Abriss längst überfällig: Wohin mit der Martin-Buber-Schule?

Für einen Neubau der Frankfurter Schule braucht es dringend ein Ausweichquartier. Auch bei der Schulwegsicherung sehen Eltern Handlungsbedarf.
Frankfurt – Das Schulhaus der Martin-Buber-Schule am Sachsenhäuser Landwehrweg (Frankfurt) wurde in den 60er Jahren als Provisorium gebaut. In dem Modul-Gebäude ist die Grundschule seither beheimatet. Es ist längst zu klein geworden und muss dringend schon seit Jahren abgerissen und durch ein neues Gebäude ersetzt werden. Vergangenes Jahr fiel mehrmals die Pellet-Heizung aus, sodass der Unterricht ausfallen musste.
Wegen Platzmangels bietet die Grundschule mit rund 280 Schülern noch immer keine Ganztagsbetreuung. Sie kann nicht eingerichtet werden, weil „eine Essensversorgung nicht möglich ist“, hieß es zuletzt bei der Stadt. Es sei aber „langfristiges Ziel, die Schule in den Ganztagspakt einzubinden“. Der Hort Zauberwald neben der Schule, der vom Förderverein gegründet wurde, bietet Platz für 80 Kinder.
Frankfurt: Ausweichquartier für Martin-Buber-Schule – Elternbeirat will Vorschläge einbringen
Die Stadt plant deshalb schon lange Abriss und Neubau der Grundschule. Dass bis zur Realisierung jedoch noch viele weitere Jahre ins Land gehen werden, ist ziemlich sicher. Die Wartezeit lässt sich daran ableiten, dass die Stadt auch in diesem Jahr keinen Standort für die Auslagerung gefunden hat. Wo die Kinder während der Bauphase zur Schule gehen werden, ist weiterhin unklar, bestätigt Rüdiger Niemann, Referent im Bildungsdezernat. Es gebe keinen neuen Sachstand, „für die Auslagerung der Martin-Buber-Schule wird weiterhin nach einer geeigneten Liegenschaft beziehungsweise einem Standort gesucht“.
Die bauliche Situation der Martin-Buber-Schule war länger aus dem Blickfeld der Stadt geraten, hatte die Bildungs- und Baudezernentin Sylvia Weber (SPD) im Mai dieses Jahres eingeräumt. Das wollten ihre Dezernate ändern. Jedoch passiert nichts, wundert sich der Elternbeirat. Ein Termin mit der Dezernentin zum Thema Auslagerung wurde kürzlich kurz vorher abgesagt, Begründung: Es gebe noch kein Ausweichquartier, berichtet Miriam B. vom Elternbeirat. „Wir, die Eltern, wollten schon selbst Vorschläge machen, wohin die Schule ausgelagert werden kann“, sagt sie.
Etwa gebe es einen Acker unweit des Schulgeländes am Rand einer Kleingartensiedlung schräg gegenüber der Tennisplätze des Vereins Licht und Luftbad, der seit Jahren brach liege. Der Besitzer sei jedoch nicht auffindbar. Womöglich könne auch das Gelände des Polizeisportvereins am Lerchesberg genutzt werden, oder womöglich ein Teil des Sportplatzes Babenhäuser Landstraße. „Man muss alles in Betracht ziehen, was in Laufnähe der Schule liegt“, findet B.
Ausweichquartier für Martin-Buber-Schule in Frankfurt – Probleme auch bei der Schulwegsicherung
Auch die Schulwegsicherung sei immer noch nicht befriedigend. Zwar wurde nach der Schulwegbegehung mit den zuständigen Ämtern im vergangenen Winter das Tempolimit auf dem Sachsenhäuser Landwehrweg verschärft: 10 Kilometer pro Stunde sind nur noch vor der Schule erlaubt. Jedoch parken immer noch die Lehrer auf Schrägparkplätzen vor der Schule, die Autos nehmen Platz weg und der Ein- und Ausparkverkehr wird für die Kinder, die auf der schmalen Straße zur Schule laufen oder rollern, gefährlich. Deshalb sind die Eltern jeden Morgen vor Ort und helfen den Kindern als Lotsen, sicher über die Straße zu kommen.
Der Pfad zwischen Sachsenhäuser Landwehrweg und Erstem Wartegässchen, der vielen Kindern vom Lerchesberg als Schulweg dient, soll weiterhin nicht befestigt und beleuchtet werden. An der Kreuzung zum Ersten Wartegässchen besteht ebenso eine Gefahrenstelle, die angekündigte Aufpflasterung lässt auf sich warten. Dafür wurde ein Piktogramm „Achtung Kinder“ auf den Asphalt aufgetragen. „Zuerst wurde es in falscher Richtung aufgemalt“, erinnert sich die Elternbeirätin. Ein Drängelgitter war von der Stadt abgelehnt worden. (stw)
Unterdessen setzt das Gymnasium Eschersheim auf den Einsatz von „Sportstationen“. Sie sollen die Kinder zu mehr Bewegung animieren.