Erster Nachwuchs seit 10 Jahren: Tiger-Babys kommen im Zoo Frankfurt zur Welt
Nach zehn Jahren gibt es wieder Jungtiere bei den Sumatra-Tigern des Zoo Frankfurt. Mama Cinta und Papa Emas sind sich schnell näher gekommen.
Frankfurt - Dass der Katzendschungel im Zoo Frankfurt dieser Tage vorübergehend geschlossen ist, hat einen höchst erfreulichen Grund: Sumatra-Tigerin Cinta ist vor kurzem Mama geworden - zum ersten Mal überhaupt. Derzeit, so berichtet es der Zoo, habe sich die Tiger-Dame mit ihren Jungtieren noch in die Wurfbox zurückgezogen und die Experten lassen Cinta alle Zeit und Ruhe, die sie jetzt braucht.
„Wir müssen uns noch gedulden, bevor wir die kleinen Tiger richtig gut zu sehen bekommen. Bislang können wir das Geschehen nur über eine Kamera in der Box verfolgen“, verrät Direktorin Dr. Christina Geiger auf der Homepage des Zoos. Auf diesem Wege habe man sehen können, dass die neunjährige Cinta am Dienstag (20. Juni) zwei Jungtiere zur Welt brachte, denen es dem Augenschein nach gut ginge. Eine traurige Beobachtung mussten die Pfleger des Zoos jedoch auch machen.
Tiger-Babys im Zoo Frankfurt: Zwei Jungtiere kommen gesund zur Welt

Das Erste von insgesamt drei Jungtieren habe es leider nicht geschafft. Es sei bereits tot auf die Welt gekommen. So traurig diese Nachricht auch ist, die Freude über die beiden gesunden Tiger-Babys überwiegt: sie bedeuten den ersten Nachwuchs bei den Sumatra-Tigern seit zehn Jahren. Damit erfüllt sich die große Hoffnung des Zoos, Cinta und Artgenosse Emas, der Ende des vergangenen Jahres in den Katzendschungel eingezogen war, könnten sich näher kommen.
Auch Cinta selbst kam erst im Verlaufe des vergangenen Jahres nach Frankfurt, damit dort Jungtiere zur Welt kommen können. „Dass es damit so schnell nach ihrer Ankunft in Frankfurt geklappt hat, ist nicht zuletzt der großen Erfahrung und dem Einfühlungsvermögen des Tierpflege-Teams zu verdanken“, betont Dr. Ina Hartwig, Frankfurter Dezernentin für Kultur und Wissenschaft.
Tiger-Nachwuchs im Zoo Frankfurt: Jungtiere werden in einigen Wochen geimpft und gechippt
Weder Cinta noch der vierzehn Jahre alte Emas hätten sich bisher fortgepflanzt. „Vor allem Cinta steht im Ranking der Zuchtempfehlungen sehr weit oben. Das ist so wichtig, weil wir versuchen, die genetische Vielfalt der Sumatra-Tiger in Menschenobhut zu erhalten“, erklärt Kurator Dr. Johannes Köhler. Die Abstammungslinie von Cinta sei unterrepräsentiert, ihre Jungtiere wären daher genetisch äußerst wertvoll für die Zoopopulation.
„Wir hatten zwar darauf gehofft, aber es war alles andere als sicher, dass Cinta überhaupt trächtig werden würde. Auch, dass sie sich von Anfang an gut um ihre Jungen gekümmert hat, ist bei erstgebärenden Großkatzen alles andere als selbstverständlich. Und auch jetzt – einige Tage nach der Geburt – kann es noch schiefgehen“, so Köhler. Daumendrücken kann also weiterhin nicht schaden.
In einigen Wochen sollen die beiden Jungtiere geimpft werden und ihren Chip erhalten. Erst dann könne man auch nach den Geschlechtern schauen. Egal, ob Männchen oder Weibchen, die beiden sind Teil einer sehr exklusiven Unterart. Von den auf Sumatra lebenden Tigern gibt es laut Schätzungen der Weltnaturschutz-Union IUCN maximal 400 Tiere, die aktuell noch in ihrer angestammten Heimat leben. (Robin Kunze)