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Gegen Darmstadt und OFC: Polizei bringt Eintracht-Fans um ein Derby

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Eintracht Frankfurt
Aus Sicherheitsgründen kicken beide Männerteams der Frankfurter Eintracht zur gleichen Zeit gegen Darmstadt und Offenbach. © Arne Dedert/dpa

Aus Sicherheitsgründen kicken beide Männerteams der Frankfurter Eintracht zur gleichen Zeit gegen Darmstadt und Offenbach.

Frankfurt - Ein seltenes und heikles Fußballfest wird es am Sonntag: Die Eintracht spielt um 17.30 Uhr daheim gegen Darmstadt 98. Das Derby gilt als Risikospiel. Fast zeitgleich treffen in Offenbach am Bieberer Berg die Kickers auf die zweite Mannschaft der Eintracht. Auch dieses Spiel wird als Risikospiel eingeschätzt. Dass Eintracht-Fans nicht beide Spiele sehen können, folgt einem Plan: Um das Risiko zu verringern, wurde die Regionalligapartie von 14 Uhr auf 16 Uhr verlegt – und endet somit erst nach Anpfiff des Bundesligaduells.

Der Fanblock der Eintracht am Bieberer Berg wird also weitgehend leer bleiben, weil die Fans sich wahrscheinlich eher das Spiel gegen Darmstadt anschauen werden. Für die jungen Spieler der Eintracht U21 ist das eine Enttäuschung. Und auch die Fans sind enttäuscht. Die wenigsten von ihnen sind gewaltbereit. Trotzdem müssen jetzt alle leiden unter den Befürchtungen, die die beiden Derbys auslösen.

Eintracht Frankfurt: Risikospiele gegen OFC und Darmstadt

„Das Spiel wurde von uns angesetzt“, sagt Jonas Ochs von der Regionalliga Südwest GbR, einer Tochter des DFB. „Normalerweise beginnen unsere Spiele um 14 Uhr, ausnahmsweise auch mal um 16 Uhr.“ Das sei diesmal auf Wunsch der Polizei der Fall. Welcher Polizei, konnte Ochs nicht sagen: „Es gibt Bundespolizei und Landespolizei.“ Rudi Neu, Sprecher des Polizeipräsidiums in Offenbach, sagt: „Die Eintracht-Fans können nicht gleichzeitig hier in Offenbach sein und zu Hause beim Heimspiel. Deswegen glauben wir, dass diese Entscheidung gut für die Sicherheit in Offenbach ist“.

Beide Spiele werden aufgrund schlechter Erfahrungen als Risikospiele gehandelt. Bei den letzten Bundesligaduellen zwischen Frankfurt und Darmstadt vor wenigen Jahren kam es in beiden Städten zu Eskalationen. Und nach einem Pflichtspiel zwischen dem OFC und der Eintracht fiebern gewaltbereite Fans beider Lager seit langem. Zwei weitere Bundesligaheimspiele stuft die Frankfurter Polizei laut Sprecher Thomas Hollerbach als Risikospiele ein: das gegen Köln und das gegen Dortmund. „Je nach Saisonverlauf und Vorkommnissen im Hinspiel kann sich diese Einschätzung jedoch jederzeit ändern“, so Hollerbach. Die Regionalligaspiele der U21-Eintracht hingegen werden in Dreieich ausgetragen und damit im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Südosthessen. Geplant ist allerdings, die Heimspielderbys gegen Offenbach und den FSV am Bornheimer Hang auszutragen.

Eintracht Frankfurt: Strikte Trennung der verfeindeten Fanlager

Vorerst bereitet sich die Polizei in Frankfurt intensiv auf Sonntag vor. „Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Polizei entsprechende Auseinandersetzungen in Frankfurt sowie auf den unterschiedlichen Anreisewegen verhindern beziehungsweise unterbinden muss“, sagt Hollerbach. Er spricht von umfangreichen Einsatzmaßnahmen. Über allem steht die strikte Trennung der verfeindeten Fanlager, so wie es im Februar im Pokalspiel gelungen ist.

Als der Eintracht U21 der Aufstieg in die Regionalliga gelungen war, war sofort die Vorfreude auf das Derby gegen Offenbach groß. Seit neun Jahren standen sich die Vereine nicht mehr in einem Pflichtspiel gegenüber. Mangels Darmstadt-Karten werden wohl einige Eintracht-Fans auf dem Bieberer Berg sein. Abzuwarten bleibt, ob es wirklich nur friedliche sind. (tjs)

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