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Der Süden bekommt Polizei zum Anfassen

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Jens Henrich (links) im Gespräch mit Andreas (hinten) und seinen Kindern Valerie (1), Raphael (4) und Helena (7).
Jens Henrich (links) im Gespräch mit Andreas (hinten) und seinen Kindern Valerie (1), Raphael (4) und Helena (7). © Rainer Rueffer-- FRANKFURT AM MA

Nach und nach bekommt jeder Stadtteil einen Schutzmann vor Ort (SvO). Beim Schweizer Straßenfest wurde Polizeioberkommissar Jens Henrich als zehnter vorgestellt. Im September fängt der gebürtige Sachsenhäuser als „Polizist zum Anfassen“ an.

Gänsehaut auf dem Schweizer Straßenfest. Während Giuseppe Porrello alias Gastone mit seiner rauchigen Stimme das melancholische Lied „La Familia“ auf der Hauptbühne singt, mischen sich zehn Polizisten in die Publikumsmenge. Fünf von ihnen sind in Schutz-Uniform, manche tragen ein weißes Uniform-Hemd, andere blaue Hemden.

Auch Polizeivizepräsident Walter Seubert ist da. Er trägt lässig ein weißes Polohemd. „Wir wollen nach und nach jedem Stadtteil ein Gesicht und eine Stimme geben. Einen Ansprechpartner für Jedermann, und wir wählen das Personal sehr sorgfältig aus“, so Seubert.

Polizeioberkommissar Jens Henrich (47) wird „Gesicht und die Stimme“ für Sachsenhausen und Oberrad. Er ist hauptamtlich stellvertretender Ermittlungsgruppenleiter im 8. Revier und arbeitet seit 1999 im Polizeidienst in Sachsenhausen. Den dribbdebacher Stadtteil kennt er in- und auswendig. „Ich bin hier sogar geboren“, sagt der sympathische Beamte.

Und Andrea Suhr die mit ihrer schwarz-weißen Border-Collie Hündin Amira zur offiziellen Vorstellung vorbeikommt, verrät, dass sie im August im Urlaub ist. Suhr ist Leiterin des Frankfurter Verbands für Alten- und Behindertenhilfe. „Der Schutzmann vor Ort (SvO) kommt zu uns in die Mörfelder Landstraße“, berichtet sie stolz. „Er wird dort regelmäßig über Prävention aufklären“. Jens Henrich nickt lächelnd und greift nach einem Zettel, den er in seine Polizeimütze steckt. „Ein paar Stichworte für die Rede“, erklärt Jens Henrich augenzwinkernd.

Offenes Ohr für alle Nöte

Auf der Bühne stellt sich Henrich als Verbindungsperson zwischen Ortsbeirat, Gewerbetreibenden und Bürgern vor. „Ich habe für alle Sorgen und Nöte ein offenes Ohr.“ Der Schutzmann plant künftig je zwei Mal im Monat Sprechstunden für Bürger in Sachsenhausen und Oberrad anzubieten, was die Bürger mit Applaus goutieren. Außerdem will er auch zu den Themen Prävention gegen Wohnungseinbrüche und Taschendiebstahl referieren und zum Thema „wachsamer Nachbar“ aufklären. Im Anschluss an die Rede spielt Gastone auf seiner Gitarre und singt „Shake it“. Der neue SvO macht sich gemeinsam mit Walter Hofmann, Leiter des 8. Reviers, Thorsten Fleischer, Direktionsleiter Süd, Polizeivizepräsident Walter Seubert und einigen Schutzbeamten auf den Weg zur mobilen Wache in der Oppenheimer Landstraße.

Dabei freut sich Walter Seubert darüber, dass die Einbruchszahlen zwischen 2015 und 2016 um zwölf Prozent zurückgegangen sind. „Wachsame Nachbarn und geschlossene Fenster sind Gold wert.“ In Sachen Taschendiebstahl warnt er vor „Antänzern in Clubs“ und davor, Handtaschen ohne Beaufsichtigung liegen zu lassen. „Sie sollten verschlossen vor dem Körper und Handies nicht in der hinteren Hosentasche oder in der Seitenablage von Kinderwagen getragen werden, empfiehlt Seubert.

Auch Torsten Schiller, Erster Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Schweizer Straße, freut sich. „Das ist eine gute Sache, wenn die Polizei Präsenz zeigt“. Kinder staunen über das blinkende Blaulicht am Polizeifahrzeug und dürfen einsteigen. „Ich will auch mal Polizist werden“, ruft Raphael (4).

Kein Junkie-Problem

Revierleiter Walter Hofmann spricht generell über Kriminalität. „In Oberrad ist es ruhig, da passiert wenig. Und in Sachsenhausen sind wir froh, dass wir kein Junkie-Problem haben. Fahrraddiebstahl im Sommer gibt es oft. Und das Feiervolk in Alt-Sachsenhausen ist manchmal heftig.“ Nachts würde es kritisch, wenn die Leute alkoholisiert und unter Drogen stehend schmerzbefreit seien. Oder „wenn 50 Leute in Alt-Sachsenhausen betrunken Junggesellenabschied feiern“, könne es schwierig werden.

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