwa die Deutsche Bahn, aber auch Anwohner. Sollte die Stadt mit einem der Beteiligten keine Einigung erzielen können, müsse die Stadt das Baurecht für die Fußgängerbrücke zusammen mit dem Planfeststellungsverfahren für die Omega-Brücke schaffen, erklärt Kraft. Da es ungewiss sei, ob alle Zustimmungen eingeholt werden können, wolle sich das Amt noch nicht zu einem Zeitplan äußern. Wann mit dem Bau der Fußgängerbrücke begonnen werden kann, ist also ungewiss.

So oder so wird dem Baubeginn eine aufwendige und langwierige Planungsphase voraus gehen. Da die Kosten den EU-Schwellenwert von zurzeit 5,38 Millionen Euro überschreiten, müssten die Planungen europaweit ausgeschrieben werden, erläutert Kraft. Auch etwa auf Bodengutachten lasse sich nicht verzichten.

Die Stadt rechnet mit Kosten von zwölf Millionen Euro. Laut dem 2021 geänderten Eisenbahnkreuzungsgesetz teilten sich der Bund, das Land Hessen und die Deutsche Bahn die Kosten, erklärte Wolfgang Siefert, Referent des Verkehrsdezernenten Stefan Majer (beide Grüne) im Ortsbeirat. Voraussetzung sei, dass Bund und Land anerkennen, dass die Brücken der Kreuzung der Gleise dienen. (Friedrich Reinhardt)

Die Stadt Frankfurt am Main unterliegt einem stetigen Wachstum und benötigt neue Bauflächen.

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