1. Startseite
  2. Frankfurt

Stadt und Süwag springen ein: Mainfähre in Frankfurt gerettet

Kommentare

Seit 400 Jahren gehört sie fest zur Stadt. Jetzt ist die Zukunft der Mainfähre in Frankfurt dank großzügiger Förderung der Stadt und des Sponsors Süwag vorerst gesichert.

Frankfurt – Auch in Zukunft wird die Mainfähre in Frankfurt Passagiere von Höchst nach Schwanheim bringen. Zumindest für die nächsten zwei Jahre ist die Finanzierung der Main-Tradition kein Problem mehr.

Zu verdanken ist die gute Nachricht der Stadt Frankfurt sowie dem Energieversorger Süwag, der die Fähre schon seit über zehn Jahren sponsert. Die Stadt vervielfacht ihre jährliche Förderung von 15.000 Euro auf 50.000 Euro, beteiligt sich mit 25.000 statt 15.000 Euro an den Treibstoffkosten und übernimmt die Zahlung von Reparaturen.

Auch Süwag habe den Zuschuss vervierfacht. Genaue Zahlen nennt das Unternehmen allerdings nicht. Die schnelle und unbürokratische Hilfe hat den Betrieb der Fähre gerettet, die nun als „Mainfähre Walter Kolb powered by Süwag“ im Westen Frankfurts unterwegs sein wird.

Die Mainfähre „Walter Kolb“ wird vorerst weiter regelmäßig den Main in Frankfurt überqueren.
Die Mainfähre „Walter Kolb“ wird vorerst weiter regelmäßig den Main in Frankfurt überqueren. © imageBROKER/G. Thielmann via www.imago-images.de

Tradition bleibt erhalten: Mainfähre schippert weiter in Frankfurt

Das 1992 gebaute Schiff „Walter Kolb“ ist Eigentum der Stadt. Fährmann Sven Junghans hat es gepachtet und steuert für nur 1,50 Euro Fußgänger und Radfahrer über den Main. Vor Corona habe er 50.000 Passagiere pro Jahr transportiert, danach kam das Geschäft ins Stocken. Die Corona-Beschränkungen, Konkurrenz wegen des 9-Euro-Tickets und teure Reparaturen am Schiff sowie gestiegene Treibstoffkosten haben der Main-Institution schwer zugesetzt.

Bis ins 16. Jahrhundert ist der Fährbetrieb in Frankfurt dokumentiert. Die einzige Fähre gehört auch noch heute fest ins Stadtbild, doch vor wenigen Wochen war die Zukunft auf einmal ungewiss. Ende Mai drohte Junghans den Fährbetrieb einstellen zu müssen. Doch jetzt heißt es aufatmen – zumindest vorerst. Die großzügigen Förderungen der Stadt Frankfurt und Süwag bedeuten immerhin ein sicheres Geschäft der „Walter Kolb“ bis 2025.

„Herzensangelegenheit“ in Frankfurt – Unterstützung der Mainfähre durch Süwag selbstverständlich

In Frankfurt ist die Freude über den Erhalt der Fähre groß. „Die Zukunft der Mainfähre ist gesichert“, so Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) am Freitag (9. Juni) am Fähranleger. Mike Schuler von der Süwag erklärte, die Zukunft der Fähre sei „eine Herzensangelegenheit“. „Einen langjährigen Partner und Nachbarn lassen wir in einer temporären Notlage nicht allein.“

Fährmann Sven Junghans aus Frankfurt kämpft um die Zukunft der Höchster Fähre.
Fährmann Sven Junghans ist erleichtert über den Erhalt der Mainfähre in Frankfurt. © Maik Reuß

Wie die langfristige Zukunft aussieht, steht dennoch weiter in den Sternen. Trotzdem ist Sven Junghans erleichtert, dass er auf die Hilfe der Stadt und der Süwag zählen kann. Ohne deren „finanziellen Rettungsring“ hätte er sein Geschäft nicht fortführen können. (Maibrit Schültken) 

Auch interessant

Kommentare