Wer hilft im Kobelt-Zoo beim Tiere-Pflegen?

Ehrenamtlicher Betreiber-Verein in Schwanheim braucht dringend Unterstützung von Freiwilligen.
Frankfurt. Misten, Füttern, Tränken - oder auch einfach nur zu den Öffnungszeiten am Wochenende als Aufsicht übers Gelände laufen: Es ist ein vielseitiges Tätigkeitsprofil, das freiwillige Helfer im Kobelt-Zoo erwartet. Der kleine Tierpark am Rande des Schwanheimer Waldes sucht gerade händeringend ehrenamtliche Mitarbeiter. „Geld gibt’s zwar keins“, stellt Christiane „Nani“ Brotmann klar, die seit Jahren die Helfer und ihre Einsatzzeiten koordiniert. Dafür locke aber wertvollerer Lohn, wie sie verspricht: „Freundschaft, das Arbeiten in einem tollen, fest zusammengeschweißten Team“ - und einmal im Jahr ein von Geschäftsführerin Elke Diefenhardt organisierter gemeinsamer Ausflug mit gemeinsamem Essen und Erlebnissen, wie etwa ein Krimi-Dinner auf einem Main-Schiff.
Um die Pflege der Tiere und den Betrieb des Zoos zu gewährleisten, greift Nani Brotmann auf zwei Gruppen zurück: Zum einen die der sieben bis zehn festen Mitarbeiter - sie schenken dem Tierpark oft neben einem Vollzeitjob fast jede Stunde ihrer kostbaren Freizeit. Zum anderen sind es Jugendliche, die im Rahmen eines Projektes der Jugendgerichtshilfe mithelfen: Sie leisten im Tierpark ihre Sozialstunden ab. Diese Unterstützung sei wichtig, betont Brotmann, bedeute aber auch eine Rechnung mit vielen Unbekannten: Mancher leiste sieben, mancher 1 300 Stunden ab - im Durchschnitt seien es 200 Stunden.
Viele gingen nach kurzer Einarbeitung mit viel Herzblut ans Werk. Sie erzählt begeistert von einem Teilnehmer, der über das Ende seiner Projektzeit hinaus dem Kobelt-Zoo treu geblieben sei. „Heute ist er auch an den Wochenenden mit Begeisterung im Einsatz“, berichtet die Koordinatorin. Überhaupt begegne sie jedem der fleißigen Helfer, egal ob langjähriges Teammitglieder oder jugendlicher Straftäter, mit dem selben Respekt. Dafür erwarte sie zweierlei: „Einsatzwille und Zuverlässigkeit“ lauteten die erforderlich Tugenden.
Aus diesem Holze sei allerdings nicht jeder geschnitzt: Manche aus der von der Jugendgerichtshilfe geschickten Truppe schwänzten schon mal, blieben ohne Entschuldigung einfach fort. Gerade in den jüngsten Hitzewochen sei das leider immer wieder passiert. Auch das habe den kleinen Tierpark mittlerweile in arge Personalnöte gebracht. Genug Arbeit gebe es zwar immer für jeden, wie Nani Brotmann klar stellt. Doch fielen noch außerplanmäßige Extraarbeiten an. Gerade erst hatten sich Diefenhardts Mann Karl-Heinz und Mitarbeiterin Manuela Lipp monatelang ins Zeug gelegt, um die ehemalige Waschbärenanlage zu einem Paradies für den Neuzugang, Savannah-Katze Tahija, auszubauen. Davor galt es, das Gehege der Erdmännchen zu flicken, die zwischenzeitlich ausgebüxt waren. Die Folge: Der harte Kern mit dem Ehepaar Diefenhardt oder Brotmann selbst ist schon seit Monaten ohne einen einzigen Tag Pause auf der Anlage im Einsatz.
Interessierte brauchen sich nicht derart ins Zeug zu legen: Brotmann sagt: „Wenn jemand, möglichst zu festen Zeiten, einmal in der Woche mithilft, freuen wir uns schon.“ Michael Forst
Per E-Mail bewerben
Wer im Kobelt-Zoo mithelfen will, schreibt eine E-Mail an: kobelt-zoo@web.de.