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The Grand Jam: Amateure, Profis und Karaoke-Fans

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Unter den vielen Hundert Sängern bei The Grand Jam: Schlagersängerin Mia Weber.
Unter den vielen Hundert Sängern bei The Grand Jam: Schlagersängerin Mia Weber. © Enrico Sauda

800 Musiker bildeten am Samstagabend im Frankfurter Waldstadion die größte Band der Welt - bejubelt wurden sie bei ihrem Konzert von 10 000 Zuschauern.

Das Spielfeld, abgedeckt mit schützenden Elementen, ist ihre Bühne. Gut 800 Musikerinnen und Musiker stehen dort, wo die Profifußballer von Eintracht Frankfurt sonst dem Ball und drei Bundesligapunkten hinterher jagen. Zuvor kamen sie mit rot, grün und blau leuchtenden Kopfhörern aus dem Stadiontunnel drei, liefen an der voll besetzten Haupttribüne vorbei - umjubelt und beklatscht von mehr als 10 000 Zuschauern.

Nach einer gut einjährigen Verzögerung beginnt das „The Grand Jam“-Konzert im Waldstadion. Vorgruppe der „größten Band der Welt“, wie Tobi Kämmerer , hr-Morningshow-Moderator das Spektakel ankündigt, ist das Sap-Sinfonieorchester. Es folgen etwa 90 Minuten volles Programm - mit Trampolinakrobatik und Tanzeinlagen, sowie Pyro-Effekten. Und natürlich Musik - von “Start me up“ von den Rolling Stones, über „Smells like Teen Spirit“ von Nirvana und „Dynamite“ von „BTS“ und „Angels“ von Robbie Williams . Es sind 17 Lieder - und den Abschluss bildet „Let it be“ von den Beatles.

Ein gelungener Sommerabend, der zu einer - für Akteure, Macher und zu Zuschauer - langen, musikalischen Sommernacht wurde. Zu den paar Hundert Vokalisten, die mitgemacht haben, zählte auch Pop-Schlagersängerin Mia Weber , die auf allen Bühnen Deutschlands daheim ist, sich diese große aber gern mit anderen teilt. „Musik verbindet“, erklärt sie, warum sie mitmacht. „Es ist eine ganz tolle Sache, es hat alles gepasst und es ist ein ganz wundervolles Gefühl“, so Mia Weber, Frau von Peter Kötting , der die musikalische Sause mit veranstaltet hat. „Es war für mich von Anfang an klar, dass ich mitmache“, da musste er sie gar nicht erst groß fragen. Besonders freute sie sich darauf „Country Roads“ von John Denver zu singen - „das habe ich als Kind schon zur Gitarre gesungen. Das ist genau mein Ding.“ Obwohl sie oft probt und gut im Geschäft ist, viele Auftritte hat, galt es auch für sie, die Songs zu üben. Nun ist dieses Großereignis vorbei, aber mit der Musik geht’s für Mia Weber natürlich weiter. Sie singt demnächst im Harz, dann in Bremen und Schwert oder Oberhausen, zählt sie einige ihrer Stationen auf. Später dann, soll ihr Album „Herz mit IQ“ erscheinen.

Zum Gelingen beigetragen hat auch Tobi Kämmerers Moderation. „Das Miteinander ist das Tolle“, schildert der 48-Jährige, was ihm an der Veranstaltung besonders gefallen hat. „Ich habe 18 Jahre in einer Rockband gespielt und es gibt nichts Schöneres auf der ganzen Welt, als gemeinsam Musik zu machen. Das ist zu zweit, zu viert oder fünft schon toll, aber wenn hunderte das gemeinsam tun - und dann noch mit Publikum... da könnte ich ausflippen.“ Das taten übrigens die Zuhörer.

Dafür, dass die Musiker gut drauf waren, sorgte Motivator Mark Smith - bekannt unter anderem, weil er mit Johannes Oerding zusammenarbeitet und auch einen Song mit ihm schrieb, der an diesem Abend gespielt wurde, „An guten Tagen“. Aber er war auch für Ina Müller und Peter Maffey tätig. sowie für Monrose, No Angels und war als Musiker vier Jahre Bassist bei den Hardrockern von „Kingdom Come“. „Die Idee, dass hunderte von Menschen treffen, um gemeinsam Musik zu machen, in einem Stadion vor tausenden von Leuten ist so exorbitant ungewöhnlich, dass ich unbedingt dabei sein wollte“, sagt Smith.

Die „Grand Jam“-Idee kam Stadionchef Patrik Meyer und Peter Kötting auf dem Dach von Köttings Haus in Valldemossa. „Patrik und ich kennen uns schon seit vielen Jahren und haben schon so einige Veranstaltungen hier im Stadion gemeinsam gemacht“, so Kötting. Unter anderem „Die fantastischen Vier“, Herbert Grönemeyer oder „Monster Jam“ und „K-Pop“.

Kötting musste zu „The Grand Jam“ nicht überredet werden. „Ich hatte ,Rockin’ 1000’ als Gast gesehen“, erinnert er sich. Dabei handelt es sich um ein ähnliches Konzept, das vor einigen Jahren im Waldstadion über die Bühne gegangen ist. „Ich war sehr begeistert. Und irgendwann saßen Patrik und Mark Smith mit mir auf der Dachterrasse und Patrik schilderte mir seinen Einfall“, erinnert sich Kötting.

Nach dem Konzert sagt nach dem Konzert: „Das war ein guter Aufgalopp. Es ist nicht ein solches Projekt zu realisieren und eine neue Marke zu etablieren, deshalb würde ich sagen, dass wir es noch mal machen müssen.“ Patrik Meyer sagte auch schon, wer wolle, könne sich den Juli des kommenden Jahren schon mal in den Kalender eintragen.

Die drei The-Grand-Jam-Macher: Mark Smith (von links), Peter Kötting und Patrik Meyer nach dem Konzert.
Die drei The-Grand-Jam-Macher: Mark Smith (von links), Peter Kötting und Patrik Meyer nach dem Konzert. © Enrico Sauda

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