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„Letzte Generation“: So bereitet sich der Flughafen Frankfurt auf die Klimaaktivisten vor

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Von: Caspar Felix Hoffmann

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Der Flughafen Frankfurt und die Polizei bereiten sich mögliche Protestaktionen von Klimaaktivisten vor. Meterhohe und kilometerlange Zäune sollen die Klima-Kleber aufhalten.

Frankfurt – In den vergangenen Wochen sind Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ sowohl in das Gelände des Berliner Flughafens, als auch in das Areal des Münchner Flughafens eingedrungen und haben jeweils versucht, den Flugbetrieb zu stören. Aufgrund der Einbrüche bereitet sich nun auch der Betreiber des Flughafens Frankfurt, Fraport, in Zusammenarbeit mit der Polizei auf mögliche Protestaktionen der Klimaaktivisten vor.

Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) kritisierte die Aktionen der „Letzten Generation“ deutlich. „Für die Protestaktionen der ‚Letzten Generation‘ an Flughäfen fehlt der ADV jedes Verständnis“, sagte Isabelle Polders, ADV-Pressesprecherin auf Nachfrage. „Es ist nicht hinnehmbar, wenn die Sicherheit des Luftverkehrs gefährdet wird. Schwerere Eingriffe in den Luftverkehr werden zu Recht strafrechtlich verfolgt.“

Eine Maschine der Lufthansa wird über den Flughafen Frankfurt bewegt.
Eine Maschine der Lufthansa wird über den Flughafen Frankfurt bewegt. © Andreas Arnold/dpa

Flughafen Frankfurt setzt Zäune, Videoüberwachung und Bewegungsmelder ein

Jeder Flughafen errichte nach den europäischen und deutschen Vorgaben zur Eigensicherung mindestens 2,5 Meter hohe Zäune. In Deutschland würden die Pflichten zur Eigensicherung durch das Luftsicherheitsgesetz vorgegeben und durch die Landesluftfahrtbehörden überprüft, erklärte die Pressesprecherin des deutschen Flughafen-Interessenverbandes die grundsätzlichen Sicherheitsmaßnahmen, die auch am Flughafen Frankfurt gelten. „Zusätzlich zur Zaunanlage setzen viele Flughäfen weitere Schutz- und Überwachungs-Verfahren, wie beispielsweise Videoüberwachung, Bewegungsmelder, Kontaktdrähte oder Betonsperren gegen das Durchfahren ein“, sagte Polders.

Meterhohe und kilometerlange Zaunanlage zäunt Flughafen Frankfurt ein

Die Zäune würden zusätzlich von der Polizei kontrolliert. „Daher sind zusätzlich Alarmketten etabliert, um beim Feststellen einer Durchdringung unmittelbar Polizei, Flughafenbetreiber und Flugsicherung zu alarmieren“, so Polders weiter. Damit werde sichergestellt, dass eingedrungene Personen schnell und sicher festgesetzt werden können. Dieses System funktioniere, wie auch die Vorfälle in Berlin und München gezeigt hätten.

Viele Flughäfen hätten zudem in den vergangenen Jahren entsprechend der sich stetig verändernden Risiko-Lage ihre Zäune ertüchtigt. „Große Flughäfen haben bis zu 30 Kilometer Zaun, teilweise abgelegen im Wald und auf Feldern“, erklärte die ADV-Pressesprecherin. Ein hundertprozentiger Schutz gegen das Durchdringen sei jedoch unmöglich.

Die Bundespolizei sei aufgrund der Vorkommnisse in Berlin und München sensibilisiert, erklärte ein Sprecher auf Nachfrage. „Wir beobachten und bewerten die Lage fortlaufend neu. Mit den benachbarten Behörden und Sicherheitspartnern am Flughafen stehen wir im ständigen und engen Austausch.“ Weitere Einblicke in die Sicherheitsmaßnahmen könne die Polizei aus einsatztaktischen Gründen nicht gewähren. (cas)

Frost, zu wenig Personal und hoher Krankenstand führen am Flughafen Frankfurt zu längeren Wartezeiten. Die Gewerkschaft fordert einen Branchentarifvertrag, um den Job attraktiver zu machen.

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