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Sperber aus Getränkemarkt gerettet

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Von: Michael Forst

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Abel Tesfay mit dem geretteten Sperber-Weibchen.
Abel Tesfay mit dem geretteten Sperber-Weibchen. © N.N.

Der beherzter Einsatz in Griesheim dauerte eine Stunde - und der Vogel war ein "Wiederholungstäter"...

Frankfurt. Tagelang dauerte das Martyrium eines Sperber-Weibchens, das in den Rewe-Getränkemarkt in der Griesheimer Ernst-Wiss-Straße geflogen war und nicht mehr herausfand. Nachdem weder die Feuerwehr noch die Polizei den Greifvogel befreien konnten, rettete Abel Tesfay von der Berufstierrettung Rhein-Neckar gemeinsam mit dem Darmstädter Tierschützer Rüdiger Benz am Dienstag das völlig entkräftete Tier.

"Wir brauchten eine Stunde, um es in etwa vier Meter Höhe mit Hilfe von Vogelfangnetzen und einem Kescher einzufangen", berichtete Tesfay gegenüber dieser Zeitung.

Besorgte Tierfreunde hatten ihn alarmiert - der Vogel fliege schon seit dem vergangenen Samstag unter dem Dach des Getränkemarktes hin und her, schrieben sie in besorgten Beiträgen auf der Griesheimer Facebook-Seite. "Er war wohl über ein für die Laster offen gelassenes großes Rolltor hineingeflogen", rekonstruierte Tesfay. Das Problem: "Rein ist einfach, aber raus sehr schwer, da der Greifvogel immer oben unter der Decke bleibt - auch aus Angst vor den vielen Menschen unter ihm".

Am Ende griff er beherzt mit fachkundigem Griff zu ("Laien könnten leicht das Gefieder beschädigen und den Vogel dauerhaften Schaden zufügen") - und hatte das Sperber-Weibchen in seinen Armen gefangen. Ein erster Check mit Blick in den Schnabel zeigte ihm, dass der Vogel sein unfreiwilliges Abenteuer unverletzt und ohne Infektionen überstanden hatte. Er entließ ihn später in einem geeigneten Naturgebiet vor den Toren Frankfurts in die Freiheit. Dies auch in der Hoffnung, dass das Tier nicht wieder an den "Tatort" zurückkehrt. Denn schon vor wenigen Wochen hatte sich dasselbe Tier in einem Baumarkt gegenüber verirrt - und wurde auch hier von der Berufstierrettung Rhein-Neckar aus der Misere gerettet.

Entlohnt wurden beide Einsätze nicht. "Denn im Gegensatz zu anderen Städten wie Heidelberg oder Mannheim haben wir leider keinen Vertrag mit der Stadt Frankfurt", bedauert Tesfay. Mit seinem jüngsten erfolgreichen Einsatz, so hofft er, werde sich das vielleicht aber in Zukunft ändern. Immerhin boten ihm die Mitarbeiter des Marktes ein Getränk an - doch dafür blieb ihm keine Zeit, da er schon weiter zum nächsten Einsatz musste. mfo

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