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Viel Ärger um das stille Örtchen – WC am Bornheimer Uhrtürmchen wieder dicht

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Von: Katja Sturm

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Das stille Örtchen im Frankfurter Stadtteil Bornheim ist schon wieder dicht. Der Ortsbeirat will jetzt eine „mutige Lösung“ für das WC am Uhrtürmchen.

Frankfurt – Die Toilettensituation am Uhrtürmchen im Stadtteil Frankfurt-Bornheim ist ein ständiges Ärgernis für die Bürgerinnen und Bürger. Am 22. Februar 2006 eröffnet, prägen Pleiten, Pech und Pannen die Geschichte der öffentlichen Anlage. Nachdem es im Herbst nach 17 Monaten Schließung wegen defekter Türen wieder eröffnet worden war, steht das stille Örtchen schon wieder nicht mehr zur Verfügung, weil der Mechanismus erneut zerstört wurde.

Der zuständige Ortsbeirat 4 hat deshalb bei seiner Sitzung am Dienstag (25. April) im Bürgerhaus Bornheim einen Antrag an den Magistrat verabschiedet, in dem dieser gebeten wird, „eine mutige und radikale Lösung“ für das Problem zu schaffen, wie es in der Vorlage von Peter Schmidt von der Partei „Die Frankfurter“ heißt. Man möge das jetzige Häuschen abbauen und durch eines ersetzen, das „dem Begriff einer funktionierenden öffentlichen Toilettenanlage gerecht wird“. Unter anderem war die Reparatur der drei bisherigen Kabinen so schwierig, weil die automatischen Türen für diese aus den USA importiert worden und so nicht einfach zu ersetzen waren. Man möge dieser Peinlichkeit für Bornheim endlich ein Ende setzen, forderte Schmidt.

Nach 17 Monaten Schließung wegen defekter Türen wieder eröffnet worden war, steht das stille Örtchen schon wieder nicht mehr zur Verfügung. FOTO: bittner
Nach 17 Monaten Schließung wegen defekter Türen wieder eröffnet worden war, steht das stille Örtchen schon wieder nicht mehr zur Verfügung. © Matthias Bittner

Kostenlose Toiletten am Uhrtürmchen in Frankfurt-Bornheim gefordert

Über das grundsätzliche Anliegen war man sich in der Versammlung des Stadtteilparlaments schnell einig. Und auch über eine Ergänzung, die Volker Marx (Linke) einbrachte. Er war zu Beginn der Sitzung als Nachfolger für Pearl Hahn verpflichtet worden, die nach ihrem Parteiaustritt und ihrem Wechsel zur „Fraktion“ nicht mehr dem Ortsbeirat angehört. Man möge die neue Anlage „allen Personengruppen“ kostenfrei zur Verfügung stellen und dabei keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern machen, so Marx.

Einen Absatz, nach dem bei der Ausschreibung der Anlage die deutsche Bauwirtschaft zu berücksichtigen sei, zog Schmidt zurück. Zuvor hatte Ortsvorsteher Hermann Steib (Grüne) darauf hingewiesen, dass das EU-Recht dem entgegenstehe.

Auch zwei weitere Punkte werde seine Partei nicht mittragen, erklärte Steib. In diesen ging es darum, die Toilettenanlage mit Personal vor Ort zu besetzen, um Sicherheit und Sauberkeit zu garantieren. Dafür, so im Original des Antrags, sollte eine Räumlichkeit in den Neubau integriert werden. Diese, so hieß es schließlich, sollte auch von der Marktaufsicht sowie anderen Institutionen wie dem Vereinsring Bornheim genutzt werden können. Ein Imbiss wie bislang solle keinen Platz mehr in der Anlage finden, erklärte Schmidt dazu.

Ortsbeirat uneins über WC am Uhrtürmchen in Frankfurt-Bornheim

Eva Thiem schloss sich wie Ulrich Labonté (SPD) den Bedenken wegen der Personalkosten an. Im Bethmannpark, so die Grünen-Politikerin, existiere eine ebenfalls stark frequentierte und frei zugängliche Anlage, die lediglich ein- oder zweimal am Tag von der FES gereinigt werde. Diese befinde sich auch ohne Daueraufsicht in einem guten Zustand.

Aufgrund der Uneinigkeit bei einzelnen Punkten wurde über die Absätze erst einzeln abgestimmt, bevor der Antrag dann in großer Geschlossenheit auf den Weg gegeben wurde. Die Kritiker des Personal-Vorschlags setzten sich durch. Antragsteller Schmidt hielt sich bei der Abstimmung über Punkte, die auch sein neues Amt als Vorsitzender des Vereinsrings berühren könnten, wegen eines möglichen Interessenkonfliktes zurück. (Katja Sturm)

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