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So schnell sollen Reisende nach dem Lückenschluss der U4 vorankommen

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Eine Bahn der Linie U4 fährt in die Station Willy-Brandt-Platz ein. Die Linie soll von der Bockenheimer Warte bis nach Ginnheim weitergeführt werden.
Eine Bahn der Linie U4 fährt in die Station Willy-Brandt-Platz ein. Die Linie soll von der Bockenheimer Warte bis nach Ginnheim weitergeführt werden. © Rainer Rüffer

Ist erst einmal die Lücke der U4 geschlossen, geht es für viele Fahrgäste schneller voran. Das ergibt sich aus der frisch vorgestellten Untersuchung der Varianten. Außerdem liegt schon fest, wie sich das U-Bahn-Netz ändern soll.

Frankfurt - Zwar dauert es wohl noch ein Jahrzehnt, bis die Lücke der U4 zwischen Bockenheimer Warte und Ginnheim geschlossen wird. Doch Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (SPD) hat bereits Pläne, wie dann der U-Bahn-Verkehr neu sortiert werden soll.

So werde die zwischen Seckbacher Landstraße und Bockenheimer Warte schon bisher im Fünf-Minuten-Takt fahrende U4 über die neue Verbindung über Ginnheim bis zum Nordwestzentrum geführt, erklärt Oesterling. Dort werde die Linie dann aufgespalten: Im 10-Minuten-Takt würden die Züge als U4 via Riedberg bis Nieder-Eschbach verkehren und damit die heutige U9 ersetzen. Ebenfalls alle zehn Minuten werde eine U4 am Nordwestzentrum die Liniennummer zu U1 ändern, auf die A-Strecke abbiegen und bis Südbahnhof fahren.

Die Direktverbindung zwischen Nordwestzentrum und den Haltestellen entlang der Eschersheimer Landstraße müsse unbedingt erhalten bleiben, erklärt der Verkehrsstadtrat. Denn diese sei "historisch gewachsen" - schließlich rollte 1968 die erste Frankfurter U-Bahn als Linie A1 auf dieser Strecke.

Lückenschluss der U-Bahn U4 in Frankfurt soll Reisezeiten massiv verkürzen

Es bestehe "ein starker Verkehrsstrom" zwischen Eschersheimer Landstraße und Nordwestzentrum, weiß Oesterling. Nicht nur zum Einkaufen nutzten viele diese Verbindung, sondern sie sei auch im Schülerverkehr wichtig - sowohl zur Gesamtschule in der Nordweststadt wie auch zu den Gymnasien in Eckenheim und im Dornbusch.

Mit dem U4-Lückenschluss sollen sich die Reisezeiten auf vielen Verbindungen teils drastisch verkürzen. So benötigten Fahrgäste in der Direktverbindung vom Nordwestzentrum zum Hauptbahnhof künftig nur noch 14 bis 15 Minuten. Heute sind sie, mit einmaligem Umsteigen, 24 Minuten unterwegs, rechnet der Dezernent vor.

Zwischen Bundesbank und Hauptbahnhof dauere die direkte Fahrt nur noch sechs bis acht Minuten - statt heute 20 Minuten mit sogar zweimaligem Umstieg. Vom Uni-Campus Westend sei der Hauptbahnhof nur noch fünf bis sechs Fahrminuten entfernt. Bisher hat der Campus keinen Anschluss an den schnellen Nahverkehr.

Lückenschluss der U-Bahn U4 in Frankfurt: Kosten bis zu 320 Millionen Euro

Am Donnerstag hatte der Verkehrsstadtrat die Untersuchung der möglichen Varianten für den U4-Lückenschluss und deren Kosten vorgestellt. Dabei ist eine Direktverbindung entlang der Miquelallee und vorbei am Europaturm mit 190 Millionen Euro die günstigste, ein Tunnel unterm Uni-Campus Westend und östlich vorbei an der Bundesbank bis zur Platensiedlung mit 320 Millionen Euro am teuersten. Eine Kombination beider Varianten - mit einer Station unterm Uni-Campus sowie einer am Europaturm - liegt mit 260 Millionen Euro in der Mitte.

Bisher hat Klaus Oesterling nur indirekt gesagt, welche Variante er bevorzugt: "Wir sollten nicht für 200 bis 250 Millionen Euro eine neue Strecke bauen und dann an der Uni vorbeifahren", äußerte er kürzlich in dieser Zeitung. Dafür sei das Fahrgastpotenzial der Hochschule einfach zu hoch und deren Anbindung über die U-Bahn-Station Holzhausenstraße zu schlecht.

U-Bahn U4 in Frankfurt: Lückenschluss-Strecke entscheidet sich bis 2021

Welche Strecke gebaut wird, darüber will der Dezernent das Stadtparlament bis März 2021 entscheiden lassen. Als Nächstes soll eine Kosten-Nutzen-Untersuchung die Wirtschaftlichkeit der Varianten klären. Außerdem soll eine Studie ergründen, in welcher Tiefe der U-Bahn-Tunnel unter dem denkmalgeschützten Grüneburgpark verlaufen muss, damit die Bäume dort nicht beschädigt werden.

dpg

Die VGF hat zu wenig Personal. Damit in Frankfurt trotzdem genug U-Bahnen fahren, gibt es eine einfache Lösung.

Ein Ortstermin im Westend: Bürger warnen vor der Lösungsvariante für den Lückenschluss der U4 zwischen Bockenheim und Ginnheim. Soll der Grüneburgpark nun untertunnelt* werden?

Dass die günstigste Variante für den Lückenschluss bei der U4* nicht unbedingt die beste ist, steht inzwischen auch fest.

*fnp.de ist Teil der Ippen-Digital-Zentralredaktion.

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