„Naturschutz-Euro“ für den guten Zweck - Zoo-Besucher ärgert sich über unfreiwillige Spende

Beim Kartenkauf im Frankfurter Zoo wird ein Naturschutz-Euro fällig - ohne dass Besucher darauf hingewiesen werden. Ein Kunde beklagt sich nun.
Frankfurt - Seit 2021 beteiligt sich der Frankfurter Zoo am „Naturschutz-Euro“, einer freiwilligen Spende von einem Euro je Besucher. Es handelt sich dabei um eine zweckgebundene Spende, die Besucher beim Kauf von Eintrittskarten für Erwachsene, Familien, Gruppen sowie beim Kauf von Jahreskarten für Erwachsene und Familien geben können.
Damit unterstützen sie sechs Naturschutz-Projekte, davon zwei in Hessen. Indes, das Geld wird an der Kasse einfach kassiert - nach dem Einverständnis für die Spende fragt der Zoo nicht. Vielmehr muss, wer den Euro sparen will, dies ausdrücklich erklären. So steht es auch auf der Webseite: „Wer den Naturschutz-Euro nicht zahlen möchte, kann dies vor dem Kartenkauf an der Zookasse mitteilen. Der Beitrag wird dann nicht berechnet.“ Dies gelte auch beim Kauf von Tickets im Online-Shop.
Zoo Frankfurt unterstützt grüne Projekte in Hessen: Besucher fordert ausdrücklichen Hinweis
„Es gab nie Probleme deswegen“, sagt Christine Kurrle, Sprecherin des Zoos. Bis jetzt. Nun hat sich ein Kunde irritiert gezeigt, weil er nicht gefragt worden war, ob er den Naturschutz-Euro spenden möchte. Dass er ausdrücklich selbst auf die Weigerung hinweisen müsse, könne doch nicht sein, findet der Kunde.
Zoo-Sprecherin Kurrle verweist darauf, dass man sich ja vorab informieren könne. Sowohl im Internet werde über die Modalitäten und den Sinn der Spende informiert, als auch im Kassenraum des Zoo selbst. „Dort gibt es Hinweise, dass der Euro zusätzlich ist“, sagt sie.
Unser Leser findet dieses Argument ungeheuerlich. „Es geht mir grundsätzlich um die Frage, ob so ein Zusatzbeitrag rechtens ist, ohne die Kunden zu fragen.“ Kurrle bestätigt dies - „wir haben uns 2021 entschieden, es so zu machen, und es ist sehr erfolgreich.“ Einfach Spendendosen im Kassenraum aufzustellen, hält sie jedenfalls für keine gute Idee. Und wenn sich ein Besucher überrumpelt fühle, könne er den Euro zurückerhalten. „Dafür muss er nur einen Antrag ausfüllen.“ (Thomas J. Schmidt)
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