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Stadt Frankfurt: Corona-Krisenstab stellt die Arbeit vorerst ein

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Von: Julia Lorenz

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Nach drei Jahren Pandemie hat in Frankfurt der Corona-Krisenstab seine Arbeit eingestellt. Die Stadt bleibt aber wachsam.

Frankfurt - Er hat eine Maskenpflicht im Unterricht und in Einkaufsstraßen beschlossen, eine Sperrstunde ab 22 Uhr sowie ein Alkoholverbot auf Plätzen, Straßen und in Parks angeordnet, private Feiern beschränkt und Veranstaltungsverbote ausgesprochen - der städtische Corona-Krisenstab. Drei Jahre lang hat sich das Verwaltungsgremium regelmäßig getroffen, um die Aufgaben in der Corona-Pandemie zu bewältigen. Gestern jedoch fand seine letzte Sitzung statt: Der Krisenstab in Frankfurt hat seine Arbeit eingestellt.

„Wir haben in den vergangenen Wochen die Lockerung fast aller Corona-Maßnahmen beobachten können“, begründet der Leiter des Gesundheitsamts, Peter Tinnemann, die Entscheidung der Stadt. „Wir befinden uns nicht mehr in einer akuten Notsituation, die kurzfristiges Handeln erfordert. Sollte sich das aber ändern, sind wir vorbereitet.“

Noch so nah, und doch ist dieses Bild erfreulicherweise Geschichte: Ein Mann steht mit Maske neben einem Hinweisschild „Maskenpflicht“ auf der Einkaufsstraße Zeil.
Noch so nah, und doch ist dieses Bild erfreulicherweise Geschichte: Ein Mann steht mit Maske neben einem Hinweisschild „Maskenpflicht“ auf der Einkaufsstraße Zeil. © Andreas Arnold/dpa

Frankfurt: Eine Woche vor dem großen Lockdown erstmals getagt

Erstmals war der Krisenstab am 13. März 2020 zusammengekommen. Nur wenige Tage zuvor hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO die bisherige Covid-19-Endemie zu einer Pandemie erklärt. Und nur wenige Tage später verhängte dann die Bundesregierung den ersten Lockdown für Deutschland. Das öffentliche Leben stand weitgehend still.

An den Sitzungen des Verwaltungsstabs nahmen neben Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Grüne) Vertreter des Gesundheitsamts, der Branddirektion, des Ordnungsamts, des Personal- und Organisationsamts, des Jugend- und Sozialamts, der Kämmerei, des Rechtsamts sowie der städtischen Presseabteilung teil.

Auch Landespolizei in Frankfurt fester Bestandteil des Krisenstabs

Auch die Landespolizei war festes Mitglied im Verwaltungsstab. Hin und wieder wurden weitere Ämter wie das städtische Schulamt hinzugezogen. „Die Bewältigung einer Krise, wie jüngst Covid-19, ist nicht die alleinige Aufgabe eines Stabes, sondern der gesamten Stadtverwaltung. Dieses Mindset ist unerlässlich“, sagte jetzt Karl-Heinz Frank, der Leiter der Branddirektion.

Wie die Stadt am Dienstag mitteilte, wurden im Verwaltungsstab in den vergangenen drei Jahren zahlreiche relevante rechtliche Fragen geklärt und kurzfristige Corona-Maßnahmen umgesetzt. So gehörte etwa auch die Koordination des städtischen Personals beispielsweise für die Nachverfolgung von Kontaktpersonen im Gesundheitsamt zu den Aufgaben der Einheit.

Zudem organisierte der Krisenstab in Frankfurt Test- und Impfmöglichkeiten für die 13 000 städtischen Mitarbeiter und sorgte dafür, dass das Impfzentrum an der Messe im Dezember 2020 eröffnet werden konnte, um täglich bis zu 4000 Personen zu impfen. Insgesamt seien in städtischen Impfstellen 792 000 Corona-Piekse verabreicht worden.

335.100 Frankfurter haben sich mit dem Coronavirus infiziert 

„Gemeinsam haben wir Frankfurt gut durch die Corona-Krise gesteuert“, sagt Gesundheitsdezernent Majer. Täglich habe man sich auf neue Situationen und wissenschaftliche Erkenntnisse einstellen müssen. „Alle Entscheidungen haben wir immer nach bestem Wissen und Gewissen getroffen, um Menschen zu schützen und Todesfälle zu verhindern. Wir haben in dieser Pandemie alle viel gelernt und setzen diese Erkenntnisse nun unmittelbar zur Vorbereitung auf mögliche künftige Krisen ein.“

Insgesamt wurden dem städtischen Gesundheitsamt seit Ausbruch der Pandemie in Frankfurt 335 100 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. 1609 Bewohner der Stadt sind an den Folgen gestorben. (Julia Lorenz)

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