Straßenschäden in Frankfurt: Stadt verschiebt Sanierung immer wieder
Erneut verspätet sich in Frankfurt das Sanieren der übelsten Schlaglochpisten in Industriegebieten. Firmen und Mitarbeiter sind sauer.
Frankfurt – Noch später als zuletzt geplant saniert die Stadt Frankfurt die Franziusstraße im Osthafen. Von Juli an sollten dort die Bagger rollen, kündigt Michael Wejwoda an, der Planungschef im städtischen Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE). Die Franziusstraße soll die erste von mehreren Sanierungen stark maroder Industriestraßen sein.
Frankfurt: Seltene Einigkeit zwischen Unternehmen und Gewerkschaft
Örtliche Betriebe, Wirtschaftsverbände wie die Industrie- und Handelskammer (IHK) und Arbeitnehmervertreter wie die Gewerkschaft IG Metall drängen seit Jahren auf eine Sanierung der teils sehr schlechten Straßen, die in vielen Fällen noch Kopfsteinpflasterbelag haben.
Seit Jahren schiebt die Stadt die Sanierungen allerdings auf, strich sogar die Gelder dafür zusammen. Im vorigen Jahr hatte Mobilitätsdezernent Stefan Majer (Grüne) angekündigt, die 8,7 Millionen Euro teure Sanierung der Franziusstraße inklusive des Baus von Fahrradstreifen sollte im Herbst 2022 beginnen und bis 2024 dauern. Kurz darauf nannte das ASE das Frühjahr 2023 als neuen Baubeginn.

Franziusstraße in Frankfurt wird saniert – zwei volle Jahre lang
Nun ist klar: Am 3. Juli sollten Bauarbeiten in der Straße im Ostend beginnen, erläutert Michael Wejwoda. Dann seien zunächst Tiefbauarbeiten an Versorgungsleitungen nötig, die die Netzdienste Rhein-Main ausführten.
Die „Hauptbaumaßnahme“, also der Straßenbau, könne anschließend voraussichtlich im Frühjahr 2024 beginnen. Der werde voraussichtlich mindestens 15 Monate lang dauern, sodass die Straße Mitte 2025 fertig werden könnte, so das ASE. Die Franziusstraße ist auch eine wichtige Entlastung für die parallel verlaufende Hanauer Landstraße. Über sie besteht eine zweite Verbindung zwischen den beiden Osthäfen.
Eine weitere Straße in Frankfurt wird saniert – jedoch nicht die schlimmste Rumpelstrecke
Etwas früher geht es in einer anderen Industriestraße los. So führt das ASE in seiner Bauliste die Sanierung der Ernst-Heinkel-Straße im Industriegebiet Fechenheim für die Monate Mai bis Juli 2023 auf, bei einer Bauzeit von acht Wochen. Saniert werden solle die Heinkelstraße von der Hanauer Landstraße und der Adam-Opel-Straße. Während der Zustand der Heinkelstraße für Autofahrer noch erträglich wirkt, ist es in der Adam-Opel-Straße erheblich schlimmer. Sie ist, ebenso wie die sie kreuzende Carl-Benz-Straße, noch mit Kopfstein gepflastert und mit enorm vielen Schlaglöchern und erheblichen Fahrbahn-Unebenheiten übersät.

An der Ernst-Heinkel-Straße errichtet Betreiber Interxion gerade einen großen Komplex mit elf Rechenzentren auf dem früheren Neckermann-Gelände. Dabei saniert das niederländische Unternehmen auch das ikonische Neckermann-Hauptgebäude des Architekten Egon Eiermann von 1959/60, um es teilweise ebenfalls als Rechenzentrum nutzen zu können. In den künftigen Digital-Park Fechenheim investiert Interxion rund eine Milliarde Euro. (Dennis Pfeiffer-Goldmann)