Frankfurt plant trotz hoher Energiekosten eine Eisbahn
Vor der Eissporthalle soll es trotz Energiesparziel auch in diesem Jahr wieder eine Außeneisfläche geben. Denn die Halle selbst ist für die Profis reserviert.
Frankfurt – Manche Kommunen verzichten auf ihre Eisbahn im Winter, weil die Energie einfach zu teuer geworden ist, andere aus Klimaschutzgründen. In Hofheim zum Beispiel wird das Eislaufvergnügen durch eine Rollschuhbahn ersetzt, in Eschborn probiert die Stadt eine Kunststoffbahn aus, die zum Schlittschuhlaufen geeignet sein soll. Manche Eisbahnen werden aber wie in jedem Jahr aufgebaut - so wie die Außeneisfläche an der Eissporthalle in Frankfurt.
Das findet nicht jeder prima. Gut, Jörg Nowicki räumt ein, dass er einer der Tennisspieler ist, die genau die Plätze nutzen, aus denen im Winter an der Eissporthalle eine Eisfläche wird. Natürlich hätte er es lieber gesehen, hätte er dort weiterhin Filzbälle über das Netz schlagen können. Aber das bedeutet aus seiner Sicht ja nicht, dass die anderen Argumente nicht zählen.

Dass die Stadt dennoch die Außenfläche betreiben wolle, entsetze ihn, „mitten in der größten Energie- und Klimakrise“. Die Auskunft, die er vom städtischen Sportamt bekam, überzeugt ihn nicht. Der Behörde gehe es um die Erfolge der Sportler - dabei gebe es zu Trainingszwecken nebenan die Eissporthalle.
Eisbahn in Frankfurt: Halle wird für den Profisport gebraucht
Ein Sprecher des Sportamtes erläutert dieser Zeitung gegenüber, was gemeint ist. Die Halle werde für das Vereinstraining gebraucht, auch für den Profisport. Daneben gebe es aber Eisschnelllauf, Eistanz, Eiskunstlauf und anderes. All diese Sportler bräuchten Platz, könnten die Halle wegen der Profisportler dort nur begrenzt nutzen. 20 Vereine seien dort aktiv. Und außerhalb der Trainingszeiten könne auch die allgemeine Öffentlichkeit die Fläche zum Eislaufen nutzen.
Der Behördensprecher weist noch darauf hin, dass auch das Sportamt versuche, das allgemeine Einsparziel von 20 Prozent bei der Energie zu erreichen. Allerdings habe man dabei eher andere Bereiche im Auge. „Wir kriegen das hin“, versichert der Sprecher.
Frankfurt: Eisfläche verbraucht täglich so viel Energie wie eine Familie in drei Monaten
Wie viel Strom für die Außeneisfläche gebraucht werde, dazu gibt es allerdings keine Auskünfte. Dass es teuer werde, räumt der Sprecher ein, mehr lasse sich noch nicht sagen. Recherchieren kann man aber den Verbrauch anderer Eisbahnen, die im Winter in den Kommunen aufgestellt werden. Die Angaben schwanken zwischen 500 und 1000 Kilowattstunden am Tag. Wie viel das ist? 4000 Kilowattstunden beträgt der Durchschnittsverbrauch einer vierköpfigen Familie im Jahr. (Manfred Becht)