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Wohnungsnot in Frankfurt: Experten sehen Lock-In-Effekt - Aktuelle Zahlen zu Mietpreisen

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Von: Florian Dörr

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Das Angebot wächst nicht schnell genug. Die Nachfrage ist dagegen enorm: Die Zeiten für Mieter in Frankfurt bleiben hart.

Frankfurt - Kein Ende der Wohnungsnot in Frankfurt: Nach einer Studie von immowelt sind im vergangenen Jahren die Mietpreise in großen Städten in Deutschland noch einmal gestiegen. Noch größer jedoch ist demnach der Anstieg bei der Nachfrage potenzieller Mieter.

Der Grund für die Experten: Es werden schlicht zu wenige Wohnungen gebaut. „Studien gehen davon aus, dass Deutschland jedes Jahr um die 700.000 neue Wohnungen benötigt, um die Nachfrage zu bedienen und den Druck vom Wohnungsmarkt nehmen zu können. Allerdings wird derzeit nicht einmal das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel von 400.000 neuen Wohnungen erreicht, da derzeit nur rund 200.000 Wohnungen pro Jahr entstehen“, erklärt Thomas Schäfer von immowelt.

Mietwohnungen in Frankfurt: Leichter Anstieg auf hohem Niveau

In Frankfurt stellt sich die Lage wie folgt dar: In der Mainmetropole sind die Angebotsmieten im vierten Quartal 2022 vergleichen mit dem Vorjahreszeitraum um zwei Prozent gestiegen. Das ist - vergleichen mit 14 anderen großen Städten in Deutschland - noch halbwegs moderat. In Düsseldorf, Nürnberg und Dortmund betrug der Anstieg sechs Prozent, in Berlin und Dresden gingen die Quadratmeterpreise sogar um sieben Prozent nach oben. Einzig in München gingen die Angebotsmieten um ein Prozent zurück - das allerdings auf dem höchsten Niveau in ganz Deutschland.

Wohnen in Berlin
Die Mietpreise in Frankfurt sind hoch. Trotzdem ist die Nachfrage enorm. (Symbolbild) © Wolfgang Kumm/dpa/Archivbild

Letztlich scheint genau das auch Trend zu sein: In vielen teuren Städten ist der Anstieg weniger hoch oder - wie in München - gar negativ. Laut der Studie von immowelt sollen Mieter in Frankfurt inzwischen 12,21 Euro pro Quadratmeter zahlen. In Dresden sind es nur 7,24 Euro.

Hohe Mieten in Frankfurt könnten für Lock-In-Effekt sorgen

Dagegen sind Frankfurt, München und Leipzig in einem anderen untersuchten Bereich ganz vorn im Städtevergleich. Hier hatte immowelt die Nachfrage nach Mietangeboten untersucht. Sprich: Wie viele Anfragen zu Objekten gibt es auf dem Portal im Schnitt? In der Mainmetropole wurde hier ein Plus von 107 Prozent gemessen. Höher war der Wert nur in Leipzig mit 132 Prozent. In Hannover stieg der Wert nur um 26 Prozent. Allerdings: Der Wert dürfte auch mit der Relevanz von immoscout in der jeweiligen Region steigen oder sinken.

Sicher ist: Die Zeiten für Mieter in Frankfurt und anderen Städten in Deutschland sind keine einfachen.

Thomas Schäfer von immoscout erklärt eine Folge: „Das hohe Mietniveau gepaart mit einer Wohnungsknappheit und drastisch gestiegenen Heiz- und Nebenkosten sorgen zunehmend für Lock-In-Effekte. Viele Menschen können sich einen Umzug nicht mehr leisten, weil die Preise bei Neuvermietungen ungleich höher sind – selbst bei einem Umzug in eine kleinere Wohnung. Sie verbleiben daher in ihren günstigeren.“ (fd)

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