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Unterbringung von Flüchtlingen: Frankfurt hat „ausreichend Kapazitäten“

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Ein Junge spielt in einer zur Flüchtlingsunterkunft umfunktionierten Messehalle. Nun nutzt die Stadt zudem zwei Industriehallen. FOTO: dpa
Ein Junge spielt in einer zur Flüchtlingsunterkunft umfunktionierten Messehalle. Nun nutzt die Stadt zudem zwei Industriehallen. © dpa

Die Stadt Frankfurt hat zwei Hallen vorgehalten, die sie nun für die Flüchtlingsunterbringung nutzen kann. Sozialdezernentin Elke Voitl sieht keine Probleme bei Integration.

Frankfurt – Viele deutsche Kommunen klagen darüber, dass sie keine Kapazitäten mehr haben, um weitere Flüchtlinge unterzubringen. Frankfurt gehört nicht zu ihnen. Zwar sei die Situation durchaus „herausfordernd“, es seien aber „ausreichend Kapazitäten da, um die Unterbringung der für das vierte Quartal angekündigten rund 1100 Menschen in unseren bestehenden Unterkünften zu gewährleisten“, beantwortet Sozialdezernentin Elke Voitl (Grüne) eine Frage des CDU-Abgeordneten Yannik Schwander.

Das liegt daran, dass die Stadt seit 2016 zwei Hallen vorhält, um im Notfall schnell handlungsfähig zu sein. „Das war eine gute und vorausschauende Entscheidung, die uns nun hilft“, sagt Voitl. Allerdings bieten diese Notunterkünfte den Geflüchteten weniger Privatsphäre als die regulären Flüchtlingsunterkünfte.

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Schwander hatte außerdem die Vermutung geäußert, dass die Integration durch höhere Flüchtlingszahlen auch in Frankfurt „zunehmend komplizierter“ werde. Diese Beobachtung könne sie nicht bestätigen, sagt Voitl: Laut dem Amt für Multikulturelle Angelegenheiten (Amka) „sind dafür derzeit keine Anzeichen beobachtbar“. Es gebe genügend Träger, die Integrationskurse anbieten, laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) sei das Kursangebot in Frankfurt momentan höher als die Nachfrage. Zudem gebe es viele Vereine und migrantische Organisationen, die die Ankommenden dabei unterstützen, sich in Deutschland einzugewöhnen.

Auch an den Frankfurter Schulen sei die Situation in Bezug auf die Integration von Flüchtlingen entspannt. Laut Voitl gibt es zurzeit „ausreichend Intensivklassen“, um alle Flüchtlingskinder unterzubringen. In solchen Intensivklassen geht es darum, möglichst schnell genügend Deutsch zu lernen, um dem Regelunterricht folgen zu können. Drei Probleme gibt es dann allerdings doch auch in Frankfurt, zwei akute und ein mittelfristiges: Akut sei es einerseits schwierig, Kinderärzte für die geflüchteten Kinder zu finden, da viele Praxen keine neuen Patienten mehr aufnehmen. „Dies betrifft allerdings nicht nur Kinder aus geflüchteten Familien, sondern alle.“ Des weiteren mache sich der Fachkräftemangel immer stärker bemerkbar. Auch das, sagt Voitl, sei aber kein spezielles Problem der Flüchtlingsunterbringung, sondern betreffe alle Branchen.

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Mittelfristig könnte noch ein weiteres Problem dazukommen: 2026 tritt der gesetzlich verankerte Anspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule in Kraft. Dann, sagt Voitl, könnte es in vielen Frankfurter Schulen noch enger werden.

Zwischen Januar und Oktober 2023 wurden der Stadt keine neuen Flüchtlinge zugewiesen, weil sie 2022 als Sicherer Hafen mehr Flüchtlinge aufgenommen hat als vorgeschrieben. Wie viele Flüchtlinge jede hessische Kommune zugewiesen bekommt, bestimmt die Landesregierung. Die Zahl hängt vor allem von der Einwohnerzahl der Kommune ab. (Sarah Bernhard)

Das Land Hessen brachte zuletzt Geflüchtete in der Frankfurter Messe unter.

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