Büroumwandlung ermöglicht tausende Wohnungen: Potenzial vor allem in Frankfurt
In Deutschlands Städten könnten durch die Verkleinerung von Büros Wohnungen entstehen. Seit der Corona-Pandemie arbeiten mehr Menschen von zu Hause aus.
Frankfurt - Weil ihre Mitarbeiter viel von zu Hause aus arbeiten, verkleinern zahlreiche Unternehmen in Deutschland ihre Büros. Das könnte Chancen für den Wohnungsmarkt bieten: Eine Studie zeigt, dass duch die nicht mehr genutzten Flächen viel Wohnraum entstehen könnte. Besonders Frankfurt eignet sich demnach für die Entwicklung, hier liegt viel Potenzial für die Entstehung von neuem Wohnraum. Das berichtet die Deutsche Presse Agentur.
Durch leerstehende Gebäude in den sieben Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf und Stuttgart könnten bis zum Jahr 2025 fast 20.000 Wohnungen entstehen. Das zeigt eine am Dienstag (4. Juli) veröffentlichte Analyse des Immobilienspezialisten Jones Lang LaSalle (JLL): Damit könnte rund 40 Prozent des Zusatzbedarfs an Wohnraum in den Metropolen bis 2025 gedeckt werden. Dieser Zustatzbedarf liegt laut JLL bei etwa 51.000 Einheiten.

Großer Bedarf an Mietwohnungen kann durch Umwandlungen gelindert werden
Besonders groß ist der Bedarf in Berlin: Dort fehlen bis 2025 jährlich 6500 Einheiten. In Frankfurt müssten zusätzlich 3500 Wohnungen entstehen, in München 3300. Die Umwandlung von Büros könne nur ein Baustein sein, um die Knappheit zu lindern, so JLL-Experte Helge Scheunemann.
Der Trend zum Homeoffice hat zu einer Verkleinerung an Bürofläche geführt, gleichzeitig stieg der Bedarf an Mietwohnungen, auch wegen hoher Immobilienpreise. Ein weiterer Faktor ist die Nettozuwanderung, die 2022 ein Rekordniveau erreichte.
Hürden bei der Umsetzung von Umwandlung Büro zu Wohnung
Die Umwandlung von Büroflächen in Wohnraum spielte bisher eine untergeordnete Rolle. In den letzten 15 Jahren hat sich jedoch in Frankfurt die Zahl der Umwandlungen verdoppelt. „In Frankfurt gibt es im Vergleich zu den anderen Metropolen relativ viele Flächen in Bürotürmen, die sich aufgrund der hohen Ausnutzung der Grundfläche besonders für das Umwandeln in Wohnraum eignen, da sie einen natürlichen Lichteinfall bieten“, erläuterte Scheunemann.
Bei der Umwandlung von Büros gebe es viele Hürden - neben technischen Kriterien wie Deckenhöhe etwa auch die Anbindung an den Schulen, Nahverkehr, Kindergärten, Freizeiteinrichtungen, Geschäfte und Parks. Allerdings begrenzen sich die Kosten für eine Umwandlung auf 50 Prozent im Vergleich zum Neubau: Die Kosten für die Umnutzung von Büros zu Wohnraum in den Metropolen bewegen sich im Schnitt zwischen 1700 und 2200 Euro je Quadratmeter. Zudem sei der CO2-Ausstoß deutlich niedriger. (Tim Bergfeld/dpa)