Beton-Pfropf verstopft Abwasser-Kanal in Frankfurt - Straße gesperrt

Die Stadtentwässerung arbeitet mit Hochdruck an der Beseitigung der Blockade des Kanals in Frankfurt. Die Alexanderstraße ist tagsüber gesperrt.
Frankfurt - Ich hab den Kanal echt voll. Das ist schnell gesagt. Aber wenn das wie in der Alexanderstraße wirklich passiert, kann es Wochen dauern, bis die Abwässer wieder fließen. Denn dort setzt derzeit auf über 100 Metern eine dicke Betonschicht das 30 Zentimeter starke Rohr zu. „Und das Zeug wird jeden Tag fester und fester“, sagt einer der Männer im leuchtenden Orange, die den Mega-Pfropfen entfernen müssen.
Über den Verursacher will er lieber nichts sagen, verweist an den zuständigen Projektingenieur des Stadtentwässerungsamtes, das zum Mobilitätsdezernat gehört. „Wir haben es hier mit einer vermutlich versehentlichen Fremdeinleitung zu tun“, sagt denn Bernd Voltz. Nur ein Stück weiter in der Alexanderstraße wird derzeit gebaut. Zum Glück ist die Röhre aber nicht komplett dicht. „Nur bei einem Nachbarn hat es hochgedrückt, ist die Waschküche feucht“, sagt der Experte.
Beton-Pfropf verstopft Abwasser-Kanal in Frankfurt
Sicher ist: Die Beseitigung der Engstelle ist eine zähe Angelegenheit. Nur acht Meter am Tag schafft der etwa zwei Meter lange ferngesteuerte Fräsroboter. Mit einem Wasserstrahl, der mit bis zu 2200 Bar aus der Spezialdüse spritzte, geht es Stückchen um Stückchen vorwärts. „Da ist richtig Druck dahinter. Da will man mit den Bein nicht dazwischen kommen. Das ist dann weg“, sagt einer der Spezialisten“, sagt einer der Spezialisten. Was sich in der engen Röhre abspielt überwacht eine Kamera, die ihre Bilder per Kabel an die Oberfläche sendet.
Die Männer vor Ost rechnen damit, dass die Arbeiten noch gut zwei Wochen andauern. Mindestens. Solange wird von 7 bis 16 Uhr auch die Alexanderstraße zwischen Am Köstrich und der Metzgerei Heinrich für den Verkehr gesperrt. Die haben die Arbeiter besonders ins Herz geschlossen. „Gleich zu Anfang haben wir von dort ein Tablett mit belegten Brötchen bekommen. Toller Service.“ Die waren deutlich schneller weg, als der Beton-Spund. (Oscar Unger)
Hoher Hochwasserschutz ist in Frankfurt so schnell nicht zu haben. Für ökologisch vertretbare Maßnahmen fehlen Flächen und Personal.