1. Startseite
  2. Frankfurt

Till kann den Sommer kaum erwarten

Kommentare

"Till" heißt die Wasserspei-Figur im Waldspielpark Schwanheim. Der Bauzaun ist verschwunden; die kleine Attraktion soll im Sommer 2021 endlich wieder in Betrieb gehen. Ein Planschbecken mit stehendem Wasser wird es aber nicht mehr geben.  Foto:   Franz Lindenthal
"Till" heißt die Wasserspei-Figur im Waldspielpark Schwanheim. Der Bauzaun ist verschwunden; die kleine Attraktion soll im Sommer 2021 endlich wieder in Betrieb gehen. Ein Planschbecken mit stehendem Wasser wird es aber nicht mehr geben. Foto: Franz Lindenthal © Franz Lindenthal

SCHWANHEIM Wasserspiele sind renoviert. Kein Planschbecken mehr.

Der Bauzaun um die Wasserspiele im Waldspielpark Schwanheim ist abgebaut, die letzten Arbeiten sind beendet. Bereits im zurückliegenden Sommer hatte das Grünflächenamt, das für die städtischen Waldspielparks zuständig ist, den Abschluss der Bauarbeiten angekündigt. Zuletzt war ein neuer Rasen eingesät worden. Die Fläche war, um Schäden an der Rasensaat zu vermeiden, über Monate gesperrt.

Jetzt im Winter gibt es natürlich keine Wasserspiele. Wenn sie wieder in Betrieb gehen, wird sich eines aber grundsätzlich verändert haben: Es gibt kein Planschbecken mehr. Das Becken mit stehendem Wasser ist aus hygienischen Gründen abgeschafft worden. Die Verunreinigungen dort waren in der Vergangenheit meist Schuld an den Problemen mit der Pumpanlage, die in den vergangenen Jahren oft die komplette Anlage lahmgelegt hatten. Grund waren nicht nur vom Wind eingetragene Blätter aus dem Wald, sondern auch volle Windeln und Sonnenmilch.

Statt Planschbecken gibt es neue Düsen

Geblieben ist die Sprühfigur, die Generationen von Kindern kennen und lieben. Benannt ist sie nach Till Eulenspiegel, auch wenn keinerlei Ähnlichkeit zu erkennen ist. Generationen von Kindern hat das auch nicht wesentlich gestört. Um den "Till" herum wurde nun eine Betonlandschaft modelliert, in die weitere Spritz- und Wasserspiel-Attraktionen integriert worden sind, etwa Quelldüsen, schwenkbare Düsen und Stauwehre - genug, womit sich Kinder an heißen Tagen abkühlen und dabei auch mal klatschnass werden können. Dazu kommt eine Sitzkante am Rand, auf der beispielsweise die Mütter und Väter Platz nehmen können, während die Kleinen in Badehose durch die Wasserschleier toben oder mit den Wasserschiebern spielen dürfen.

Die Wasseraufbereitungstechnik ist komplett erneuert worden, und auch ein neues Technik-Gebäude ist am Rande der Anlage entstanden. Rund 1,2 Millionen Euro sind in die Wasserspielanlage investiert worden.

In der Vergangenheit musste das Grünflächenamt die Anlagen oft ausgerechnet an den größten Hitzetagen abschalten, weil die Wasserqualität bedenkliche Grenzen erreicht hatte. Das war während der Saison täglich geprüft worden. War die Bakterienbelastung zu groß, musste das Gesundheitsamt die Anlagen dichtmachen. Erst wenn nach einer umfassenden Reinigung und einer Behandlung mit Desinfektionsmittel die Laborwerte wieder stimmten, gab das Gesundheitsamt die Anlage wieder frei. Erfahrungsgemäß konnte dies mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Das Grünflächenamt ist in den vergangenen Jahren mit der Grunderneuerung der städtischen Wasserspielanlagen einen großen Schritt vorangekommen; auch die Anlagen am Lohrberg, im Niddapark und im Waldspielpark Louisa waren Baustellen. Die Anlage im Günthersburgpark soll 2021 fertiggestellt werden.

Mit dem Umbau der Wasserspiele in Schwanheim ist 2019 - nach einer längeren Zeit des Komplett-Ausfalls - begonnen worden: 2017 war ein defekter Filterkessel schuld daran, dass die Schwanheimer Anlage nach mehreren temporären Stilllegungen endgültig abgeschaltet worden war. Das Problem der veralteten Technik betraf nicht nur Schwanheim: Im Sommer 2019 waren zeitgleich vier Wasserspielplätze der Stadt außer Betrieb. Im Sommer 2020 waren dann alle Anlagen aus - wegen Corona.

Los ging es hier schon 1955

Die Waldspielparks selbst waren und sind jedoch geöffnet - allerdings unter Berücksichtigung der Corona-Regeln. Dazu gehörte auch die zeitweise Sperrung des Grillplatzes in Schwanheim - zum einen wegen Corona, zum anderen aber auch wegen der anhaltenden Trockenheit und der Waldbrandgefahr. Die Wasserspiele werden üblicherweise an Tagen eingeschaltet, an denen Temperaturen über 25 Grad Celsius erwartet werden. Ob und wann die Wasserspiele im kommenden Sommer wieder in Betrieb gehen können, hängt allerdings auch von der Entwicklung der Corona-Pandemie ab.

Der Waldspielpark Schwanheim ist bereits im Jahr 1955 als kleiner Spielplatz angelegt worden; 1977 wurde er erweitert; damals kamen der "Till", das Planschbecken und die Minigolfanlage dazu, die heute meist brachliegt, weil es keinen Schläger-Verleih mehr gibt. Wer jedoch Minigolfschläger hat, kann dort spielen, nachdem die Bahnen jüngst von Ästen befreit worden sind. In jüngerer Zeit wurden im Bereich zu den Wiesen neue Spielgeräte installiert, und beliebt ist auch das Beachvolleyballfeld. Holger Vonhof

Auch interessant

Kommentare