Sprudel-Saison: Frankfurts Brunnen plätschern wieder

Mit der Inbetriebnahme der Brunnen rund um die Alte Oper startet die diesjährige Saison, in diesen Tagen sprudeln auch die anderen Brunnen der Innenstadt. Doch einzelne Sorgenkinder wie der Goepfert- und der Merkurbrunnen werden das Kulturdezernat weiter beschäftigen.
Zwar prägt der Lucaebrunnen vor dem Haupteingang der Alten Oper das Stadtbild, doch vollständig ist das Ensemble erst mit den beiden Schalenbrunnen westlich und östlich des Bauwerks. Diese konnten nach einem Jahr Stillstand erst 2017 für 35 000 Euro umfassend erneuert werden. „Dabei tragen die beiden Brunnen zum urbanen Flair des Opernplatzes wesentlich bei, denn sie sind beliebte Treffpunkte“, unterstreicht die Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) – auch wenn die Temperaturen zur Eröffnung an Gründonnerstag noch nicht sehr einladend waren.
Bei den beiden Schalenbrunnen, Kopien der kriegszerstörten 1873 bis 1880 errichteten Originale nach Plänen des Berliner Bildhauers Richard Lucae, wurden Rohre, Filteranlagen, Abläufe und Umwälzpumpen getauscht, die Becken mit einer Schutzschicht versehen. In diesen Tagen gehen auch die meisten anderen Brunnen der Innenstadt in Betrieb, die Brunnen der Stadtteile folgen in den nächsten Wochen. Einzelne Sorgenkinder wie der Goepfert- oder der Merkurbrunnen werden jedoch mindestens noch dieses Jahr trocken bleiben und erst nach aufwendigen und teuren Reparaturen wieder sprudeln können.
Insgesamt zählt Frankfurt 150 städtische Brunnen, von denen 110 durch das Kultur- und 40 durch das Grünflächenamt unterhalten werden. Das Kulturamt verfügt dafür über ein Jahresbudget von rund 320 000 Euro für Reparatur, Wartung, Denkmalschutz und Stromkosten. Für die Wasserkosten kommt die Mainova auf.
Großzügige Spende
Saniert wurden im vergangenen Jahr der Lucaebrunnen und der Marshallbrunnen in der Taunusanlage, in den Stadtteilen der Jakobusbrunnen in Alt-Harheim. In diesem Sommer soll der Gerechtigkeitsbrunnen am Römerberg aufgestellt werden. Hier wurde die Figur gereinigt, die Restaurierung des Gitters wurde durch eine großzügige Spende des Vereins „Freunde Frankfurts“ ermöglicht. Ab 2019 sollen Sanierungs- und Reparaturarbeiten am Struwwelpeterbrunnen an der Hauptwache, dem Märchenbrunnen am Willy-Brandt-Platz sowie dem Sindlinger Ranzenbrunnen und dem Kurfürstenbrunnen auf dem gleichnamigen Platz in Bockenheim durchgeführt werden.
„Dank dem seit 2007 aufgelegten Brunnenprogramm stehen 2018 zusätzliche 100 000 Euro für dringend notwendigen Grundsanierungen zur Verfügung, die nicht über das jährliche Instandhaltungsbudget finanziert werden können“, erläutert Kulturdezernentin Hartwig. Doch für den Goepfertbrunnen am Eschenheimer Turm werden für die umfangreichen Reparaturarbeiten am Abflussrohr bis zu 400 000 Euro angesetzt.
Verkehr berücksichtigen
Derzeit gebe es Überprüfungen durch das Hochbauamt, auch das hohe Verkehrsaufkommen rund um den Brunnen sei zu berücksichtigen, wie die Sprecherin des Kulturdezernats Jana Kremin erläutert. Eine ähnlich hohe Summe dürfte auch für den Merkurbrunnen an der Messe fällig werden, hier müsse vor der Erneuerung die Statik geprüft werden.
Erfreulich ist zudem die Unterstützung der Sanierungen durch Brunnenpaten: So spenden die Freunde des Venezianerbrunnens hinter der Katharinenkirche jährlich 200 Euro. Sabine Guttmann gibt 120 Euro für den Löwenbrunnen am Nebbienschen Gartenhaus, Ute Wittich 200 Euro für den Dreikönigsbrunnen an der gleichnamigen Kirche.