Wegen falsch geparkter Autos: Busse bleiben an Kreuzung stecken

Frankfurts Busse bleiben an einer Kreuzung in Höchst regelmäßig stecken. Doch die Mittel der Verkehrspolizei sind „erschöpft“ – Kübel oder Poller gibt es nicht.
Frankfurt – Die Busse können wegen falsch geparkter Autos an der Ecke Hostatostraße / Albanusstraße regelmäßig nicht weiterfahren. Ein Halteverbotszeichen soll die Situation nun lösen. Jeden Tag, meist gegen 11 Uhr, bricht an der Kreuzung Hostatostraße / Albanusstraße in Frankfurt Höchst das Chaos aus: Falschparkende verengen mit ihren Autos derart die ohnehin engen Straßen, dass vom Dalbergkreisel kommende Busse nicht mehr von der Hostato- nach rechts in die Albanusstraße abbiegen können.
„Sie bleiben immer wieder stecken, dann geht oft bis zu einer Dreiviertelstunde lang nichts mehr“, beschreibt Beate Wesemeyer vom benachbarten Blumenladen schräg gegenüber die Szenerie in Frankfurt Höchst. Die Geschäftsfrau erzählt von lauten Hupkonzerten und wüsten Beschimpfungen in Richtung der Busfahrer:innen.
Frankfurt Höchst: Busse können Bahnhof nicht anfahren
Andere führen mangels Abbiegemöglichkeit entlang der Hostatostraße weiter. „Um den Bahnhof anfahren zu können, machen die dann einen Riesenschlenker“, hat Wesemeyer beobachtet. Denn auch bei der nächsten Gelegenheit, der Justinuskirchstraße, könnten sie nicht rechts abbiegen – es sei auch dort zu eng, gerade für die langen Gelenkbusse.
Das anhaltende Verkehrschaos, so fürchtet sie, könnte Kund:innen dauerhaft abschrecken: „Wer das hier ein-, zweimal mitbekommen hat, meidet die Höchster Innenstadt möglicherweise in Zukunft“, sagt sie. Was also schlägt sie vor? „Vielleicht könnten Blumenkübel das Wildparken an der Kreuzung verhindern.“
Frankfurt Höchst: „Fehlverhalten einzelner Verkehrsteilnehmer“ setzt Busse fest
Wie schnell die Albanusstraße verstopft, zeigt sich auch an einem Morgen, als noch kein falsch parkendes Auto die Kreuzung in Höchstverengt: Während die Mitarbeitenden des städtischen Müllentsorgers FES den Abfall aus den schwarzen Tonnen entsorgen, macht ihr Müllwagen die Straße gleich mehrere Minuten lang dicht, und drei Busse bleiben hintereinander stecken.
Dringenden Handlungsbedarf an dieser Problemstelle sieht auch Mehmet Agatay, Mitglied der Grünen im Ortsbeirat 6 (Frankfurter Westen). „Geschäftsleute, Anwohner und Verkehrsteilnehmer: Alle sind genervt von der Situation“, so der Unterliederbacher. Das Verkehrsdezernat habe er informiert, und er wolle bei der nächsten Stadtverordnetenversammlung Druck machen. Poller oder Fahrradstangen stellt er sich als mögliche Lösungen vor.
Frankfurt Höchst: „Versetzung des Schildes befindet sich in der Umsetzung“
Michael Stein von der Straßenverkehrsbehörde Frankfurt bestätigt, dass das Problem in Höchst bekannt sei. „Die Verkehrsführung und Verkehrsregelung ist aus unserer Sicht aber eindeutig und ausreichend beschildert und markiert.“ Auch sei die städtische Verkehrspolizei regelmäßig vor Ort und habe seit September vorigen Jahres etwa 20 Verwarnungen ausgestellt. Stein spricht vom „Fehlverhalten einzelner Verkehrsteilnehmer“.
Bei der jüngsten Verkehrsschau seien Landespolizei, städtische Verkehrspolizei und der Verkehrsgesellschaft VGF überein gekommen, „dass die Mittel der Verkehrsbehörde hier erschöpft sind“. Und nun? Ein Halteverbotszeichen soll’s laut Stein richten. Die Straßenverkehrsbehörde habe es bereits angeordnet – „und die Versetzung des Schildes befindet sich in der Umsetzung.“ (Michael Forst)
Auch an anderen Stellen ist für Frankfurt Höchst keine Lösung in Sicht: Auch die Sandsteinmauer am Fährmannshäuschen in Frankfurt ist in Gefahr. Im Aufgang zum Schlossplatz, zwischen Maintor und Zollturm, haben Wurzeln Steinquader herausgedrückt – seit März 2021 ein politisches Thema.