1. Startseite
  2. Frankfurt

U5-Verlängerung in Frankfurt kommt noch später - Kompletter Straßenneubau nötig

Erstellt:

Von: Dennis Pfeiffer-Goldmann

Kommentare

Das Frankfurter Mobilitätsdezernat plant die Verlängerung der U5 komplett neu – denn die Anwohner sollen besser vor Lärm geschützt werden.

Frankfurt – Noch ein weiteres Jahr länger als zuletzt schon angekündigt wird es dauern, bis die U5 auf der Verlängerungsstrecke zwischen den Frankfurter Stadtteilen Preungesheim und Frankfurter Berg rollen kann. Nächstes Jahr solle das Genehmigungsverfahren beginnen, kündigt der Magistrat in einem jetzt veröffentlichten Bericht an. Nach bisheriger Planung sollte das Verfahren schon dieses Jahr beginnen.

Dann hätten die ersten U5-Züge auf der 1,5 Kilometer langen Strecke schnurgerade entlang der Homburger Landstraße wohl 2028 fahren können. Mit der Verzögerung dürfte sich die Fertigstellung also mindestens bis 2029 verzögern.

Die Planung wieder aufzunehmen hatte 2018 die damalige Koalition aus CDU. SPD und Grünen in Auftrag gegeben. Doch als Stefan Majer (Grüne) das Mobilitätsdezernent 2021 übernommen habe, „war nicht viel an Planungen passiert“, erläutert Majers Referent und bereits gewählter Nachfolger Wolfgang Siefert.

Umgeplant und noch ein Jahr später: Von Preungesheim bis Frankfurter Berg soll die verlängerte U5 in der Homburger Landstraße auf der Straße fahren so wie hier im Nordend.
Umgeplant und noch ein Jahr später: Von Preungesheim bis Frankfurter Berg soll die verlängerte U5 in der Homburger Landstraße auf der Straße fahren so wie hier im Nordend. © Rainer Rüffer

U5-Verlängerung in Frankfurt: Schienen auf der Homburger Landstraße

Majer selbst hatte das Vorhaben 2012 wegen Sparbemühungen der damaligen schwarz-grünen Koalition gestoppt. Nach dem Beschluss von 2018 musste sein Nachfolger Klaus Oesterling (SPD) zunächst die Kosten-Nutzen-Analyse aktualisieren. Nunmehr seien gänzlich neue Pläne erarbeitet worden, sagt Wolfgang Siefert. Die bisherigen „genügten nicht mehr den heutigen Kriterien“. Es seien unter anderem Radwege und neue Aufstellflächen für die Feuerwehr ergänzt worden. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran.“ Die Planung sei so aufwendig, da „der Straßenraum sehr eng“ sei und ein kompletter Straßenneubau bis zu den Grundstücksgrenze auf beiden Seiten nötig werde. Im Sinn des Lärmschutzes versuche man, die U-Bahn möglichst „in Mittellage“ der Homburger Landstraße fahren zu lassen statt unmittelbar entlang der Wohnhäuser, sagt Siefert – direkt auf der Straße wie schon in der Eckenheimer Landstraße.

Aktuell laufe die verwaltungsinterne Abstimmung etwa mit Feuerwehr, Leitungsnetzbetreibern und Straßenbauamt. Es bleibe aber bei den drei Haltestellen August-Schanz-Straße, Berkersheimer Weg und der Endstation am S6-Bahnhof.

Mitte des Jahres solle die Planung fertig sein. „Dann gehen wir in die Ortsbeiräte“, kündigt der ab Juli amtierende Dezernent an. Mit der Neuplanung verschwindet auch ein Problem aus den bisherigen Plänen. In denen war die Endstation am S-Bahnhof Frankfurt Berg nämlich so vorgesehen, dass eine spätere Verlängerung der U5 unmöglich geworden wäre. Nun werde „eine später mögliche Weiterführung der Trasse Richtung Norden berücksichtigt und die Lage der Endstation Frankfurter Berg entsprechend geplant“, erklärt der Magistrat in seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der CDU-Fraktion.

U5-Verlängerung in Frankfurt: Magistrat nennt keinen Termin

Das „Perspektivnetz“ der U-Bahn sieht für die Zeit nach 2030 vor, die U5 über Kalbach bis zum Ben-Gurion-Ring Nord erneut zu verlängern.

Ob wenigstens eine Inbetriebnahme nun 2029 möglich ist? Dazu lehnt der Magistrat eine Festlegung ab. „Eine Prognose für das Eröffnungsdatum ist vor Vorliegen eines Planfeststellungsbeschlusses nicht belastbar.“ Die Planfeststellung – so heißt der Genehmigungsprozess für den Bau von Straßen und Schienenstrecken –, das jetzt 2024 beginnen soll, werde zwei Jahre dauern.

Bisher rechnete die Stadt mit Kosten von 30,8 Millionen Euro für die U5-Verlängerung. Wie teuer sie nach der Neuplanung nun ausfällt, kann Wolfgang Siefert noch nicht sagen. Bei Ausbauprojekten von Bahn und Bus sind hohe Bundes- und Landeszuschüsse von bis zu 95 Prozent üblich. (Dennis Pfeiffer-Goldmann)

Auch interessant

Kommentare