Frankfurt wächst und wird immer älter – ein Stadtteil besonders beliebt
Frankfurt wächst immer weiter, wird aber auch immer älter. In der Innenstadt nimmt die Bevölkerung am stärksten zu, am Dornbusch am geringsten.
Frankfurt -Frankfurt wächst und wird immer älter. In den Stadtteilen jedoch gibt es große Unterschiede: So könnte die Zusammenfassung der am Montag vorgelegten Bevölkerungsvorausberechnung bis 2045 der Frankfurter Statistiker lauten. Demnach wird Frankfurt bis 2028 bereits mehr als 800.000 Einwohner zählen, bis 2045 soll die Zahl der Prognose zufolge gar auf rund 843 000 weiter ansteigen - fast jeder sechste ist dann älter als 67 Jahre. Damit wächst die Stadt in den kommenden Jahren um knapp 89 560 Frankfurterinnen und Frankfurter. Das bedeutet, dass durchschnittlich etwa 3700 Menschen jährlich hinzukommen.
„Bevölkerungsvorausberechnungen bieten Grundlageninformationen für Prozesse und Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“, sagte die für kommunale Statistiken zuständige Dezernentin Eileen O’Sullivan (Volt). In regelmäßigen Abständen würden deshalb die Bevölkerungsprognosen aktualisiert und den neuen Gegebenheiten und Geschehnissen angepasst.
Wanderungsverhalten, Sterbefälle und Geburten würden dabei ebenso in die Berechnungen einfließen wie aktuelle und geplante Bautätigkeiten. „Die jetzt veröffentlichten, kleinräumigen Ergebnisse sind besonders interessant, da sie die zum Teil großen Unterschiede zwischen den Stadtteilen aufzeigen“, so O’Sullivan.
Wir haben die neusten Erkenntnisse aus der Stadtbeobachtung kurz und knapp zusammengefasst:
Deutsche versus Ausländer
Wenn es nach den Berechnungen geht, dann wird die Anzahl der deutschen Frankfurter voraussichtlich um 4,5 Prozent ansteigen, die Anzahl der ausländischen Bevölkerung um 29,1 Prozent. Damit erhöht sich der Ausländeranteil in der Stadt von 29,9 Prozent im Jahr 2021 auf 34,5 Prozent bis 2045.

Männlein versus Weiblein
Das Geschlechterverhältnis wird sich nur kaum verändern. Der Anteil der Frauen erhöht sich von 50,4 Prozent auf 51,9 Prozent, die Zahl der Männer verringert sich leicht von 49,6 auf 48,1 Prozent.
Das Alter der Frankfurter
Gab es 2015 in Frankfurt noch einen Verjüngungseffekt, wird in den kommenden Jahren eher eine Alterung der Bevölkerung zu sehen sein. So wächst die Altersgruppe der 67- bis 74-Jährigen um 26,9 Prozent. In absoluten Zahlen bedeutet dies ein Plus von 12 700 Menschen. Auch die Zahl der 75- bis 84-Jährigen sowie der über 85-Jährigen wird steigen und zwar um 29,9 Prozent respektive 22,4 Prozent. Die Altersgruppe der 18- bis 35-Jährigen hingegen soll mit 8,3 Prozent am geringsten steigen.
Starke Stadtteile
Im Gallus sowie in Bockenheim steigt die Bevölkerungszahl nach Berechnungen der Statistiker besonders stark. Als einen Grund dafür führen sie die Bautätigkeit in den beiden Stadtteilen an. So soll in Bockenheim bis 2045 mit einem Anstieg von mehr als 8000 Einwohnern zu rechnen sein, im Gallus von etwa 6200. Auch die Stadtteile Sachsenhausen-Nord und Ostend wachsen mit einem Plus von 3800 Menschen beziehungsweise von knapp 3600 Menschen stark an. Mit einem überdurchschnittlichen Wachstum ist auch in Sachsenhausen-Süd, Niederrad, dem Nordend, Kalbach-Riedberg und Bornheim zu rechnen.
Absolut versus relativ
Spitzenreiter beim Wachstum der Bevölkerungszahl ist jedoch - relativ betrachtet - die Innenstadt. Dort ziehen bis 2045 zwar nur 2214 Menschen hin, das macht allerdings einen Wachstum von 34,5 Prozent im Vergleich zu heute aus. Auch die Altstadt gehört mit einem Wachstum von 20,4 Prozent (über 850 Menschen mehr) und Bockenheim mit 19,2 Prozent zu den wachstumsstärksten Stadtteilen.
Schwächelnde Stadtteile
Der Stadtteil mit der geringsten Wachstumsrate ist mit nur 5,1 Prozent der Dornbusch. Danach folgen Schwanheim und Niederursel, deren Bevölkerung bis 2045 nur um 7,3 respektive 7,5 Prozent steigen sollen. Der Dornbusch gehört sogar über fast alle Altersgruppen hinweg zu den Stadtteilen mit dem geringsten Bevölkerungswachstum sowohl absolut als auch prozentual.
Junge Stadtteile
Die Innenstadt wächst bis 2045 nicht nur, sie wird künftig auch ein Stadtteil mit vielen jungen Menschen sein. Denn in der Altersgruppe der unter 18-Jährigen gibt es dort mit 43,8 Prozent den größten Zuwachs. Allerdings verzeichnen auch die Altstadt mit einem Plus von 24,4 Prozent sowie das Gutleutviertel mit einem Plus von 22 Prozent große Zuwächse in dieser jüngsten Altersgruppe
Ältere Stadtteile
Die größte Zunahme in den ältesten Altersgruppen der über 75-Jährigen werden für den Frankfurter Berg mit fast 60 Prozent und im Bahnhofsviertel mit 58,5 Prozent prognostiziert. Auch in Preungesheim und Höchst nimmt diese Altersgruppe um mehr als die Hälfte zu. Julia LORENZ
Material zum Herunterladen
Alle Tabellen mit den detaillierten Ergebnissen sind im Internet unter statistikportal.frankfurt.de abrufbar.
In Hessen wird bis 2070 ein Wachstum der Bevölkerung prognostiziert