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Von: Alexandra Flieth

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Claudia Lukaschek, die Leiterin es neuen Familien-Hauses, Helferin Mara Frowein und Stefan Schäfer (Geschäftsführer des Kinderschutzbundes) mit einem der Erstausstattungspakete. FOTO: alexandra flieth
Claudia Lukaschek, die Leiterin es neuen Familien-Hauses, Helferin Mara Frowein und Stefan Schäfer (Geschäftsführer des Kinderschutzbundes) mit einem der Erstausstattungspakete. © Alexandra Flieth

Kinderschutzbund eröffnet in Frankfurt ein neues Familien-Haus. Dort gibt’s Hilfspaket für Neugeborene.

Es ist ruhig an diesem Vormittag im „Family House“ des Frankfurter Kinderschutzbundes. Noch sind die Räume im Erdgeschoss des Neubaus in der Saalburgallee 42 in unmittelbarer Nähe zum Ratsweg nicht offiziell eröffnet, dennoch steht das Team von haupt- und ehrenamtlich tätigen Helfern bereits frisch gebackenen Eltern mit Rat und Tat zur Seite. Eine zentrale Idee hinter dem Projekt ist es, Familien und Alleinerziehende in finanziell prekären Lebenslagen mit Sachspenden für ihr Neugeborenes im ersten Lebensjahr materiell zu unterstützen. Außerdem sollen dort künftig beratende Angebote gemacht werden: Dazu zählen neben Fragen rund ums Baby etwa auch Hilfe bei Anträgen und Formalitäten. Es sollen künftig auch feste Sprechzeiten eingerichtet werden, zum Beispiel für den Besuch einer ambulanten Familienhebamme vor Ort.

Die Räume sind ideal

Die Suche nach den passenden Räume war nicht so leicht, denn neben Kriterien wie barrierefreie Zugänglichkeit, Innenstadtnähe sowie gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, war es für den Frankfurter Kinderschutzbund wichtig, dass die anfallende Miete das zur Verfügung stehende Budget nicht sprengt. „Wir haben uns in verschiedenen Stadtteilen andere Objekte angeschaut, die alle Kriterien zusammen jedoch nicht erfüllt haben“, sagt Claudia Lukaschek, die Leiterin des neuen Family House. „Schließlich haben wir die Räume hier entdeckt und sind sofort auf den Vermieter zugegangen“, fügt sie hinzu.

Dabei handelt es sich um Gewerbeflächen mit einer Größe von zusammen knapp 170 Quadratmetern, die jeweils einen getrennten Eingang haben. Konzeptuell dient der eine Raum für beratende Gespräche und Angebote. Hier gibt es Spielmöglichkeiten für den Nachwuchs, einen Wickeltisch und Toiletten. Auf der anderen Fläche sind zahlreiche Regale aufgebaut, in denen - ordentlich sortiert nach Größen und Kleiderart wie Strampler, Mützen oder Hemdchen für Babys - zahlreiche Kisten mit den Sachspenden stehen. Diese Spenden kommen von anderen Eltern, deren Kinder bereits aus der Kleidung herausgewachsen sind. Bisher wurde sie in einem Raum in der Orangerie am Günthersburgpark aufbewahrt, die der Kinderschutzbund vor allem für Projekte und Workshops für Mädchen und Jungen nutzt. Gleich daneben, in der Comeniusstraße 37, hat er seine Büroräume.

Gespendete Kleidungsstücke

Jedes gespendete Kleidungsstück wird von den ehrenamtlichen Helferinnen genauestens geprüft, bevor es in die entsprechende Kiste gelegt wird. Für den vorderen Teil ist zudem eine Gestaltung geplant, die an ein Geschäft für Kinderkleidung angelehnt sein soll. „Damit Eltern sich auch selbst etwas aus den Sachspenden für ihr Kind aussuchen können“, sagt Lukaschek. Es bestehe auch die Möglichkeit, sich einen Kinderwagen fürs Baby vorübergehend zu leihen.

„Das Family House versteht sich als Weiterführung unseres Projekts Babylotsen“, erklärt es Stefan Schäfer, Geschäftsführer der Frankfurter Kinderschutzbundes. In diesem Projekt engagieren sich hauptamtlich tätige Pädagoginnen und Sozialarbeiterinnen, die auf den Entbindungsstationen der Krankenhäuser in Frankfurt arbeiten und dort Mütter und Familien rund um die Geburt beraten sowie bei Bedarf auch in Angebote der Frühen Hilfen weitervermitteln. Das Konzept habe sich seit seinen Anfängen vor rund zehn Jahren bewährt.

Was das Baby so alles braucht

„Für viele Familien ist die finanzielle Situation ein zentrales Thema“, weiß Schäfer. „Die Babylotsinnen wissen ganz genau, welche Familien Unterstützung benötigen und geben die Informationen an uns weiter. Die Eltern bekommen das Angebot, sich kostenlos bei uns ein Erstausstattungspaket mit Sachen abzuholen, die ein Neugeborenes in den ersten drei Monaten seines Lebens braucht“, erklärt es Lukaschek.

Ein solches Paket umfasse rund 30 verschiedene Gegenstände von der Babynagelschere bis zum Kapuzenhandtuch - immer individuell abgestimmt auf die Familien, für die es bestimmt ist. „Alle Hygieneartikel wie Windeln kaufen wir dazu“, sagt Schäfer.

Derzeit stünden sie noch am Anfang des geplanten Angebotes, das es künftig im Family House geben soll. „Wir sind gut vernetzt mit anderen Einrichtungen wie Pro Familia oder dem Sozialrathaus, die über diesen neuen Ort informiert sind und es weitergeben können“, sagt Schäfer. Da sei sicher einiges möglich.

Die offizielle Eröffnung des neuen Family Houses ist am Donnerstag, 27. April, um 10 Uhr in der Saalburgallee 42.

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