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Stressfrei durch die Weihnachtstage

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Antje Steidl auf der Coaching-Couch in ihrer Praxis unter dem Dach.
Antje Steidl auf der Coaching-Couch in ihrer Praxis unter dem Dach. © Wehr

Coachin berät: Wie man Streit vermeidet und die Feier entspannt übersteht

Im Dachzimmer bei Antje Steidl in der Goldsteinstraße fühlt man sich sofort wohl. Hier stehen ihre Coaching-Couch und bequeme Stühle, die Sonne scheint herein - ein idealer Ort für ihre Klienten, um sich Probleme von der Seele zu reden. Antje Steidl hilft bei Ängsten, Stress, Trauer oder Konflikten mit Familie, Partner oder auf der Arbeit. Jetzt zu Weihnachten und zum Jahreswechsel hatte sie ein besonderes Angebot: das „Weihnachtscoaching“. Denn allzu viele Menschen fragen sich: Wie komme ich gut durch die Weihnachtsfeiertage, ohne mich zu ärgern oder in Stress zu geraten?

Im Raster verfangen

„Wir kennen das alle: Die Unterhaltungen etwa mit den Eltern verlaufen jedes Jahr nach Schema F. Ohne es zu merken, ist jeder in seinem Raster verfangen“, sagt Steidl. Für viele ist es deshalb vorhersehbar, welche Konflikte aufkommen, wer sich zurückzieht, wer überfordert ist. Oft drehen sich die Konflikte um die Feier: „Die Frauen überfordern sich mit der Vorbereitung, alles soll perfekt aussehen, man braucht nicht eine, sondern drei Plätzchensorten, die Kinder müssen sich benehmen, der Partner muss der Traumpartner sein“.

Es gelte, das Ganze einmal anders anzugehen. Innezuhalten, sich zu fragen: „Was genau stresst mich und wie kann ich es abmildern?“ Am besten wäre es, wenn sich die Familie oder die Partner schon vor dem Fest darüber verständigen, wie sie feiern möchten, wer welche Aufgaben übernimmt, welches Detail man dieses Jahr lieber weglässt - etwa den aufwendigen Nachtisch. Schön sei es, wenn sich die Familienmitglieder sagen, was sie sich vom anderen für die Weihnachtstage wünschen - nicht als materielles Geschenk, sondern als Geste. „Ich zum Beispiel mag es nicht, wenn meine Mutter fünf Mal fragt, ob sie mir etwas helfen kann. Nach dem dritten Mal nervt es mich“, erzählt Steidl. „Wenn ich ihr sage, dass sie ein Mal fragen kann, aber dann nicht mehr, nimmt es mir eine Last weg und ihr auch.“

Besser als sich mit den immer wiederkehrenden Konflikten zu befassen, könne man sich innerlich darauf einstellen, den Abend bewusster anzugehen und sich Zeit füreinander zu nehmen, Aufmerksamkeit zu schenken und dankbar zu sein für das, was man schon hat. „Nur so kann sich eine Besinnlichkeit einstellen, die ja der Sinn des Weihnachtsfests ist.“

Manche überkomme an Weihnachten Traurigkeit. Wichtig im Umgang mit solchen Gefühlen sei es, sich diese bewusst zu machen und sich zu fragen: „Was fehlt mir? Warum bin ich traurig?“ Und sich dann überlegen, was man im neuen Jahr ändern will. Zwischen den Jahren sei die Zeit, diese Gedanken weiterzuspinnen und sich nicht ständig abzulenken. Antje Steidl wendet in ihren Sprechstunden verschiedene Methoden etwa aus der Systemischen Therapie, EMDR und Hypnose an, die nachgewiesenermaßen helfen, festgefahrene Gedankenmuster und Glaubenssätze aufzulösen. Auch Ängste wie etwa Flugangst ließen sich gut behandeln. Solche lösungsorientierten Kurzzeitmethoden könnten helfen, auch angesichts der Tatsache, dass psychotherapeutische Praxen überlaufen sind. „Die Wartezeit auf einen Therapieplatz kann man gut nutzen“, so Steidl. Auch wer länger an einem Problem länger knabbert, aber keine Therapie will, sei gut beraten, in sich zu investieren. Auch Coaching für Kinder und Jugendliche von sechs bis 18 Jahren bietet die Niederräderin, die Mutter eines Sohnes ist, an. Sie hilft bei Problemen wie Mobbing oder Stress in der Schule oder zu Hause.

„Kinder reagieren gut auf die Coaching-Methoden, weil sie noch nicht so festgefahren sind.“ Ihre Praxis baut die 50-Jährige seit einigen Monaten auf. Zuvor arbeitete sie als Pflegerin. Wer noch einen Tipp für Weihnachten braucht, findet ihre Kontaktdaten im Internet unter www.antje-steidl.de.

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