Sportlich oder entspannt durch die Straßen kurven

Welches Elektro-Rad passt zu mir? Junge-Zeitung-Autor Ronaldo Sasso hat drei Modelle getestet. Unsere Ausgabe der „Jungen Zeitung“, die von Schülern und Studenten gestaltet wurde, ist am 1. Juli erschiene. Diesen Fahrradtest sind wir unseren Leserinnen und Lesern noch schuldig.
Frankfurt -Der Boom der Elektro-Räder ist groß. Da stellt sich die Frage: Welches Fahrrad passt überhaupt zu mir? Wir haben einige Modelle getestet.
Quer durch die Stadt mit dem UBN Five Touring von Riese & Müller: Das UBN Five ist ein elegantes, agiles E-Bike, mit dem man sportlich unterwegs ist. Dank seines Gewichts von 19,5 Kilogramm ist es leicht mal eine Treppe hochgetragen und schnell ohne Motor auf über 30 Kilometer pro Stunde beschleunigt. Der Fazua-Motor unterstützt auf drei Stufen, jedoch wird einem immer noch genug Bewegung abverlangt. Die hydraulischen Bremsen stoppen das Fahrrad schnell und effektiv.
Der Lenker ist für das sportliche Sitzen auf dem E-Bike gerade und ohne ergonomische Vorzüge. Es kommt deshalb vor, dass einem nach längerer Zeit die Hände einschlafen oder taub werden. Das Handy wird mit der dazugehörigen Applikation von Riese & Müller als Tacho benutzt.
Bei der Betrachtung des Preises, erscheint das UBN Five gleich nicht mehr so attraktiv. Mit 4899 Euro ist es im Vergleich um einiges teurer.
Java Frenetica Gravel-Bike - Sportlich auf die Arbeit: Das Java Frenetica Gravel-Bike ist, wie der Name schon sagt, eigentlich ein Rennrad mit dickeren Reifen für unebenes Terrain. Bei diesem Fahrrad vereinen die Hersteller MiVice und F2 ein E-Bike mit einem Rennrad. Daraus entsteht ein sogenanntes E-Gravel.
Das Java Frenetica, welches es auch in einer Stadtfahrrad ähnlichen Ausführung gibt, ist ein praktisches E-Bike für den sportlichen Pendler. Optisch erregt es Aufmerksamkeit. Das ein oder andere Kompliment über das „schöne Rad“ lässt nicht lange auf sich warten.
Das E-Gravel, welches mit dem M100- System von Mivice ausgestattet ist, verfügt über fünf Unterstützungsstufen. Der Akku hat 352 Wattstunden, was das Rad zu einer maximalen Reichweite von circa 75 Kilometern trägt. Der Motor treibt das E-Gravel jedenfalls ordentlich voran. Ohne die Unterstützung sind Spitzengeschwindigkeiten von über 40 Kilometern pro Stunde erreichbar.
Das Einzige, was dem 18,4 Kilogramm schweren E-Gravel als gutes Pendlerrad wirklich fehlt, ist die Ausstattung mit Gepäckträger, Schutzblech und einem Rücklicht. Selbst wenn man die Aufrüstung des Java Freneticas auf 200 Euro beziffert, ist der Preis von 1899 Euro im Vergleich zum UBN Five sehr attraktiv.
Gemütlich durch den Alltag dank des Cube Kathmandu: Das Cube Kathmandu Hybrid Pro 750 scheint auf den ersten Blick schwerer, als es ist. Mit 26,9 Kilogramm kann es eigentlich nur in die Kategorie der schweren Tourenräder eingestuft werden. Im Gegensatz zu den anderen beiden E-Bikes hat das Kathmandu allerdings direkt eine gefederte Gabel und Sattelstütze. Das macht das Fahren gleich viel komfortabler. Grober Straßenbelag fordert die Big-Ben-Reifen von Schwalbe keineswegs heraus.
Der Motor CX Gen 4 von Bosch und das dazugehörige Smart-System bringen Qualität in das E-Bike, die an einer Stelle leider vermisst wird. Die Deore-Schaltung von Shimano versagte oft, wodurch mehrmals die Kette abfiel und einen kleinen Schaden an der Kettenschutzaufhängung verursachte. Glücklicherweise gibt es immer noch die lokalen Händler, die ihre Kunden bei solchen Problemen gerne und tatkräftig unterstützen.
Abgesehen von dem kleinen Mangel steht das Kathmandu solide da. Aufgrund des hohen Gewichts bedarf es schon einer gewissen Kraftanstrengung, um es hochzutragen. Das E-Bike ermöglicht allerdings eine bequeme Fortbewegung über längere Strecken für 3699 Euro.
Nur ein kleiner Ausschnitt aus einem riesigen Markt: Letztes Jahr wurden über zwei Millionen E-Bikes allein in Deutschland verkauft. Ein neues Verständnis von Mobilität entsteht. Das UBN Five von Riese & Müller, das Java Frenetica von MiVice und F2 und zu guter Letzt das Cube Kathmandu Hybrid ermöglichen auf unterschiedliche Weise die Fortbewegung im urbanen Bereich. Allerdings sind sie nur ein kleiner Teil des neuen Markts.
Hinweis: Die E-Bikes wurden dem Autor von den jeweiligen Herstellern zu den Tests zur Verfügung gestellt.