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Zweites Leben für die Salzmannschule

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Da alte Schulgebäude der 2021 ausgelaufenen Salzmannschule wird reaktiviert. Abgerissen wird es dennoch - wann, ist noch unklar. FOTO: michael faust
Da alte Schulgebäude der 2021 ausgelaufenen Salzmannschule wird reaktiviert. Abgerissen wird es dennoch - wann, ist noch unklar. © faust

Neue Oberstufe der KGS Niederrad zieht in das renovierte Gebäude ein

Das fast 200 Jahre alte Schulhaus der Salzmannschule war schon dem Abriss geweiht. Doch nun kam es anders: Das Gebäude an der Schwanheimer Straße 23 ist in den Ferien renoviert worden. Die KGS Niederrad zieht dort am kommenden Montag mit einer zweiten Außenstelle für die neue Oberstufe ein. Zu Schulanfang gibt es eine Eröffnungsfeier für rund 100 Schüler und 32 Lehrer.

Die Stadt hat beschlossen, den Abriss aufzuschieben und das Gebäude, das bis 2021 von der ehemaligen Salzmannschule genutzt wurde, instand zu setzen, erläutert der Sprecher des Bildungs- und Baudezernats Thomas Hauf. Denn die KGS braucht dringend Platz für die Oberstufe, die neu gebildet wird und zusätzliche Schüler aufnimmt.

Mindestens ein Jahr lang soll die kooperative Gesamtschule das Haus nutzen. Die Räume wurden gestrichen, der Brandschutz erneuert, Strom- und Wasserversorgung instand gesetzt. In den vergangenen Wochen wuselten Handwerker aller möglichen Gewerke auf dem Schulgelände: Maler, Schreiner, Bodenverleger und Dachdecker waren am Werk.

Museum in der Nachbarschaft

Ältere Niederräder, die einst selbst zur Salzmannschule gingen, können ihr altes Volksschulhaus im alten Ortskern also weiterhin sehen. Auch die Mitglieder des Bezirksvereins, der die Geschichte Niederrads mit seinem Heimatmuseum hochhält, freuen sich: Das Museum grenzt direkt an das Gebäude an. Werner Hardt, bis vor kurzem Erster Vorsitzender, wollte schon die historische Wetterfahne fürs Museum sichern, wie er berichtet: „Jetzt weht sie ja erst einmal weiter.“ Die Salzmannschule war 1826 als erste Schule des Stadtteils eröffnet worden. Das Gebäude mit den hohen Räumen, dem markanten Giebel und den tiefen einstigen Kohlenkellern ist ein Hingucker. Unter Denkmalschutz stand es jedoch nicht.

Neues Konzept für die Oberstufe

Auch die neuen Nutzer freuen sich über ihr Schulhaus. „Es ist ein schönes Gebäude mit großen Fenstern, es ist hell und lichtdurchflutet“, beschreibt Irene Loizides, Leiterin der Planungsgruppe Oberstufe der KGS Niederrad. Der Vorteil sei, dass das Gebäude nahe des Auslagerungsstandorts der Schule im Mainfeld liegt.

Die Turnhalle der alten Salzmannschule nutzt die KGS schon länger. Haupt- und Nebengebäude konnten für die Schule neu hergerichtet werden, mit Hörsaal, Bibliothek, Klassenzimmern und Fachräumen für die Naturwissenschaften sowie einem schwarz gestrichenen Raum für das Fach Darstellendes Spiel.

Das Oberstufenkonzept wurde an der Schule neu entwickelt und ist anders aufgebaut als üblich an Gymnasien. Die elfte Klasse biete viele Wahlpflichtfächer und anstelle von Vor-Leistungskursen Vertiefungsfächer, wo auf das Abiturniveau vorbereitet werde. Zudem gebe es SOS-Kurse, in denen Grundlagen wiederholt werden, erläutert Loizides.

Eine weitere Besonderheit sei es, dass die Schüler ihre Lernformate selbst wählen können, nämlich entweder Seminare oder Vorlesungen - im Vorgriff auf die Universität - oder ganz auf sich gestellt und selbstorganisiert im Lernlabor. Alle Schüler sind zudem Teil einer Tutorengruppe und werden einzeln betreut. Ziel des Konzepts ist es, die Selbstständigkeit der Schüler zu fördern.

Nichtsdestotrotz ist weiterhin vorgesehen, das Gebäude der Salzmannschule abzureißen und dort neu zu bauen. Derzeit werde der Planungswettbewerb verwaltungsintern vorbereitet, so Hauf. Bis die Schule mit neuer Sporthalle gebaut wird, bleiben die beiden Auslagerungsstandorte im Mainfeld und an der Goldsteinstraße, wo die 5. und 6. Klassen unterkommen, erhalten.

Der Bruchfeldplatz, der in zwei Jahren umgestaltet wird, soll künftig auch als Schulhof genutzt werden.

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