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Friedenspflicht zwischen Lufthansa und Vereinigung Cockpit läuft aus - Streiks in der Ferienzeit?

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Die Friedenspflicht zwischen der Lufthansa und der Vereinigung Cockpit endet am 30. Juni. Es drohen Streiks in der Ferienzeit. Die Verhandlungen laufen.

Update vom Dienstag, 27. Juni, 10.28 Uhr: Diesen Freitag (30. Juni) endet die Friedenspflicht zwischen der Lufthansa und ihren Piloten. Die Verhandlungen laufen, doch kann ein Arbeitskampf verhindert werden? Bei der Zwischenlösung von September hatten die Piloten pauschal zweimal 490 Euro mehr pro Monat erhalten, was einer Gehaltserhöhung von 5,5 bis 20 Prozent entspricht.

Die Zwischenlösung sollte eigentlich Raum für eine Einigung zwischen der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) und der Lufthansa dienen, diese Einigung blieb jedoch aus. Nach Ablauf der Friedenspflicht drohen Streiks, und zwar mitten in der Ferienzeit. Bei dem Warnstreik im letzten Jahr waren etwa 800 Flüge mit 130.000 Passagieren ausgefallen. Die VC fordert für die etwa 5200 Piloten der Lufthansa und Lufthansa Cargo noch einmal 8,5 Prozent mehr Gehalt, zusätzlich will sie zahlreiche Regelungen zu Dienstzeit und Bereitschaften ändern sowie die Gehaltsstruktur vereinheitlichen.

Außerdem gibt es einen weiteren Streitpunkt: Die VC wehrt sich dagegen, dass die Lufthansa Verkehrsleistungen auf günstigere Flugbetriebe verlagern will. In München hat die Lufthansa die Tochtergesellschaft City Airlines gegründet, die ab 2024 Kurz- und Mittelstreckenflüge übernehmen soll.

Das jüngste Angebot der Lufthansa lehnte die VC ab, nun bleibt abzuwarten, ob die drohenden Streiks abgewendet werden können. Man sei zumindest in Gesprächen, erklärten beide Seiten am Dienstag.

Cockpit lehnt das Angebot der Lufthansa für die Piloten ab - es drohen Streiks

Erstmeldung vom Dienstag, 20. Juni, 16.28: Frankfurt - „Dieses Angebot geht auf wesentliche Kernforderungen nicht ein und bleibt in der Gesamtbetrachtung bei Weitem unter unseren Forderungen und Erwartungen“, teilte die Gewerkschaft Cockpit in einem Rundschreiben an ihre Mitglieder mit.

Laut der Gewerkschaft liegen die Forderungen schon seit geraumer Zeit bei den Verhandlungspartnern auf dem Tisch. Cockpit forderte von der Lufthansa, nicht auf Zeit zu spielen, um eine Eskalation zu vermeiden. Die im letzten Jahr beschlossene Friedenspflicht für mehr als 5000 Piloten endet am 30. Juni, daher drohen Streiks in der Sommerferienzeit, auch in Frankfurt.

Passagiermaschinen der Lufthansa stehen auf dem Flughafen Frankfurt. Im Winter muss die Tochtergesellschaft Eurowings bei Lufthansa aushelfen. (Symbolbild)
Passagiermaschinen der Lufthansa stehen auf dem Flughafen Frankfurt. Im Winter muss die Tochtergesellschaft Eurowings bei Lufthansa aushelfen. (Symbolbild) © Boris Roessler/dpa

Gewerkschaft Cockpit stellt umfassende Forderungen an die Lufthansa

Das Angebot der Lufthansa sieht eine Erhöhung der Gehälter, zusammen mit den vorherigen Erhöhungen, um 18,5 Prozent bis 2025 vor. Die Piloten hatten während der laufenden Tarifgespräche bereits zweimal eine Erhöhung von je 490 Euro pro Monat bekommen. Cockpit fordert 8,5 Prozent mehr auf 12 Monate. Außerdem geht es um Belastungsschutz, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie um eine neue Vergütungsstruktur. (Tim Bergfeld)

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