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Süßes Türchen: Zuckerwatte in Nummer 21

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Von: Judith Dietermann

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Zuckerwatte geht immer: Für die achtjährige Yomna könnte es die Süßigkeit, die Heike Hecker (r.) und Rana gezaubert haben, gerne jeden Tag vor dem Quartiersbüro gebe.
Zuckerwatte geht immer: Für die achtjährige Yomna könnte es die Süßigkeit, die Heike Hecker (r.) und Rana gezaubert haben, gerne jeden Tag vor dem Quartiersbüro gebe. © Dietermann, Judith

Lebendiger Adventskalender öffnet sich ein letztes Mal

Laut schallt „Last Christmas“ über die Westerbachstraße, aus einer kleinen roten Box kommt die weihnachtliche Musik. Es duftet nach Zuckerwatte und marokkanischer Kürbissuppe, Lichterketten verzaubern den sonst eher tristen Platz vor dem Quartiersbüro in einen kleinen Weihnachtsmarkt. Mittendrin steht Quartiersmanagerin Heike Hecker im roten Mantel. Jeden, der vorbeikommt, grüßt sie und zeigt, was es alles gibt beim vorvorletzten Türchen des Lebendigen Adventskalenders, den sie zusammen mit Bernhard Schmidkunz vom Netzwerk Neue Nachbarschaften binnen kurzer Zeit organisiert hat.

Nur wenig Vorbereitungszeit

„Ich habe gehofft, dass das Interesse groß ist. Aber dass es so groß ist, damit habe ich nicht gerechnet“, sagt die Quartiersmanagerin der Diakonie Frankfurt und dreht zunächst die Lautstärke der Weihnachtsmusik etwas herunter. So ist es gleich noch besinnlicher. Ende Oktober, vielleicht auch erst Anfang November, sagt Hecker, habe sie die Idee gehabt, diese besondere Art des Adventskalenders im Stadtteil, den es bis vor ein paar Jahren gab, wieder aufleben zu lassen.

Bei einem Treffen des Stadtteilarbeitskreises war darüber gesprochen worden. Und weil Heike Hecker eine Frau der Tat ist, die nicht lange fackelt, legte sie alsbald los. „Durch das Netzwerk, das ich mir in den vergangenen Jahren aufgebaut habe und die Unterstützung von Bernhard Schmidkunz kamen so recht schnell viele Interessenten zusammen“, sagt sie. So viele, dass der Lebendige Adventskalender bereits Ende November starten musste. Und: An nicht wenigen Tagen öffnete sich gleich zweimal ein Türchen an unterschiedlichen Orten im Stadtteil. Weil die Organisatoren niemanden abweisen wollten, zu groß war die Freude über das enorme Interesse,

„Im Nachhinein betrachtet, hätte ich doch damit rechnen können. Ich weiß ja, wie rührig und engagiert die Menschen hier in Rödelheim sind“, sagt die Quartiersmanagerin. Die nach allen Anmeldungen vor einer großen Herausforderung stand. Schließlich sollte die Mischung des Kalenders ausgewogen sein, jedes Türchen eine Abwechslung bieten. Viel habe sie dafür telefonieren und Mails schreiben müssen. Letztlich habe sich aber alles zurechtrücken lassen. Auch für ihr Sorgenkind, den 16. Dezember, fand sie so eine Lösung. Das Datum, sagt Hecker, hätten sich überraschend viele der Teilnehmer gewünscht.

Während die Quartiersmanagerin es leider nicht schaffte bei jedem Türchen dabei zu sein, bringt Hanne Lottner, die sich die „sehr leckere“ Kürbissuppe schmecken lässt, es insgesamt auf 14 Besuche. Alles hätte ihr bislang gut gefallen, besonders schön fand sie allerdings die beiden Konzerte an der Tankstelle im Hausener Weg sowie den Gesang der Sprachschüler im „Zentrum der deutschen Sprache“ im Rödelheimer Parkweg. „Das war gesanglich wirklich einmalig“, sagt sie, während der Platz vor dem Quartiersbüro und auch der Innenraum immer voller wird.

Drinnen gibt es neben leckeren Plätzchen auch die zweite Auflage des Rödelheimer Kochbuchs, die durch die Corona-Pandemie „etwas unterging“, wie Hecker sagt. Wie auch viele andere Aktivitäten in den vergangenen zwei Jahren. Vielleicht war deswegen auch das Interesse am Lebendigen Adventskalender so große? Man weiß es nicht, letztlich spiele das aber auch keine Rolle. „Es ist einfach schön, dass man sich an unterschiedlichen Orten treffen kann“, sagt eine Mutter. Während ihre Tochter stolz eine Zuckerwatte in der Hand hält. Die Familie wohnt direkt gegenüber. „Für mich könnte es jeden Tag Zuckerwatte geben. Es wäre eh toll, wenn jeden Tag Weihnachten wäre und es immer so einen leckeren Adventskalender gäbe“, sagt die achtjährige Yomna und wischt sich den Zucker aus dem Mundwinkel.

Das letzte Türchen

Heute, 23. Dezember, um 17 Uhr gibt es bei Familie Schmidkunz, Dreispitzstraße 2, Glühwein und Live-Musik.

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