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„Klopfen alles ab“: Wie es mit dem Smart Markt in Frankfurt weitergeht

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Der Smart Markt an der Porthstraße ist nur noch bis Ende September geöffnet. FOTO: Rolf Oeser
Der Smart Markt an der Porthstraße ist nur noch bis Ende September geöffnet. © Rolf Oeser

Der Smart Markt an der Porthstraße in Frankfurt ist nur noch bis Ende September geöffnet. Mehrere Lösungen sind im Gespräch.

Frankfurt – Der Wille, aktiv zu werden, war allgemein spürbar. „Wir klopfen alles ab, ob sich nicht noch irgendwo Fördertöpfe finden lassen“, sagte Ortsvorsteherin Wera Eiselt (Grüne). Manuela Jatsch von der Bürgerinitiative Grünzug Eckenheim kündigte an, mit einer breiten Bürgerbeteiligung den politischen Prozess begleiten zu wollen. Den Smart Markt an der Porthstraße will niemand einfach so schließen lassen, ohne einen Plan für die Lücke, die er hinterlassen wird.

Viele ältere Bewohner der nahe gelegenen Seniorenwohnanlage seien auf einen Markt in unmittelbarer Nähe angewiesen. „Sie kommen beim Einkaufen aus der Wohnung, treffen Bekannte. Das sind wichtige soziale Kontakte“, sagt Inge Bervoets, Leiterin des Begegnungszentrums des Frankfurter Verbands. Zudem könnten die Senioren ihre Produkte selbst auswählen, anders als bei einem Liefer- oder Einkaufsservice.

Smart Markt in Frankfurt droht die Schließung – Bürgerinitiative im Einsatz

Aber Volker Tollkühn, der Geschäftsführer von Smart Work, der Ausbildungsfirma, die den Markt führt, hat klargemacht: Da er keine auszubildenden Einzelhändler hat, könne er den Markt nicht halten. Was können Politik und Bürger mit ihrem Engagement da ausrichten? Die Stadt kann ja niemanden zwingen, einen Supermarkt zu betreiben.

Zwei Möglichkeiten sieht Ortsvorsteherin Eiselt, was geleistet werden könnte: Zum einen habe sich die Ortsvorsteherin mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Frankfurt in Verbindung gesetzt. „Sie will mit Supermarktketten darüber reden, ob sie einen kleinen Markt in der Halle betreiben könnten.“ Ob da etwas daraus wird, ist unsicher. Geschäftsführer Tollkühn spricht aber einige Punkte an, die den wirtschaftlichen Betrieb eines Supermarkts schwierig machen könnten.

So könne der Markt durch die enge Porthstraße nicht mit großen Lastwagen angefahren werden. Für die Belieferung mit kleineren Lkw habe er zusätzliche Gebühren zahlen müssen. Auch müsse die Klimaanlage erneuert werden. Sie war in den vergangenen Jahren mehrmals ausgefallen, weil die Anlage aus den 1960er Jahren den Hitzesommern nicht gewachsen war.

Smart Markt in Frankfurt-Eckenheim: Info-Veranstaltung geplant

Die zweite Idee für die Halle, die die Ortsvorsteherin für möglich hält, ist ein Veranstaltungsraum für Eckenheim, der für private Feiern gemietet werden könnte, zudem suche das Quartiersmanagement Räume. Ob die fensterlose Halle mit den Toiletten im Keller dafür geeignet ist, müsse nun geprüft werden.

Robert Lange (CDU), Stadtverordneter und Mitglied des Ortsbeirats 10 (Berkersheim, Bonames, Eckenheim, Frankfurter Berg, Preungesheim), fordert zur kommenden Sitzung in einem Antrag, eine „gangbare Lösung“ für den Erhalt der Einkaufsmöglichkeiten. Bei der Frage, was dem Markt werden könnte, will Lange ein weites Feld an Möglichkeiten abstecken. Ein kleinerer Markt sei denkbar, der zusammen mit einem Post-Service und vielleicht einem Bankautomaten Kundschaft anzieht.

Manuela Jatsch und Lioba Müller, beide von der BI Grünzug Eckenheim, wollen parallel zu den politischen Bemühungen Bürgerbeteiligung ermöglichen. Nach der Ortsbeiratssitzung am Dienstag (19. September) soll die nächste Informationsveranstaltung stattfinden. Sie soll eine Plattform schaffen, in der sich Anwohner einbringen können. (Friedrich Reinhardt)

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