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Surfen in der ganzen Stadt: Öffentliches WLAN in Frankfurt noch in diesem Jahr

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Frankfurt soll noch in diesem Jahr rund um Römerberg, Paulsplatz, Hauptwache und Konstablerwache öffentliches WLAN bekommen.

Frankfurt – Die meisten haben es zu Hause: einen drahtlosen Zugang zum Internet, kurz WLAN genannt. Das steht für Wireless Local Area Network. Auch in vielen Städten wie Paris, Barcelona, München und Potsdam gibt es öffentliches WLAN. Gratis. Ganz zur Freude der Touristen, können sie dadurch doch zu jeder Zeit mit dem Smartphone oder dem Laptop online gehen, im Internet surfen, E-Mails oder Fotos verschicken, ohne das Datenvolumen des eigenen Handyvertrags nutzen zu müssen.

In Frankfurt ging das bisher nicht. Zumindest nicht großflächig. Doch nun soll das Gratis-Surfen Wirklichkeit werden – zumindest rund um den Römerberg, den Paulsplatz, die Hauptwache und die Konstablerwache. Das teilte jetzt die Sprecherin von Digitalisierungsdezernentin Eileen O’Sullivan (Volt) auf Anfrage dieser Zeitung mit.

Gratis im Internet surfen - das soll noch in diesem Jahr in Frankfurt möglich werden, zumindest rund um den Römerberg, den Paulsplatz, die Hauptwache und die Konstablerwache.
Gratis im Internet surfen – das soll noch in diesem Jahr in Frankfurt möglich werden, zumindest rund um den Römerberg, den Paulsplatz, die Hauptwache und die Konstablerwache. © picture alliance/dpa

Öffentliches WLAN in Frankfurt: Die Ausschreibung ist in Arbeit

„Es ist geplant, noch in diesem Jahr öffentliches WLAN zur Verfügung stellen zu können“, ließ Sprecherin Tina Köhler wissen. „Die notwendigen Abstimmungen und infrastrukturellen Vorbereitungsarbeiten wurden seitens der Stadtverwaltung bereits eingeleitet.“ Aufbau und Betrieb der WLAN-Komponenten soll von einem externen Dienstleister übernommen werden, die notwendige EU-weite Ausschreibung hierzu befinde sich aktuell in der Vorbereitung. Die Auswahl der Standorte richte sich danach, wo die Stadt die notwendige Infrastruktur wirtschaftlich zur Verfügung stellen könne.

Nach Angaben des zuständigen Dezernats sollen sich die Frankfurter und die Touristen in das öffentliche WLAN „so niedrigschwellig wie möglich“ einwählen können, sprich: ohne die Eingabe von Zugangsdaten. Gegebenenfalls müssten höchstens die allgemeinen Geschäftsbedingungen des Dienstleisters akzeptiert werden.

Seit gut zehn Jahren wird in Frankfurt über den kostenlosen Internetzugriff über das öffentliche WLAN diskutiert. Bereits der frühere IT-Dezernent Jan Schneider (CDU) hatte sich mit dem Thema auseinandergesetzt. Er wollte ursprünglich einen Internetanbieter für ein Pilotprojekt ohne städtische Kostenbeteiligung gewinnen. Doch daraus wurde ebenso wenig wie aus der Idee, die Außenwerbeflächen in der Stadt mit WLAN-Zugangspunkten, sogenannten Hotspots, auszustatten. Letztlich richtete der Kabelnetzbetreiber Unitymedia 20 Zugangspunkte in der Innenstadt ein. Das war 2015. Dann passierte lange Zeit erst einmal nichts.

Immerhin verkündete Schneiders Nachfolgerin Eileen O’Sullivan im Dezember 2021, dass im Laufe des Jahres 2022 Hotspots auf der Zeil, in der Paulskirche und im Stadtraum Frankfurt des Amka eingerichtet werden sollen. Doch auch bei der Umsetzung dieses Plans hapert es. Zwar wurde nach Angaben des Digitalisierungsdezernats im Stadtraum des Amka bereits im vergangenen Juli WLAN eingerichtet. Auch in der Paulskirche gebe es immer temporär bei Veranstaltungen kostenfreie Zugänge zum Internet. Allerdings habe die Stabsstelle Paulskirche eine provisorische Festinstallation von WLAN-Antennen bis zur ganzheitlichen Sanierung der Paulskirche abgelehnt. „Aktuell wird an einer alternativen Planung für eine Festinstallation gearbeitet“, informiert Tina Köhler.

Öffentliches WLAN in Frankfurt: Mainova und VGF setzen auf 5G

Auch auf der Zeil ist das Gratis-Surfen noch nicht möglich. „Dort verfügt die Stadt leider nicht über die notwendige Glasfaserinfrastruktur, um WLAN-Accesspoints anzubinden“, teilte Köhler mit. Jedoch könnten Teilbereiche von Hauptwache und Konstablerwache aus abgedeckt werden.

Aber warum dauert die Installation des öffentlichen WLAN in Frankfurt im Vergleich zu anderen Städten so lange? „Andere Kommunen realisieren WLAN-Lösungen im öffentlichen Raum in der Regel mittels Kooperationspartnern wie den örtlichen Energieversorgern oder Verkehrsbetrieben, die über ihre vorhandenen Infrastrukturen sehr wirtschaftlich und schnell größere Bereiche abdecken können“, sagte Tina Köhler.

In Frankfurt hätten sich Mainova und VGF aber dafür entschieden, in den zukunftssichereren 5G-Ausbau und nicht mehr in die WLAN-Technologie zu investieren. Und die Stadtverwaltung hätte in erster Linie Dienstgebäude, Schulen und Kindertageseinrichtungen an das Glasfasernetz angeschlossen.

Köhler: „Daher verfügen wir in den meisten hochfrequentierten Bereichen wie der Zeil und am Mainufer über so gut wie keine Kapazitäten.“ (Julia Lorenz)

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