Weg von der Kohle

Heizkraftwerk West wird auf Erdgasbetrieb umgerüstet
Frankfurt -Bis spätestens zum Jahr 2040 will die Mainova AG CO2-neutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen, steht nun der Umbau des Heizkraftwerks West im Gutleutviertel auf der Agenda des Energieversorgers. Bis zum Jahr 2026 soll es von Kohle auf Erdgas umgestellt werden. Schon dadurch spare man pro Jahr 400 000 Tonnen Kohlendioxid ein, wie aus einem kürzlich veröffentlichten Bericht des Frankfurter Magistrats hervorgeht. In den vergangenen fünf Jahren hätten sich die CO2-Emissionen des Kraftwerks auf durchschnittlich 596 000 Tonnen jährlich belaufen, erklärte die Stadtregierung nun auf eine Anfrage der Linken in der Stadtverordnetenversammlung hin. „Perspektivisch“ solle die Anlage mit CO2-neutralen Gasen betrieben werden. Die Auftragsvergabe für den Kauf der beiden neuen Gasturbinen sei bereits ausgeschrieben, informierte der Magistrat. Nach dem Importstopp für Energieträger aus Russland werde in der Anlage nun Kohle aus den USA und aus Kanada verfeuert. Ein wichtiger Baustein, um die angestrebte CO2-Neutralität zu erreichen, sei der Einsatz von Wasserstoff. „Als gasförmiger Energieträger ist Wasserstoff gut speicherbar und leicht transportabel, was ihn für eine Vielzahl von Einsatzbereichen prädestiniert und zu einem Schlüssel für die Dekarbonisierung der Energieversorgung und Industrie macht“, heißt es in dem Bericht. Derzeit seien die politischen Rahmenbedingungen für einen Wasserstoffhochlauf aber noch nicht abschließend festgelegt.
Die Verfügbarkeit des Energieträgers wird sich nach Erwartungen der Mainova voraussichtlich in den frühen 2030er-Jahren deutlich verbessern. „Die Umstellung auf Wasserstoff, der langfristig vollständig aus grüner Erzeugung stammen soll, wird vor diesem Hintergrund als sinnvoll erachtet“, so die Stadtregierung.
Das Heizkraftwerk West bezeichnet sie als „Stützpfeiler der Frankfurter Wärme- und Stromversorgung“. Durch seine Umrüstung werde nicht nur der bundesweite Kohleausstieg in Frankfurt deutlich vorgezogen, sondern es entstehe auch eines der modernsten Kraftwerke Europas, das die Versorgung der Menschen in Frankfurt mit Energie weiterhin zuverlässig sicherstellen solle.
Brigitte Degelmann