Streckensperrungen in den Osterferien: Scharfe Kritik an Ersatzverkehr
Der Fahrgastverband Pro Bahn übt scharfe Kritik am Schienenersatzverkehr in Frankfurt, der aufgrund von zwei Großbaustellen in den Osterferien besteht.
Frankfurt - Zwei große Baustellen verlangen Bahnfahrern im Rhein-Main-Gebiet im April viel Geduld ab. Scharfe Kritik am wegen der gesperrten Strecken organisierten Ersatzverkehr kommt vom Fahrgastverband Pro Bahn. Der Vorsitzende des hessischen Landesverbands, Thomas Kraft, berichtet von verspäteten Zügen und frustrierten Kunden. Noch bis Dienstag, 18. April, ist im Norden Frankfurts die Bahnstrecke Richtung Mittelhessen gesperrt. Zudem ist der S-Bahn-Tunnel unter der Frankfurter City und Offenbach in Richtung Hanau (Main-Kinzig-Kreis) sowie Friedberg (Wetteraukreis) bis Montag, 24. April, dicht.
„Wir sehen schon, dass Erhebliches geleistet wurde. An den Arbeiten auf der Baustelle liegt es nicht“, sagte Kraft der Deutschen Presse-Agentur. Das Problem sei die Planung des Ersatzverkehrs: Nach Schätzungen des Verbandes verspäte sich rund ein Viertel der Züge um bis zu 60 Minuten - nur jeder fünfte Zug sei pünktlich.
S-Bahn-Tunnel in Frankfurt gesperrt: Pro Bahn fordert personelle Konsequenzen wegen Ersatzverkehrsplanung
Die Situation beim Schienenersatzverkehr sei verantwortungslos - Aushänge und Busse oftmals nur unzureichend und irreführend gekennzeichnet, sagte Kraft. Pro Bahn kritisiert auch einen schwerfälligen Informationsfluss und fordert personelle Konsequenzen - unter anderem bei der Bahn.

Die Deutsche Bahn erklärte gegenüber der dpa dazu, es fielen vereinzelt Züge aus und es verschöben sich Abfahrtszeiten sowie -gleise. Es werde jedoch kein Reisender allein gelassen. Einen ausführlichen Überblick zu Fahrplanänderungen und Ersatzverkehren gebe es auf der Internetseite der Bahn.
„Unsere bisherigen Beobachtungen und Rückmeldungen weisen nicht auf umfassendere Probleme mit dem Ablauf der Baustellenfahrpläne hin“, erklärte ein Sprecher des Rhein-Main-Verkehrsbundes (RMV) gegenüber der dpa. Es seien mehr U- und Straßenbahnen in Frankfurt unterwegs. Zudem würden Freiminuten bei zwei Fahrradverleihsystemen angeboten und Mitarbeiter eingesetzt, die Auskunft geben könnten. (csa/dpa)